Reviewbombing wird das organisierte negative Bewerten von Spielen auf Plattformen wie Steam oder Metacritic bezeichnet, wenn die Gründe für die Kritik nichts mit dem Spiel an sich zu tun haben. Das stört nicht nur manche Entwickler-Studios, sondern ist auch unter Spielern selbst umstritten. Nach Steam ist nun Metacritic die zweite Plattform, die etwas dagegen unternimmt.
Was macht Metacritic gegen Review-Bombing?
Die Webseite hat ganz still und heimlich eine kleine Änderung vorgenommen. Wie ein Nutzer auf Resetera bemerkte, konnte er das Spiel Superliminal nicht mehr direkt nach der Veröffentlichung bewerten. Stattdessen sah er eine Meldung, die ihm mitteilte, seine Bewertung einige Tage nach Release abzugeben.
Kotaku gegenüber bestätigte die Review-Plattform diese Neuerung. Bevor User-Reviews geschrieben werden können, müssen seit neuesten erst 36 Stunden seit Release vergangen sein. Als Grund gibt man an, dass die Spieler so auch wirklich Zeit haben, einen Titel vor ihrer Bewertung zu spielen.
Ausschlaggebend für diese Änderung könnte das kürzliche Review-Bombing gegen The Last of Us 2 gewesen sein. Das bewertete manch Nutzer basierend auf vor der Veröffentlichung aufgetauchter Leaks negativ. Das Resultat war eine Nutzerwertung von 3,4 von 10 Punkten.
Was machte Steam dagegen?
Die Spiele-Plattform Steam führte bereits im März 2019 ein eigenes System gegen Review-Bombing ein. Sie gehen dabei jedoch etwas anders vor als Metacritic: Wenn ein Spiel innerhalb kurzer Zeit eine große Anzahl negativer Reviews erfährt, dann kann der Entwickler Valve darum beten, die Situation genauer zu untersuchen.
Sollte Valve Review-Bombing feststellen, so werden sämtliche Meinungen innerhalb einer gewissen Zeitspanne nicht mehr für die Gesamtbewertung berücksichtigt und die Nutzer über eine Nachricht auf der Store-Seite des Titels darüber informiert. Lesen kann man die negativen Reviews jedoch nach wie vor.
Bringt Reviewbombing etwas?
Ob diese Vorgehensweise überhaupt funktioniert, erklären unser Chefredakteur Heiko Klinge und Videoredakteur Holger Harth Plus-Usern im folgenden Video:
PLUS
22:23
Funktioniert Review-Bombing auf Steam und Metacritic?
Viele Nutzer sehen in Review-Bombing die einzige Möglichkeit, ihrer Stimme Gewicht zu verleihen und nutzen es deshalb, um gegen aus ihrer Sicht kundenunfreundliche Praktiken wie etwa unbeliebte Kopierschutzmaßnahmen oder Exklusiv-Deals zu protestieren. Doch nicht alle Spieler stehen dahinter. Andere empfinden die Praktik als unreif.
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