Iron Man - Nur ein Haufen Blech?

Hollywoods Bad Boy Robert Downey Jr. probiert sich als Marvel-Superheld und liefert eine ansehnliche, wenn auch wenig innovative Vorstellung ab - mit reichlich Ironie und gut gemachten Effekten.

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Marvel hatte bisher wenig Glück mit seinen Comic-Helden. Zumindest wenig finanzielles Glück. Denn obwohl X-Men, Die Fantastischen Vier oder allen voran Spider-Man den produzierenden Filmstudios wie Columbia und 20th Century Fox Abermillionen einbrachten, fiel an den eigentlichen Erfinder und Lizenzgeber nur ein Krümel des gigantischen Kuchens ab. Experten schätzen, dass Marvel von den 2,5 Milliarden Dollar, die zum Beispiel die drei Spider-Man-Filme eingenommen haben, nur etwa 26 Millionen einstreichen durfte. Verständlich, dass die Marvel-Führungsebene unglücklich über eine derartige Entwicklung ist, hat man doch reichlich Helden im Keller liegen, die für eine einnahmeträchtige Verfilmung gut wären. Einen davon hat das neu gegründete Marvel Studio nun aus dem Comic-Archiv geholt und selbst auf die große Leinwand gebracht: Iron Man.

Riskant & teuer

Mit seinem Debüt-Projekt hat sich Marvel gleich zwei Risiken erlaubt. Erstens, mit Jon Favreau (Zathura - Ein Abenteuer im Weltraum) einen auf eher seichte, kindgerechte Komödien spezialisierten Regisseur zu engagieren. Zweitens, den durch seine ehemaligen Drogenexzesse nebst Gefängnisaufenthalt mit zweifelhaftem Ruf »gesegneten« Robert Downey Jr. in die prestigeträchtige Ironman-Rüstung zu stecken.

Beides scheint sich auszuzahlen. Favreau inszenierte seinen 190 Millionen Dollar schweren Superhelden-Film stilsicher und mit einer gehörigen Portion Ironie. Auch weiß er, den Figuren durch seine hochklassige Schauspielgarde - insbesondere Jeff Bridges (The Big Lebowski) als kaltschnäuziger Bösewicht - Leben einzuhauchen.

Schade nur, dass Oscar-Kandidaten wie Terrence Howard (L.A. Crash) und Gwyneth Paltrow zu stichwortgebenden Statisten degradiert werden. Mehr Platz für Mr. Downey Jr., der seine neue Rolle als Superheld sichtlich genießt und eine mehr als gelungene Darstellung abliefert. Insbesondere, wenn er zu Beginn des Films als selbstverliebter, milliardenschwerer Waffen-Hersteller dem US-Militär in der arabischen Wüste seine neuen Raketen vorstellt und ohne mit der Wimper zu zucken einen halben Berg zu Demonstrationszwecken wegsprengt, wirkt Nicolas »Lord of War« Cage dagegen wie ein Amateur.

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