Die Größen der Spielebranche pilgern im Juni 1996 nach Baltimore, um ihre Aufwartung zu machen. Von Activision reist CEO Bobby Kotick persönlich an. Microsoft entsendet seine Games-Topmanager Ed Fries und Stuart Moulder. Die Electronic Arts-Delegation bekommt durch Richard Garriott eine extra Prise Starpower.
Sie alle bitten die Gründer eines brandneuen Studios darum, die Entwicklung von dessen PC-Spielen finanzieren zu dürfen. »So läuft das ja normalerweise nicht«, lacht Brian Reynolds heute. »Ich bekam damals einen etwas verzerrten Blick auf den Entwickler-/Publisher-Prozess.«
Reynolds ist gerade mal 29 Jahre alt, als er zusammen mit Sid Meier und Jeff Briggs den alten Arbeitgeber Microprose verlässt, um Firaxis Games zu starten. Meiers Name hat die größte Anziehungskraft, der steht schließlich bei Civilization 2 prominent auf der Packung. Doch die Marke »Sid Meier« dient der Verkaufsförderung, der Hauptdesigner des Strategiehits ist Nachwuchstalent Reynolds.
Beim Start des gemeinsamen neuen Studios kommt es zu einer Arbeitsteilung, die allen gerecht werden soll. Meier widmet sich einem Echtzeit-Strategiespiel um die Schlacht von Gettysburg im amerikanischen Bürgerkrieg. Doch deswegen wird Firaxis nicht mit tollen Angeboten zugeschüttet: »Ich war das Arbeitstier, das sich den Dingen widmen sollte, die die Firmen wirklich wollten: Fortsetzungen, Spiele in der Art von Civilization«, meint Reynolds.
»Im Gegenzug konnte Sid etwas experimentellere Sachen ausprobieren, ohne dass ihm die Publisher ständig im Nacken sitzen.« Und so kümmert sich Reynolds um die Zukunft von Civilization - im wahrsten Sinne des Wortes.
10 Jahre ununterbrochen Civilization 2 gespielt: Der ewige Krieg
Sieben auf einen Streich
Die Rechte an der berühmten Civ-Serie gehören dem ehemaligen Arbeitgeber, doch das Thema für einen inoffiziellen Nachfolger ist höchst naheliegend. Eines der Gewinnszenarien in Civilization 2 ist der erfolgreiche Start eines Raumschiffs in Richtung des benachbarten Sonnensystems Alpha Centauri.
Was dort nach der Landung passiert, erzählt das 1999 veröffentlichte Firaxis-Spiel: Unstimmigkeiten unter den Kolonisten führen zur Gründung von sieben Fraktionen, die mit der Eroberung des fremden Planeten beginnen. Konflikte sind angesichts der unterschiedlichen Ideologien vorprogrammiert: Es gibt Idealisten und Militaristen, Ökologen und Technologen, eifrige Kapitalisten und religiöse Eiferer.
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