Mark of the Ninja im Test - Schattenkrieg in Perfektion

Mark of the Ninja entpuppt sich im Test als eines der besten Schleichspiele der letzten Jahre – trotz oder gerade wegen der 2D-Grafik?

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Link zum YouTube-Inhalt

Zugegeben: Als wir das erste Mal von Mark of the Ninjagehört haben, waren wir eher skeptisch. Ein Stealth-Titel in 2D? Ist das nicht im wahrsten Sinne des Wortes zu »flach«? Ganz im Gegenteil: Nachdem wir ausgiebig als Schattenkrieger gemeuchelt haben, sind wir mehr als verzückt: Mark of the Ninja ist nicht nur eines der besten Download-Jump&Runs des Jahres, sondern auch eines der besten Stealth-Spiele überhaupt.

2D-Meuchler mit Tiefgang

Mark of the Ninja ist ein 2D-Plattformer, in dem wir als tödlicher Ninja durch ein Dutzend Levels schleichen und unsere Feinde möglichst aus den Schatten heraus um die Ecke bringen.

Genaue Sichtlinien und Lichtkegel zeigen uns, welche Stellen wir besser meiden sollten. Genaue Sichtlinien und Lichtkegel zeigen uns, welche Stellen wir besser meiden sollten.

Genaue Sichtlinien und Lichtkegel zeigen uns, welche Stellen wir besser meiden sollten. Und dafür, dass wir eine flache 2D-Ebene beschränkt sind, birgt der Titel Unmengen an eleganten Ninja-Fähigkeiten. Fit wie ein Turnschuh kraxeln wir durch Belüftungsschächte, hangeln uns kopfüber an der Decke entlang, schwingen uns mit unserem Enterhaken durch die Levels oder verstecken uns hinter Blumentöpfen und in dunklen Gängen. Unser pyjamatragender Meuchler hat zudem mystische Tattoos, die seine Sinne verstärken. So spürt er auch Wachen, die außer Sichtweite sind, oder kann durch Türen sehen, wenn er sich dagegen lehnt.

Aber wir können auch anders: Auf Knopfdruck stürzt sich unser Ninja auf unvorsichtige Wachen und rammt ihnen das Schwert in den Rücken. Oder wir lenken die Schergen mit Bambus-Dartpfeilen oder Rauchbomben ab. Oder erschrecken sie mit den Körpern erledigter Kollegen, sodass die verängstigten Kerle wild um sich ballern und im besten Fall ihre eigenen Kumpels ausknipsen. Die vielen Möglichkeiten, Situationen zu lösen, lassen viel spielerischen Freiraum. Und sind ausgesprochen blutig und brutal, deshalb gehört Mark of the Ninja auf keinen Fall in Kinderhände.

Die Fähigkeiten: Übersicht In Mark oft he Ninja stehen uns jede Menge Fähigkeiten und Ausrüstungsgegenstände zur Verfügung, die wir nach und nach freischalten.

Auswahl Alles gleichzeitig mitnehmen dürfen wir aber nicht, in den Kategorien »Ablenkung« und »Angriff« müssen wir uns für je einen Gegenstand entscheiden.

Rauchbombe Die für ein Ninja-Spiel obligatorische Rauchbombe benutzen wir um Wachen die Sicht zu rauben, oder Laserstrahlen zu blockieren.

Knallkörper Der Knallkörper zieht die Aufmerksamkeit unserer Gegner in einem bestimmten Radius auf sich.

Stachelmine Die Stachelmine ist ein besonders fieses Tötungswerkzeug. Wenn eine Wache da nämlich drüber läuft, sorgt das für ihr sofortiges Ableben.

Karton Wer entdeckt den Karton? Darin verstecken wir uns grade, und können uns sogar langsam fortbewegen. Das sollte nur keiner Wache auffallen.

Krähenfüße Wenn wir Krähenfüße auf dem Boden verteilen und eineer der bösen Buben darauf tritt, ist der erstmal für eine ganze Weile kampfunfähig.

Schlitzen, leicht gemacht

Vorbildlich gelungen ist dem Entwickler Klei Entertainment das Interface. Ob wir gesehen können oder nicht, wird etwa dadurch angezeigt, ob unser Charakter oder die Gegner in Farbe oder nur als schwarze Silhoutte erscheinen. Dank der gelungenen Steuerung sind wir zudem immer Herr der Lage und können punktgenau Aktionen setzen, selbst mit Maus und Tasttatur haben wir das Geschehen jederzeit unter Kontrolle. Das macht es intuitiv und spaßig, Sandbox-mäßig mit unseren coolen Ninja-Fähigkeiten zu experimentieren.

Gemein, aber wirkungsvoll: Mit einem gefesselten Kameraden lenken wir den Wachmann ab. Gemein, aber wirkungsvoll: Mit einem gefesselten Kameraden lenken wir den Wachmann ab.

Die zahlreichen Manöver müssen wir aber erst mal freischalten. Je heimlicher und unauffälliger wir durch die Levels turnen und je mehr Artefakte und Schriftrollen wir finden, desto mehr Ehre-Punkte bekommen wir spendiert. Damit können wir nach und nach Gadgets kaufen, etwa Knallkörper, die Gegner ablenken und so das Punkte-Sammeln erleichtern. So sind wir nicht nur die knapp acht Stunden beim ersten Durchlauf motiviert, sondern können uns gleich mit den erworbenen Fähigkeiten in den noch knackigeren Modus »New Game Plus« stürzen und andere Meuchelmethoden ausprobieren.

Finstere Schönheit

Und als wäre das geschliffene Spieldesign noch nicht genug, erzeugt Mark of the Ninja als Dreingabe noch eine ebenso geschliffene Atmosphäre, vor allem dank der stilistisch einwandfreien Comicgrafik. Kein Wunder, denn die Entwickler haben schon mit den beiden Shank-Spielen unter Beweis gestellt, dass sie 2D einfach drauf haben.

Mark of the Ninja - Screenshots ansehen

Natürlich hat Mark of the Ninja, wie jedes Spiel, auch seine kleinen Problemzonen. Die Story ist nur mittelprächtig und recht vorhersehbar, alle Charaktere und Figuren sind lediglich Klischee-Schablonen und den KI-Gegnern hätte man gut und gerne noch einen zusätzliche Portion Gehirn in die Birne pumpen können. Dennoch: Spieldesign, Steuerung und Präsentation greifen derart gut ineinander, dass uns diese Schnitzer kaum stören. Wenn wir als Ninja erst mal aufdrehen und mit den gerade freigeschalteten Fähigkeiten herumspielen, saugt uns das Spiel binnen Minuten in die Rolle des Schattenkriegers und lässt uns so schnell nicht mehr los.

1 von 2

nächste Seite


zu den Kommentaren (14)

Kommentare(13)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.