In der heutigen Technikwelt stößt man auf einige kuriose Dinge, die früher mal Gadgets aus James Bond oder Mission: Impossible hätten sein können. Dazu zählt auch die smarte Brille von Ray-Ban und Meta. Klingt cool?
Ich war beim Tragen nämlich erst gar nicht überzeugt, weil ich dachte, dass es sich dabei nur um ein Kuriosum handelt. Doch dann entpuppte sich die Brille als Tausendsassa.
Kleiner Disclaimer: Ihr findet in diesem Artikel Bilder von Mirco, Linh und Jusuf mit Brille, nicht aber von mir. Ich hab sie selbstverständlich auch getragen und ausprobiert, aber im Messestress hat niemand Bilder von mir gemacht. Auch das ist IFA.
Die Brille
What you see is what you get (Doppeldeutigkeit beabsichtigt): In erster Linie handelt es sich bei den Smartglasses um eine Brille – mit allen Vor- und Nachteilen. Das heißt aber auch: Man kann sie mit Stärken-Gläsern versehen und tatsächlich als gewöhnliche Brille tragen.
Die Smartglasses gibt es bereits seit Oktober 2023 und unser Autor Benjamin hat sie auch schon mehrere Monate getestet. Auf der IFA hatte ich aber zum ersten Mal selbst die Möglichkeit, sie live auszuprobieren.
Mit dem cleveren Nasenfahrrad könnt ihr:
- Musik hören
- Fotos aufnehmen
- Videos aufnehmen
- Livestreamen
Zu haben ist die Brille in drei Varianten mit unterschiedlichen Farben; wahlweise als Sonnenbrille oder mit Gläsern, die sich bei Sonnenlicht selbst tönen. Die Preise für das Gestell beginnen ab 329 Euro; Gläser kommen gegebenenfalls noch hinzu, wenn ihr Stärke möchtet.
- Wayfarer
- Headliner
- Skyler
Das Aha-Erlebnis
Auf dem Messegelände machte bereits die Runde, dass es irgendwo eine coole, smarte Brille zu sehen gibt. Wir haben uns aufgemacht, den Stand gesucht und ich habe mir den Drahtesel direkt auf die Nase setzen lassen.
Mein erster Gedanke war: Und das soll’s jetzt gewesen? Der Herr am Stand hat mir nämlich zuerst nur Musik präsentiert. Es wäre gar nicht wunderlich gewesen, besäße die Brille lediglich Open-Ear-Kopfhörer, die sowas wie eine Art Trend auf der IFA waren.
Über den rechten Bügel konnte ich die Lautstärke regeln und auch Lieder überspringen. Touchbedienung also. Nett. Kopfhörer, mit denen ich sehen kann.
Denkste.
Hier klicken
- Kamera: 12-MP-Ultraweit mit 1080p Auflösung
- Audioausgabe: Open-Ear-Kopfhörer in den Bügeln
- Audioaufnahme: 5 Mikrofone
- Livestream: bis zu 30 Minuten
- Akkulaufzeit: bis zu 36 Stunden
- Interner Speicher: 32 GB
- Anschlüsse: WiFi 6, Bluetooth 5.2
- Sonstiges: IPX4-Zertifizierung (spritzwassergeschützt)
»Drücken Sie mal den Knopf am rechten Bügel«. Ich folgte der Aufforderung, drückte den Knopf, dann ein kurzes haptisches Feedback – und siehe da: Ich hatte ein Foto geschossen. Genau von dem, was ich sehe.
Hält man den Button gedrückt, startet eine Videoaufnahme. Keine Sorge, dass ihr damit heimlich gefilmt werdet. An der Vorderseite leuchtet eine große, weiße LED, die zeigt, dass die Brille gerade aufnimmt (und sie blinkt, wenn man ein Foto schießt).
Und wer immer noch Bedenken hat: Will jemand heimlich ein Video aufnehmen oder Foto schießen will, schafft er das ganze ohne Brille und mit dem Handy.
Brille und Handy synchronisieren sich übrigens wahlweise über WLAN oder Bluetooth und die Daten werden auf das Smartphone übertragen, wo ihr sie weiter verwenden könnt.
Um es nochmal mit aller Deutlichkeit zu sagen: Man nimmt auf, was man sieht. Das ist nicht nur verdammt cool, man hat auch die Hände frei und muss nicht auf einen Handybildschirm starren, wenn man ein Video drehen will.
Neben Videos für Social Media sind mir sofort Szenarien eingefallen, in denen die Brille richtig nützlich sein kann.
- Urlaub: Ich bin im Oktober im Urlaub in Japan. Klar mache ich da unzählige Fotos und Videos. Mit der Brille könnte ich einfach aufs Knöpfchen drücken und Schnappschüsse machen und trotzdem die Sicht genießen, anstatt das Handy zu zücken.
- Alltag: Muttern ruft an und will wissen, welches Kabel wo am TV hineinkommt oder wie man auf dem Handy ein neues Hintergrundbild einrichtet. Zack, Brille anschmeißen, Video drehen und dabei die Hände freihaben, ohne viel erklären zu müssen. Optimal.
Fazit
Unterm Strich sind das alles Features, die niemanden vom Hocker reißen werden. Bedenkt man aber, dass man diese Brille als Brillenträger auch einfach so tragen kann und on top Open-Ear-Kopfhörer sowie die Möglichkeit bekommt, spontan Bilder und Videos zu schießen, sieht die Sache schon anders aus.
Aufzunehmen, was man sieht, ist verdammt komfortabel und nimmt den Handybildschirm aus der Rechnung heraus. Klar, wer hübsche Bildkompostionen oder aus einem bestimmten Winkel schießen will, wird dennoch zur Kamera greifen. Aber gerade, wenn man das Handy nicht zücken will (oder kann), ist man mit den Ray-Ban Meta-Smartglasses gut bedient.
Einen Punkt gebe ich euch: Das sind alles erstmal nur Szenarien. Wie sehr ich die Brille im Alltag wirklich nutzen würde, steht auf einem anderen Blatt.
Deshalb habe ich bereits ein Testgerät angefragt und sollte ich eines bekommen, werde ich vielleicht doch wieder zum Brillenträger, wenn auch nur auf Zeit.
Weitere Hands-ons von der IFA:
- Ich liebe mein iPhone, aber ausgerechnet für ein Android-Handy auf der IFA hätte ich ihm fast abgeschworen
- IFA 2024: Mein Highlight ist ein außergewöhnlicher Steam Deck-Konkurrent, der kein eingebautes Display hat
- Samsung will 3D-Monitore zurückbringen, aber ohne Brille: Odyssey 3D auf der IFA ausprobiert
Mit der Brille Fotos und Videos schießen, Livestreams starten und auch noch Musik hören? Klingt das für euch nach Zukunftsmusik oder empfindet ihr das eher als Spielerei? Seid ihr Brillenträger und wünscht euch solche Funktionen am Nasenfahrrad? Schreibt eure Meinung gerne in die Kommentare und lasst uns wissen, was ihr von den Ray-Ban Meta-Smartglasses haltet.
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