Lügen haben kurze Beine

Aktuelle Werbung eines PCHerstellers: »Mit 4,0 GByte RAM! Davon 2,0 GByte DDR2 und 2 GByte ReadyBoost!« Stopp! 2,0 GByte sind nicht 4,0 GByte, bloß weil ein 2,0 GByte großer Flash-Speicher eingebaut ist. Dieser bringt nur unter Windows Vista und mit weniger als 1,0 GByte Hauptspeicher spürbare Vorteile in Spielen. Bei 2,0 GByte DDR-RAM ist der Gewinn für Spieler also praktisch gleich null – und Vista ist auf dem solcherart beworbenen Rechner gar nicht vorinstalliert.

An anderer Stelle preist ein zweiter PC-Fabrikant seinen 2.000-Euro-Rechner als »Den schnellsten Serien-PC der Welt« an, vorsichtshalber in Anführungszeichen gesetzt. Allein ein kritischer Blick in die Ausstattungsliste entlarvt diesen Spruch genauso schnell als glatte Lüge wie die märchenhafte Speicherverdoppelung: Zwar läuft der Core 2 Duo mit 4,0 GHz stark übertaktet, aber als schnellster Rechner der Welt bräuchte der vermeintliche Wunder-PC statt einer Geforce 8800 GTX mindestens zwei 8800 Ultra – und selbst dann wäre für findige Tuner noch Luft nach oben. Abgesehen vom juristischen Glatteis, auf das sich die Hersteller dort wagen, irgendwann werden enttäuschte Kunden sich ihren Freunden mitteilen, die Foren von Warnmeldungen überquellen. Und GameStar wird Kolumnen schreiben.

Liebe Hersteller: Diese schnellen Euros werdet ihr auf lange Sicht teuer bezahlen. Aggressives Marketing ist schließlich das eine, offensichtliche Lügen das andere.

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