Viele von euch hatten wahrscheinlich schon einmal ein Spiel in der Hand, das laut USK-Siegel nicht für eure Altersklasse geeignet war. Wir haben unsere Community nun nach ihrer Meinung zu Altersbeschränkungen gefragt: Sollten Kinder, insbesondere unter 12 Jahren, Spiele konsumieren die erst ab 18 Jahren empfohlen werden? Eure Antworten fielen dabei ziemlich eindeutig aus, in den Kommentaren lieferten einige von euch aber noch spannende Blickwinkel.
Vorsichtiger Umgang mit Spielen ab 18
An unserer Umfrage nahmen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung unseres Artikels etwa 2.700 Leserinnen und Leser teil. Die Meisten von euch sind dabei der Meinung, dass Kindern unter 12 nicht einfach der Zugang zu Spielen ab 18 gewährt werden sollte:
Fast die Hälfte von euch (1.219 Stimmen, 45 Prozent) stimmten dafür, dass es niemals okay sei, kleine Kinder Spiele ab 18 konsumieren zu lassen. Eine fast ebenso große Gruppe (1.193 Stimmen, 44 Prozent) ist dagegen der Meinung, dass es Ausnahmen geben sollte, die unter der Aufsicht der Eltern gespielt werden könnten.
Nur wenige Stimmen entfielen dagegen auf die weiteren Antworten: 3 Prozent von euch finden es grundsätzlich angemessen, wenn kleine Kinder Spiele ab 18 konsumieren, sei es unter der Aufsicht von Erwachsenen oder allein. Die wenigsten unter euch haben gar keine Meinung zum Thema. Wie die Einstufung der USK nach einer Novelle des Jugendschutzgesetzes funktioniert, besprechen wir im Podcast:
Link zum Podcast-Inhalt
So würdet ihr entscheiden
ChrilK wundert sich über das Ergebnis der Umfrage. Schließlich hätte die meisten Kinder seiner Generation viele altersbeschränkte Inhalte konsumiert und keine Schäden davongetragen:
Fast 90% für restriktive Maßnahmen - boa Leute ey, wie wart Ihr denn in Eurer Jugend/Kindheit?! xD Wir haben damals als Kinder so ziemlich alles geguckt und gezockt und es ist trotzdem was aus uns geworden...^^
Ruff_Ryder88 gehörte zwar zu den Kindern, die schon früh Spiele ab 18 konsumierten, würde es jedoch seinen eigenen Kindern nicht erlauben:
»Ich hab damals auch schon Spiele die für 18-jährige sind gespielt, obwohl ich selber erst 12 oder so war. Ich hab es jedoch nur getan, weil meine Eltern keinerlei Ahnung davon hatten, auf was man bei sowas schauen muss oder dass es Spiele gibt, die nur für 18 Jährige sind. Für meine Eltern waren "Spiele" per se für Kinder und nicht für Erwachsene. Ich weiß es jedoch heute besser und würde meine Kinder das nicht erlauben.
Nicht, dass ich da irgendwelche Traumata von hatte, aber es ist eben von Mensch zu Mensch unterschiedlich, wie er auf solche Dinge wie Gewalt reagiert. [...} Davor sollten Kinder bewahrt werden, ich wüsste nicht, wie das unter der Aufsicht von Eltern besser sein könnte. Es hat ja einen gewissen Grund, Spiele zu klassifizieren. Eltern spielen wohl dann eine Rolle, sobald das Kind 14-16 ist. Dann kann man die Reife und die Psyche allgemein etwas besser einschätzen.«
Operator weist darauf hin, dass Altersbeschränkungen oft nur in der Theorie funktionieren, und viele Kinder sich ohne Zustimmung ihrer Eltern Zugang zu den meisten Inhalten verschaffen können:
»Mal ehrlich, jedes Kind ab Handy Alter schafft es heutzutage, ohne wenig Aufwand an so gut wie alle Inhalte zu kommen. Mit diesen umzugehen und ein gesundes Maß zu finden, das ist Aufgabe der Eltern und Schule.
Einen sinnvollen Umgang mit allen Medien zu trainieren ist besser als ein Tabu. Medien verstehen lernen, die Muster erkennen und über die Themen sprechen, die unendliche Fülle an Informationen, Gewalt, Reiz erkennen und einsortieren lernen. Den Unterschied zwischen Fiktion und Realität darstellen, das ist korrekter Umgang mit Medien und auch Falschinformationen.«
Der weltweit größte Publisher Tencent geht in China einen harten Weg, um Kinder von nicht altersgerechten Spielen abzuhalten:
SanLah spielt mit den Kindern gerne Videospiele, die eine höhere Altersbeschränkung haben - aber dann auch nur auf eine ganz eigene Art und Weise:
»Anscheinend gehöre ich zu der großen Gruppe des "Entschiedenen Vielleicht". Ich habe mit meinem Nachwuchs bereits Spiele gespielt, die lange nicht für die Altersklasse empfohlen wurden, aber dann auf "unsere" Weise. Bei "Assassin´s Creed: Brotherhood" etwa haben wir es als Walking Simulator gespielt.
Bei "A Vampyre Story" sind wir herumgelaufen und haben einfach Dinge angeschaut und Mona kommentieren lassen. Ich achte sehr darauf, dass mein Kind nur Dinge sieht, die es versteht und einordnen kann. [...]
Gewisse Medienerziehung und -begleitung sind für mich sehr wichtig, da ich denke, dass es dem Kind später leichter fallen wird, Dinge einzuordnen.«
Eloryen blickt dagegen auf seine eigene Erfahrung zurück:
Ohne GTA 3, GTA Vice City, Half-Life, Counterstrike, Quake 3, Unreal Tournament, Battlefield, ... wäre meine Kindheit nur halb so schön gewesen.
Terko sieht die Probleme eher bei anderen Spielen:
Streng daran halten würde ich mich nicht, höchstens genauer hinschauen sofern ich es überhaupt mitbekomme. Bedenklicher als Spiele ab 18 sind für mich Spiele die das extreme Verlangen entwickeln Unsummen an Moneten reinzustecken (z.B. Fifa oder diverse Gachas)
Wenn ihr auf der Suche nach passenden Spielen für euren Nachwuchs seid, dann helfen euch sicherlich folgende Empfehlungen:
Seid ihr vom Ergebnis überrascht oder habt ihr bereits damit gerechnet, dass die absolute Mehrheit für eine Altersbeschränkung ist? Und welche Spiele für die junge Generation könnt ihr noch dem Rest der Community empfehlen? Schreibt es gerne in die Kommentare!
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