Wenn wir an Kopfhörer denken, dann vermutlich an zwei Arten:
- Over-Ear, welche die Ohren umschließen
- In-Ears, welche man in den Hörkanal steckt
Blickt man ein wenig weiter über den Tellerrand, dann fallen euch vermutlich noch On-Ears ein, die auf den Ohren sitzen, anstatt sie zu umschließen.
Auf der IFA sind allerdings eine relativ neue Art von Kopfhörern ziemlich oft vertreten gewesen, mit der wir so nicht gerechnet haben: Open-Ears.
Man konnte auf der IFA bei kaum einem Audio-Hersteller am Stand vorbeigehen, ohne ein neues Paar Open-Ears zu erspähen. Teufel stellte mit den Airy Open direkt sein erstes Paar vor, auch der chinesische Hersteller Shokz präsentierte seine Garde an Open-Ear-Kopfhörern.
Was bis vor wenigen Jahren ein Unikum war, scheint nun in der Masse angekommen zu sein.
Was sind Open Ear-Kopfhörer?
Open-Ear-Kopfhörer sitzen weder über den Ohren, noch stecken sie im Hörkanal. Sie sitzen auf dem Ohreingang und dichten ihn nicht ab, sodass die Musik aus dem Lautsprecher direkt ins Ohr geht.
Das hat gegenüber Transparenzmodi Vorteile: Der Gehörgang bleibt frei und es handelt sich dabei um 100 Prozent natürliche Transparenz. Außerdem werden keine Windgeräusche durch die Mikrofone geschleift, wenn eine steife Brise bläst.
Nicht verwechseln: Open-Ear-Kopfhörer sind nicht gleich dasselbe wie Knochenschallkopfhörer, welche den Schall durch Vibrationen direkt ins Innenohr leiten. Auch hier bleiben die Ohren offen, aber nicht alle Open-Ears nutzen Knochenschall als Technologie.
Wie sich Knochenschall anhört, lest ihr in unserem Test zu den Shokz OpenRun Pro.
Die Vorteile von Open-Ear Kopfhörer
Umgebungsbewusstsein
Der größte Vorteil ist wohl, dass ihr euch nicht von der Außenwelt abschottet. Es gibt etliche Szenarien, in denen man das womöglich seine Umgebung mitbekommen möchte, beispielsweise:
- Beim Sport
- Im Straßenverkehr
- Zuhause, um die Kinder und Klingel zu hören
Tragekomfort
Ihr steckt euch nichts in den Gehörgang. Es gibt nicht wenige Menschen, die das unangenehm finden, zudem ist es hygienischer. Ferner üben Open-Ears dadurch keinen Druck aus, was von einigen als unangenehm empfunden wird.
Natürlicherer Klang
Wer seine Lieblingssongs schon mal über Boxen und Kopfhörer gehört hat, weiß, wie unterschiedlich dasselbe Lied klingen kann. Dadurch, dass der Schall auf natürliche Art und Weise in den Hörkanal gelangt, wirkt das Hörerlebnis natürlicher im Vergleich zu In-Ears.
Natürliche Belüftung
Gerade weil Open-Ear-Kopfhörer das Ohr nicht verstopfen, bietet das eine bessere Belüftung. Besonders beim Sport oder im Sommer, wenn man viel schwitzt, können einige das als angenehmer empfinden.
Die Nachteile von Open-Ear Kopfhörer
Lärmbelästigung
Ohne Noise-Cancellation, aktiv wie passiv, dringt jedes Umgebungsgeräusch an eure Ohren. Das macht sie zwar optimal für Sport und Verkehr, wer allerdings gerne in Ruhe Musik oder Podcasts hören will, ist mit Open-Ears weniger gut beraten.
Weniger Bass
Das hat Linh im Test der Oladance Wearable Stereo bereits negativ angemerkt: Der Bass geht auf dem Weg zum Ohr flöten. Wer Wert auf die tiefen Töne legt, ist mit Over-Ear-Kopfhörern am besten bedient und sollte nicht zu Open-Ear greifen.
Wenig Immersion
Open-Ear-Kopfhörer sind nicht dazu gedacht, für Immersion zu sorgen. Wenn ihr beispielsweise an einem belebten Ort wie einem Café sitzt und eure Ruhe haben wollt, sind ANC-Kopfhörer nach wie vor die beste Wahl
Klang kann leichter nach außen dringen
Wenn ihr mit Open-Ears laut Musik hört, kann es sein, dass die Umgebung mithört. Der Lautsprecher sitzt zwar direkt auf dem Ohreingang, dennoch kann Klang so leichter nach außen dringen, als wenn ihr Stöpsel im Ohr habt.
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Schlussendlich erweitert sich die Kopfhörerwelt somit um ein neues Genre. Open-Ear-Kopfhörer sind nicht für jeden gedacht, erfüllen aber dennoch einen Bedarf, den nicht wenige Menschen zu haben scheinen.
Habt ihr schon mal Open-Ear-Kopfhörer verwendet? Wenn ja, wart ihr überzeugt? Welche Art von Kopfhörer bevorzugt ihr: Over-Ear oder In-Ear? Schreibt es in die Kommentare.
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