Ich sollte den Flight Simulator hassen, aber er ist zu schön zum Aufhören

Er bietet keine Action, keinen Adrenalinkick, hat nervige Macken und schreckliche Wartezimmermusik. Und doch spielt Sascha immer wieder mal den Flight Simulator.

Sascha Penzhorn fasst Simulatoren üblicherweise nicht mal mit der Kneifzange an. Aber den Microsoft Flight Simulator toleriert er jede Woche für ein paar Stunden. Sascha Penzhorn fasst Simulatoren üblicherweise nicht mal mit der Kneifzange an. Aber den Microsoft Flight Simulator toleriert er jede Woche für ein paar Stunden.

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Die Musik, die bei der Installation lästig vor sich hindüdelt, erinnert mich an das erste Mal, als ich meine Freundin Claire zum Frauenarzt begleitet habe. Beruhigend, heiter, irgendwie esoterisch. Genau so klang es damals im Wartezimmer auch.

Fun Fact: In England bekommen Frauen alle paar Jahre einen Schrieb vom Staat und müssen sich dann untenrum untersuchen lassen, von wegen Krebs und so. Männer komischerweise nicht. Dabei wäre es eigentlich vernünftig, weil es lebensrettend sein kann. Ich denke oft über den Tod nach. Beim Fliegen, beispielsweise.

Ich hasse Fliegen! Immer, wenn ich in einem Flieger sitze, sehe ich vor meinem geistigen Auge, wie irgendwelche Triebwerke explodieren und die Maschine mit allen Passagieren ungebremst auf den Boden klatscht.

Angeblich ist das Flugzeug das sicherste Verkehrsmittel der Welt – aber nur, wenn man die Anzahl Verkehrsunfälle pro zurückgelegten Kilometer rechnet. Rechnet man die Unfälle je Start und Landung, sieht die Sache eine Ecke weniger rosig aus. Habe ich gehört.

Ab und zu werden Flugzeuge entführt. Statistisch gesehen ist es am sichersten, immer eine Bombe mit an Bord zu nehmen und nicht zu zünden. Eine Bombe im Flugzeug ist rechnerisch gesehen extrem unwahrscheinlich, zwei Bomben statistisch praktisch ausgeschlossen.

Ergo ist es eine gute Idee, immer selbst eine mitzubringen, so lange man nicht vorhat, diese auch zu nutzen. Wenn ich diese Erkenntnis scherzhaft einem meiner Mitreisenden vermittle, werde ich des Fluges verwiesen. Darum simuliere ich meine Flüge mittlerweile am liebsten zu Hause am PC mit dem Microsoft Flight Simulator. Da brauche ich keine Bombe und verspüre auch nicht dieses widernatürliche Bedürfnis, Tomatensaft zu trinken.

Der Autor
Im richtigen Leben hasst Sascha Penzhorn alles, was mit Fliegerei zu tun hat. Spiele, die das Wort »Simulator« im Namen tragen, lehnt er kategorisch ab. Dass er sich trotzdem immer wieder mal im Microsoft Flight Simulator in die Lüfte erhebt, verdankt er einerseits seiner neuen Grafikkarte, die er endlich mal voll auslasten möchte, andererseits der Tatsache, dass er ständig Nachschub für seine VR-Spielesammlung benötigt. Denn der Flight Simulator sieht nicht nur umwerfend gut aus, sondern bietet auch noch gute VR-Unterstützung. So toleriert er dieses Spiel regelmäßig für einige Stunden, auch wenn er dort keine Kilrathi, Klingonen oder imperiale Raumjäger abschießen darf.

London Danke, Microsoft Flight Simulator: Endlich muss ich nicht mehr in den Bus steigen, um London zu sehen!

San Francisco In meiner Freizeit übe ich Landungen auf der Golden Gate Bridge.

Nicht mein Genre

Manche Leute spielen zum Entspannen. Ich spiele, um mich zu fordern, mein Reaktionsvermögen zu testen und mich zu verbessern. Ich bin jetzt in einem Alter, da erzählen mir gleichaltrige Freunde, dass sie für Shooter »inzwischen zu alt« sind, andere dürfen nach 21 Uhr nicht mehr spielen, weil es die Frau nicht erlaubt und ähnlich deprimierende Sprüche. Als Reaktion werfe ich mit meiner Freundin eine Runde Modern Warfare an und gemeinsam wischen wir mit ein paar Vierzehnjährigen den Boden auf.

Früher bin ich auch gern mal geflogen, nur eben lieber PvP als Story, in Spielen wie Crimson Skies, Starlancer oder X-Wing Alliance. Adrenalin, Rangkämpfe, friss oder stirb. Für Linienflüge habe ich noch Zeit, wenn es mit der Hand-Augen-Koordination mal nicht mehr hinhaut und ich mich nicht mehr in öffentliche Multiplayer-Lobbys traue. Dachte ich. Verdammt, Microsoft!

Dank unserer stetig wachsenden Anzahl hochintelligenter, attraktiver und sexuell überdurchschnittlich leistungsfähiger Plus-Abonnenten konnte ich mir neulich eine gnadenlos überteuerte AMD Radeon RX 6800 XT gönnen. Mein Problem war nur: Ich besaß absolut kein Spiel, das diese Grafikkarte auch nur annähernd fordert.

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