Seite 2: My Time at Portia im Test - Fallout für die ganze Familie

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Spaßiger Baukasten

Spielerisch steht das Crafting im Mittelpunkt. Es gibt extrem viele Rezepte, aber das System ist gut erklärt, sodass es uns nie überfordert. Mit der Hand, Axt oder Spitzhacke sammeln wir einfache Materialien wie Holz oder Steine. Aus denen stellt man Maschinen her, die komplexere Ressourcen wie Holzplanken oder Kupferrohre ermöglichen. Wir wählen einfach die Blaupause aus und sehen komfortabel, welches Material wir brauchen und wo es herkommt. Wollen wir zum Beispiel einen Holztisch herstellen, brauchen wir vorher eine Schleifmaschine für Kupferrohre sowie eine Schneidemaschine, um Holzplanken zuzuschneiden. Anschließend setzen wir alles an der Werkbank zusammen.

Das Crafting-System im Spiel ist zwar komplex, aber gut erklärt. Das Crafting-System im Spiel ist zwar komplex, aber gut erklärt.

Einige Materialien wie Eisen oder Energiesteine zum Antrieb der Maschinen (manche laufen auch mit Holz), können wir nur in den verlassenen Minen bergen. Man zahlt eine wöchentliche Schürfgebühr und darf dann dort mit der Spitzhacke Ressourcen abbauen. Über einen Scanner suchen wir auch nach Lichtpunkten und markiert sie. Hier verstecken sich nämlich nützliche Objekte. Man findet zum Beispiel Relikt-Teile, die man anschließend bei den Wissenschaftlern wieder zusammensetzen kann (zum Beispiel zu einer Porzellan-Vase oder einer knuffigen Eulen-Uhr), um sie zu verkaufen oder als Einrichtungsgegenstände zu verwenden. Auch Daten-Disks lassen sich finden, die man bei Wissenschaftlern gegen Blaupausen oder bei der Kirche gegen Saatgut tauschen kann.

An das nötige Geld für die Grab-Lizenz kommt man sehr leicht, beispielsweise über das Angel-Minispiel (wir verkaufen die Fische) oder über Bau-Aufträge. Das Graben an sich wird allerdings schnell monoton, weil man meistens das Gleiche findet. Ohnehin sollte man mit repetitivem Grind leben können, da man oft große Mengen bestimmter Materialen braucht.

In den Minen bauen wir Ressourcen ab und bergen Relikte wie diesen Tennisschläger. Ähm ja. In den Minen bauen wir Ressourcen ab und bergen Relikte wie diesen Tennisschläger. Ähm ja.

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Kampf gegen flauschige Lamas

Weil My Time at Portia auch ein Rollenspiel ist, erhält unser Charakter für alle Tätigkeiten Erfahrungspunkte und Fähigkeitenpunkte beim Aufleveln. Wir können damit zum Beispiel unsere Ausdauer erhöhen. Das hilft extrem, weil wir so anstrengende Arbeiten wie Graben länger ausführen können. Auch in Kämpfen werden wir so fitter und dürfen öfter eine Ausweichrolle vollführen. Portia bietet neben den Minen auch richtige Dungeons, die wir während der Story besuchen. Hier warten sehr kreativ gestaltete Feinde wie Mäusebanditen oder wütende Riesen-Einsiedlerkrebse auf uns. Auch Bosskämpfe gibt es.

Boss-Gegner wie dieser Krebs sind eher niedlich als wirklich bedrohlich. Boss-Gegner wie dieser Krebs sind eher niedlich als wirklich bedrohlich.

Alle Gefechte laufen aber ähnlich und sehr simpel ab: Eine kleine Arena erscheint um den Helden herum und wir weichen aus oder verketten Schläge, um den Schaden zu erhöhen. Bei kleineren Gegnern wie den in der Landschaft verteilten flauschigen Lamas oder eigenartigen Marienkäfer-Männchen, müssen wir sogar nur ein bisschen draufkloppen. Brutal wird es dabei nie, besiegte Gegner verpuffen einfach in einer Staubwolke. Sterben wir, werden wir zudem kurz vor den Kampf zurückgesetzt, sodass kein Frust aufkommt. Nur eine freie Save-Funktion fehlt, gespeichert wird nur, wenn wir in unserem Bett schlafen.

Nach gewonnenen Kämpfen sacken wir neben Erfahrungspunkten Beute wie Geld, Fell oder Fleisch ein. Wer gar einen Dungeon-Boss verkloppt, den erwartet am Ende eine Schatztruhe.

Dieses Lama zu verprügeln bricht uns das Herz. Dieses Lama zu verprügeln bricht uns das Herz.

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Ein echtes Familienspiel

Natürlich können wir uns auch mit den anderen Einwohnern von Portia beschäftigen: Wir quatschen mit ihnen, verteilen Geschenke, erledigen Aufträge für sie, spielen Schere-Stein-Papier oder boxen uns. Dabei steigern wir unsere Verbundenheit mit ihnen. Ist der Beziehungs-Zähler hoch genug, dürfen wir einen Ring kaufen und heiraten und sogar eine Familie gründen. Wer keine Lust auf soziale Interaktion hat, kann diesen Bereich aber ohne Nachteil ignorieren.

Um zu heiraten oder Kinder zu kriegen, müssen wir zunächst unseren Hof mit Material und Geld erweitern. Über diese Baufunktion können wir auch Ställe zusammenzimmern und anschließend Tiere bei einem Bauern kaufen, um sie dort zu halten. Das funktioniert sehr simpel: Wir verteilen Futter wie Körner oder Weizen in die Tröge, die je nach Qualität mehr Wachstum bringen, streicheln unsere Tiere täglich und räumen ihre Hinterlassenschaften weg. Dann geht es ihnen gut und sie liefern Produkte wie Milch oder Eier.

Insgesamt bietet My Time at Portia damit eine unglaubliche Fülle an Beschäftigungen, die sich alle unterschiedlich spielen. Abwechslung wird damit ganz groß geschrieben. Erfahrene Spieler werden zwar etwas den Anspruch vermissen, Portia eignet sich dafür aber hervorragend als Spiel für zwischendurch oder lässt sich wunderbar gemeinsam mit Kindern erleben.

My Time at Portia - Trailer zum Early-Access-Launch auf Steam Video starten 1:41 My Time at Portia - Trailer zum Early-Access-Launch auf Steam

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