Vorsichtig, ganz vorsichtig robben unsere vier Soldaten vor. Stück für Stück kommen sie dem amerikanischen Außenposten näher. Von vier Seiten soll der Angriff stattfinden, der überraschte Gegner wird nicht wissen, wohin er zuerst schießen soll. Gerade wollen wir den Angriffsbefehl geben, da zerreißt ein Knall die angespannte Stille. Einer unserer Soldaten fällt tot um, plötzlich ein Kugelhagel, Explosionen. Sekunden später ist unser kleines Team nicht mehr. Was ist da eben schief gelaufen? Solche oder ähnliche Situationen werden Sie in Men of War: Vietnamöfter erleben. Warum das Taktikspiel trotzdem Spaß macht, erfahren Sie im Test.
Abwechslung im Dschungel-Camp
In Men of War übernehmen Sie in zwei Kampagnen entweder die Kontrolle über nordvietnamesische oder amerikanische Einheiten im Vietnam-Krieg. Auf Seiten der Asiaten stehen wir zu Beginn der Kampagne vor einem echten Problem: US-Kampfhelikopter haben unseren Konvoi zerstört, nur vier Soldaten überleben die Attacke.
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Was nun zu tun ist, wird in einer unspektakulären Zwischensequenz erklärt: Ein fahrbarer Untersatz muss her. Wie abwechslungsreich die Suche nach einem Fahrzeug aber sein kann, demonstriert Men of War: Vietnam auf eindrucksvolle Weise. Wir schlagen anrückende Infanteristen zurück, plündern Feindlager auf der Suche nach besseren Waffen und Munition, holen Kampfhelikopter vom Himmel, besorgen Treibstoff für ein Boot und flüchten schließlich unter Feindfeuer über den Fluss – wohlgemerkt alles in der ersten Mission. Später in der Kampagne wird’s noch vielseitiger. Da erobern und verteidigen wir eine Brücke, kommandieren Panzer und Mörser oder nehmen mit einem Patrouillenboot Flussufer in Beschuss. Schade nur, dass die Zwischensequenzen, die die Handlung erzählen, lieblos und lahm geschnitten sind.
Eingängige Bedienung
Auch bei der Bedienung weiß Men of War: Vietnam zu überzeugen. Wir befehligen unsere Soldaten aus der Vogelperspektive und haben sie dank der in alle Richtungen frei beweglichen Kamera stets im Blick. Das ist auch bitter nötig, denn Freund und Feind sind im dichten Dschungel so gut versteckt, dass es teilweise schon mal ein paar Minuten dauert, bis man die gesamte Situation überblickt.
Gut, dass auf der Karte sämtliche Feinde als rote Punkte angezeigt werden. Das Herumkommandieren der Soldaten ist, nach kurzer Eingewöhnungszeit, sehr komfortabel. Auf Wunsch können wir einzelne Einheiten sogar direkt mit Pfeiltasten und Maus steuern. Das Deckungssystem funktioniert ebenfalls gut. Halten wir den Mauszeiger über eine Deckungsmöglichkeit, zeigt uns das Spiel mit grauen Schemen an, wie sich unsere Männer aufstellen werden. Allerdings leidet die KI unter gelegentlichen Aussetzern; anstatt in die Deckung rennen die Kameraden schon mal in den Tod. Frei definierbare Tastenkürzel erleichtern das Kommandantenleben und ersparen größtenteils den Gebrauch der kleinteilig ausgefallenen Befehlsleiste. Allerdings fehlt es an einer Schnellspeicher- und Schnelllade-Funktion, was in Verbindung mit den langen Ladezeiten ein großes Manko darstellt. Bitte schnell nachliefern!
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