Der Spiele-Beiname »Tom Clancy's« stand mal für U-Boote, CIA-Agenten und den Kalten Krieg, heute fungiert er allgemein als Sinnbild für realistisch angehauchte Szenarien sowie Teamwork mit Tiefgang. Denn der Clancy-Lizenznehmer Ubisoft hat den 2013 verstorbenen Bestsellerautor längst zur Dachmarke umgemodelt, unter der man bei Studios in aller Welt entwickelte Spiele vermarktet.
Mit dem Nebeneffekt, dass die meisten davon - von Splinter Cell bis The Division 2 - rein gar nichts mit Tom Clancys literarischem Werk zu tun haben. Ganz anders war es in den wilden Anfangsjahren des ursprünglichen Clancy-Studios Red Storm Entertainment, einer Ära der Wagnisse und großen Egos.
1996 wird die Idee der Antiterror-Truppe namens Rainbow geboren, die parallel als PC-Spiel und Roman gedeiht. Dass es überhaupt zu dieser Konstellation kommt, liegt nicht zuletzt an einem Action-Adventure, dessen 3D-Engine auch ein Stück Filmgeschichte mitgeschrieben hat.
Video: Wie wurde Rainbow Six: Siege so erfolgreich? (GameStar Plus)
Dieser Artikel erschien ursprünglich im Januar 2016. Zum Release von The Division 2 haben wir ihn aktualisiert und neu veröffentlicht.
Im zweiten Teil unseres Tom-Clancy-Reports begleiten wir die schwere Geburt von Rainbow Six, das sich jedoch als wichtigstes Red-Storm-Spiel überhaupt entpuppen wird. Außerdem gehen wir auf Tauchgang - und sprechen mit dem ehemaligen U-Bootkapitän Doug Littlejohns über seine Zeit als Spieleentwickler.
Kolonie der feuchten Augen
Tom Clancy ist in den Achtzigern nicht nur erfolgreicher Autor, sondern liebt auch Spiele - genauer gesagt: strategische Tabletop-Epen wie die Marine- und Luftwaffensimulation »Harpoon«, mit der er Schlachtszenarien für seinen Roman »Red Storm Rising« (dt.: »Im Sturm«) ausprobiert. Seinen Mac-Computer nutzt er hingegen vornehmlich zum Bücherschreiben, nicht zum Zocken.
Bis er 1988 die Besprechung eines neuartigen Action-Adventures namens The Colony liest, das Mindscape gerade für den Mac veröffentlicht hat. Clancy interessiert sich für die erzählerischen Möglichkeiten des Mediums und findet die 3D-Schauplätze interessant, bald gerät er in den Bann der Spielwelt. The Colony hat für seine Zeit eindrucksvolle ausgefüllte Polygongrafik und eine subtile Erzählweise: Invasoren aus einer anderen Dimension haben eine menschliche Kolonie entvölkert, durch das Lesen hinterlassener Notizen erfährt der Spieler mehr über die Handlung.
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