Interview mit Jason Statham - »Ich bin lieber der, der austeilt«

Im Interview mit Jason Statham sprachen wir mit dem Hauptdarsteller des neuen Kinofilms Parker über JLo, Diebstahl, Lieblingsfilme und Twilight-Star Robert Pattinson.

Jason Statham beim Interview-Termin mit unserer Kino-Autorin Anne Facompre. Jason Statham beim Interview-Termin mit unserer Kino-Autorin Anne Facompre.

GameStar: Mittlerweile machen Sie ja auch Ihre meisten Stunts selber. Erinnern Sie sich, welcher Ihrer Stunts der gefährlichste war?

Statham: Na ja, es ist immer ein kalkuliertes Risiko. Ich war noch in keiner Situation, in der ich dachte: "Um Gottes Willen, hoffentlich geht das gut!" Man guckt sich die Sache an und überlegt, ob es eine bestimmte körperliche Fähigkeit gibt, die man dafür besitzen sollte und wenn ja, besitze ich sie dann. Dann frage ich mich, welche Gefahrenquellen es gibt und ob die Szene sehr davon profitiert, wenn ich es selber mache. So schätze ich ab, ob es das Ganze wert ist (lacht.).

GameStar: Haben Sie sich denn schon einmal verletzt?

Statham: Ja, das kam schon wirklich oft vor. Meist sind es die Gelenke oder man landet auf den Ellenbogen. Mit denen habe ich mittlerweile echte Probleme.

GameStar: Jennifer Lopez hat Sie doch glatt als den besten Schauspieler Hollywoods betitelt. Wie fühlt man sich da?

Statham: Ich glaube Jennifer war da nicht ganz unvoreingenommen (lacht). Wir haben schließlich einen Film zusammen gedreht. Aber sie ist so lieb, wir hatten so viel Spaß zusammen. Es war eine tolle Erfahrung und ich habe wirklich gerne mit ihr gearbeitet. Sie ist weltweit so beliebt und nimmt momentan ihr zehntes Album oder so auf. Ich meine, sie ist Sängerin, Schauspielerin, Mutter - sie ist so vieles, aber unter alledem ist sie wirklich genau wie du und ich.

Parker - Bilder zum Kinofilm ansehen

GameStar: In "Parker" spielen Sie ja auf einmal jemanden, der verletzlich ist. Wie war das für Sie?

Statham: Das hat mir ehrlich gesagt nicht so gefallen. Um nicht zu sagen, dass ich es gehasst habe (lacht). Der zu sein, der die Schläge abkriegt und bei dem man nicht weiß, ob er bis zum Ende des Films durchhält - das war nun gar nicht so das Meine. Ich bin lieber der selbstbewusste, der austeilt. Ich bevorzuge die Szenen, in denen ich den Starken spielen muss. Jemand zu sein, der gerade so eben überlebt, war auf jeden Fall Neuland für mich!

GameStar: Glaube Sie, dass es vielleicht eine Fortsetzung zu Parker geben wird?

Statham: Ob ich das glaube? Ich weiß es wirklich nicht. Eine Fortsetzung ist doch nur dann relevant, wenn der erste Film ein voller Erfolg war. Ich glaube niemand dreht ein Sequel wenn man nicht mit einer riesen Menge an Zuschauern rechnet. Es geht da doch eigentlich wieder nur um's Geld. Und wenn man damit einen großen Profit schlagen kann, klopft es bei mir wahrscheinlich irgendwann an der Tür und sie wollen eine Fortsetzung machen. Wenn "Parker" aber nicht solche immensen Mengen Geld einspielt, dann klopft bei mir sicher auch niemand an. Das Publikum entscheidet eigentlich, ob es Fortsetzungen geben wird. Ohne das öffentliche Interesse funktioniert das nicht.

GameStar: Am Anfang des Filmes sehen Sie komplett anders aus. Mit Perücke und voller Haarpracht. Wie haben Sie sich da gefühlt?

Statham: Beim Blick in den Spiegel wurde mir bewusst, dass es Schlimmers gibt, als eine Glatze zu haben (lacht). Ich hab nun schon so lange kaum noch Haare, da war es wirklich seltsam, mich so zu sehen.

GameStar: In Parker geht es ja ganz schön zur Sache. Einige Szenen sind überaus gewalttätig.

Statham: Ja, es soll schockieren. So ist es doch, wenn man ins Kino geht. Man will unterhalten werden. Und manchmal gehört es dazu, dass man sich schocken lassen will. Das ist ein Teil des Vergnügens. Es gibt immer wieder Leute, die solche Filme nicht mögen. Das ist eben Geschmackssache, so wie bei allem im Leben. Vielleicht mögen Sie gerne Sushi und der nächste liebt sein Steak. Und so ist es auch bei Filmen. Es ist schwierig, jeden zufrieden zu stellen. Es wird immer diejenigen geben, denen zuviel Gewalt in dem Film ist, genauso wie diejenigen, die den Film total toll finden oder die, denen er vollkommen egal ist. Damit muss man sich abfinden. Ich bin kein Filmemacher, aber ich glaube schon, dass es wirklich schwer wird, wenn man versucht, es jedem gerecht zu machen.

GameStar: Kommen Sie selber auch noch dazu, ins Kino zu gehen?

Statham: Ja, ich gehe wirklich gerne ins Kino.

GameStar: Welcher Film hat Ihnen in letzter Zeit am besten gefallen?

Statham: Oh, da muss ich überlegen. Zero Dark Thirty habe ich vor Kurzem gesehen. Ein Freund von mir bekommt die ganzen DVD Screener und so gucken wir auch viele Filme. Silver Linings hat mir zum Beispiel sehr gut gefallen. Der war wirklich lustig und hat Spaß gemacht. Ich weiß jetzt gar nicht mehr, welchen Film ich mir zuletzt wirklich im Kino angesehen habe.

Parker - Trailer zum Kinofilm mit Jason Statham + JLo Video starten 1:51 Parker - Trailer zum Kinofilm mit Jason Statham & JLo

GameStar: Wenn Ihnen "Silver Linings" so gefiel - würden Sie dann nicht auch gerne mal eine Komödie drehen?

Statham: Wenn ich ein Angebot von David O. Russell bekäme, wenn er mich darum bitten würde, einen Film mit ihm zu drehen, dann würde ich selbstverständlich nicht nein sagen. Aber ich will nicht auf Teufel komm raus eine Komödie machen, einfach nur, um etwas anderes zu tun. Wenn ich mich schon auf so neues Terrain begebe, dann möchte ich es mit jemandem wie Russell tun, der wirklich Ahnung davon hat und wo ich weiß, dass es ein tolles Projekt ist. Also bleibe ich geduldig.

Vielleicht kommt so ein Angebot nie, oder vielleicht kommt es auch nächste Woche. Aber ich werde ganz bestimmt nicht krampfhaft versuchen, etwas neues zu machen, nur damit ich eine Komödie zu verzeichnen habe. Es müsste schon ein vielversprechendes Angebot auf dem Tisch liegen. Und dafür wäre es erst einmal Voraussetzung, dass mich jemand als mehr als nur einen Actionstar wahrnimmt und mir eine andere Rolle anbietet.

GameStar: Können Sie singen? Käme auch ein Musical in Frage?

Statham: Mein Vater ist tatsächlich Sänger. Aber nein, ich kann nicht singen. Ich glaube, damit würde ich meine Karriere mit Sicherheit sofort beenden (lacht).

GameStar: Werden Sie oft erkannt, wenn Sie ins Kino gehen?

Statham: Ja, das passiert ab und zu, aber das macht ja nichts (lacht). Ich muss ja trotzdem noch leben und kann mich nicht in einer Schachtel verkriechen. Ich komme gerne unter Leute. Ich verhalte mich einfach normal. Ich bin ja nun auch nicht Robert Pattinson (lacht).

GameStar: Haben Sie das Gefühl, dass die Menschen großen Respekt vor Ihnen haben und vielleicht Angst davor, Sie anzusprechen, weil sie immer so harte Rollen spielen?

Statham: (Lacht) nein, das ist mir bis jetzt noch nicht aufgefallen. Aber ich kann verstehen, dass es für jemanden wie zum Beispiel Robert Pattinson schon frustrierend sein kann, wenn er wirklich nirgendwo mehr hingehen kann. Das ist schon sehr schade. Es ist der Fluch, der damit einhergeht, so beliebt zu sein. So schlimm ist das bei mir natürlich nicht.

GameStar: In "Parker" spielen Sie einen professionellen Dieb. Haben Sie auch schon mal etwas mitgehen lassen?

Statham: Ach, Sie wissen doch genau, dass ich Ihnen das nicht verrate (lacht). Da pfeife ich lieber vor mich hin.

GameStar: Sind sie denn schon mal Opfer eines Diebstahls geworden?

Statham: (pfeift weiter und lacht).

Kino-Highlights - Die Filme der nächsten Monate ansehen

zu den Kommentaren (12)

Kommentare(10)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.