Zombies. Sie sind einfach nicht totzukriegen - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Kaum ein Jahr vergeht, in dem nicht eine ganze Palette an neuen Geschichten in Film-, Serien- oder Spieleform erscheint, die sich um die lebenden Toten drehen. Wirklich gut oder zumindest unterhaltsam fällt aber meistens nur ein Bruchteil davon aus.
Lasst mich euch deswegen helfen und euch ein paar der besten Zombie-Filme und -Serien empfehlen, die ihr gerade auf Netflix streamen könnt. Denn das Genre ist - ganz im Gegensatz meiner liebsten Horror-Gestalten - sträflich übersättigt. Welchem hirntoten Leinwandspektakel ihr euch aber guten Gewissens widmen könnt, erfahrt ihr in meinen ganz persönlichen Empfehlungen.
Übrigens ist Kollege Dennis ein riesiger Sci-Fi-Fan. Falls ihr euch dafür interessiert, was für Genrevertreter auf Netflix er euch ans Herz legt, werft einfach mal einen Blick auf seine Liste voller futuristischer, dystopischer oder fantastischer Film- und Serientipps:
Valis liebste Zombie-Filme und -Serien auf Netflix
Black Summer
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Genre: Thriller/Drama | Serienstart: 11. April 2019 | Laufzeit pro Folge: circa 20 bis 40 Minuten | Staffeln: 2 | Hinter den Kulissen: Karl Schaefer, John Hyams | Darsteller: Jaime King, Justin Chu Cary, Christine Lee, Zoe Marlett, Bobby Naderi
Auf den ersten Blick wirkt Black Summer wie eine weitere austauschbare Zombie-Serie, von denen es mittlerweile mehr als genug gibt. Lasst euch davon jedoch nicht abschrecken! Denn Black Summer ist nicht nur überraschend hart, kompromisslos und konsequent - an einen Großteil der Hauptcharaktere solltet ihr euch nicht gewöhnen - sondern kommt zusätzlich mit einem ganz eigenen erzählerischen Kniff daher.
Was das bedeutet? Black Summer wird nicht chronologisch erzählt. Stattdessen wechselt so gut wie jede Folge die Perspektive oder sogar die Zeitebene. Damit können ursprünglich trivial wirkende Details eine völlig neue Bedeutung bekommen, wenn diesen beispielsweise eine komplette Hintergrundgeschichte gewidmet wird. Im Verlauf der zwei bisher erschienenen Staffeln, die übrigens auch jeweils für sich alleine stehen können, greifen einzelne Geschichten, Handlungsstränge und miteinander agierende Figuren immer stärker ineinander.
Das macht nicht nur Spaß, sondern belohnt auch besonders aufmerksame Zuschauer oder das wiederholte Anschauen der jeweiligen Staffeln. Ein besonderes Schmankerl für Filmfans: In Black Summer stecken überraschend viele One-Shots beziehungsweise Plansequenzen. Also, dass die Kameraführung eine durchchoreographierte (Action-)Sequenz ohne Schnitt begleitet. Wer Black Summer links liegen lässt, dem entgeht ein wahres Zombie-Juwel im Medien-Meer der lebenden Toten.
Zombieland
Genre: Action/Komödie | Kinostart: 10. Dezember 2009 | Laufzeit: 88 Minuten | Regie: Ruben Fleischer | Darsteller: Woody Harrelson, Emma Stone, Jesse Eisenberg, Abigail Breslin
Die Zombie-Apokalypse kann auch ziemlich witzig sein - der beste Beweis dafür ist Zombieland. Denn die Komödie besticht nicht nur einem recht humorvollen Skript der Deadpool-Autoren Rhett Reese und Paul Wernick, sondern auch einem fantastischen Cast, die eine ganz besondere Dynamik mit sich bringen: Die Kabbeleien und Schlagabtausche zwischen Tallahassee (Woody Harrelson), Columbus (Jesse Eisenberg), Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Breslin) gehören zweifelsohne zu den absoluten Highlights von Zombieland.
Doch nicht nur das: Zombieland vollbringt ein kleines Kunststück, an dem viele anderen Filme und Serien kläglich scheitern: verschiedene Genres unter einen Hut zu bringen - und dann auch noch zu funktionieren. In diesem konkreten Fall vereint der Film des Venom-Regisseurs Ruben Fleischer Action, Horror und Comedy. Eine bunte Mischung, die in dieser Form nur selten so gut funktioniert wie bei Zombieland.
Kingdom
Genre: Horror/Drama | Serienstart: 25. Januar 2019 | Laufzeit pro Folge: circa 50 Minuten | Staffeln: 2 | Hinter den Kulissen: Kim Seong-hun, Park In-je, Kim Eun-hee | Darsteller: Ju Ji-Hoon, Bae Doona, Jun Suk-ho, Seung-ryong Ryu, Joon-ho Huh
Kingdom ist schon alleine aufgrund seines Settings etwas ganz besonderes. Die Netflix-Serie spielt sich nämlich im mittelalterlichen Korea ab, genau genommen der Joseon-Dynastie. Circa 1392 wird das Land von einem mysteriösen Virus heimgesucht, das vom Königshaus als eine harmlose Pockenerkrankung abgetan wird. Natürlich steckt viel mehr dahinter und so wird das Korea bald von einer Armee aus lebenden Toten überrannt.
Inmitten des Zombie-Getümmels kämpfen die wenigen Überlebenden aber nicht nur um … ihr Überleben, gleichzeitig entfaltet sich eine politische Intrige, die in ihren besten Momenten an Game of Thrones erinnert. So wird einander hintergangen, sich gegen gemeinsame Feinde verschoren und (natürlich) die Bedrohung durch die Machthaber unterschätzt und kleingeredet. Ein bisschen Gesellschafts- und Sozialkritik wie beispielsweise in Bong Joon-hos Parasite lässt sich übrigens ebenso finden.
Was mir aber an Kingdom besonders gefällt: Die Netflix-Serie ist nicht nur brachial und spannend inszeniert, sondern kommt auch noch mit spektakulären Kämpfen und einem völlig unverbrauchten Setting daher. Das Korea des 16. Jahrhunderts ist wirklich kein Schauplatz, den man alle Tage sieht - und dann auch noch in einer Zombie-Produktion.
I Am Legend
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Genre: Drama | Kinostart: 10. Januar 2008 | Laufzeit: 100 Minuten | Regie: Francis Lawrence | Darsteller: Alice Braga, Dash Mihok, Joanna Numata
Zombies oder Vampire? Das ist bei I Am Legend die Frage. Mir ist durchaus bewusst, dass die Untoten der Buchvorlage zum Kinofilm mehr mit Blutsaugern als mit dem guten, alten Zombie gemeinsam haben. In der Verfilmung mit Will Smith sieht es aber wieder ganz anders aus, weswegen ich nicht drum herum komme, I Am Legend in dieser Liste aufzuführen.
Warum ich I Am Legend immer wieder gerne mal gucke? Der Film schafft es, eine absolut atmosphärische Version des postapokalyptischen New York auf die Leinwand zu zaubern. Dass dafür bei den Dreharbeiten tagelang sonst vollgestopfte Straßen der Millionenmetropole gesperrt wurden, hat sich für das cineastische Endergebnis durchaus bezahlt gemacht. Und dann wäre noch diese eine Szene
mit Hündin Sam ...
Außerdem stellt der Film recht geschickt das klassische Verständnis von Held und Bösewicht auf den Kopf, was bei diesem Genre alles andere als selbstverständlich ist. Zumindest, wenn ihr das alternative und geschnittene Ende von I Am Legend berücksichtigt, welches nie im Kino lief. Hätte der Kinofilm mit Will Smith von Anfang an so geendet, wäre der Zombie
-Streifen mit mehr Charakter wesentlich mehr Zuschauern in Erinnerung geblieben. Tja.
All of Us are Dead
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Genre: K-Drama/Horror | Serienstart: 28. Januar 2022 | Laufzeit pro Folge: circa 50 bis 70 Minuten | Staffeln: 1 | Hinter den Kulissen: Jae-kyoo Lee, Nam-su Kim, Sung-il Chun | Darsteller: Ji-hu Park, Yi-Hyun Cho, Chan-young Yoon, Solomon Park, Yoo-Mi Lee
Noch eine südkoreanische Zombie-Serie, aber dann doch ganz anders als Kingdom. All of Us are Dead spielt nämlich nicht im mittelalterlichen Korea, sondern in der Gegenwart. Diese erst Anfang 2022 gestartete TV-Serie dreht sich um eine Gruppe von Schülern, die die Invasion der lebenden Toten zu überleben versucht, während ebenso der Rest des Landes den Bach runtergeht. All of Us are Dead nimmt sich dabei vor allem Zeit, seine einzelnen Figuren zu etablieren und Beziehungen unter ihnen zu verknüpfen. Gleichzeitig kann man sich aber nie so recht sicher sein, wer wirklich überlebt oder wem ein jähes und brutales Ende spendiert wird.
Die Parallelen zwischen All of Us are Dead und einem meiner Lieblingsfilme des Genres Train to Busan sind übrigens nicht zu übersehen - zumindest, was die Darstellung der Untoten angeht. Das meine ich übrigens ganz im positiven Sinne, denn der Film aus dem Jahr 2016 von Regisseur Sang-Ho Yeon hat es für mich geschafft, moderne Kino-Zombies endlich wieder als regelrechten Schrecken zu inszenieren: Die Zombies sind nicht nur ziemlich fix unterwegs, sondern werfen sich mit all ihren (übrigen) Gliedmaßen ihrem Opfer entgegen und das ohne Rücksicht auf Verluste.
Fairerweise möchte ich noch erwähnen, dass ich selbst ein klein wenig gebraucht habe, um mich mit All of Us are Dead anzufreunden. Gerade nach der ersten Folge büßt die Zombie-Serie etwas an Momentum ein. Dafür geht All of Us are Dead gerade in den letzten Folgen in eine erfrischend andere Richtung, wie man es von Vertretern des Genres sonst gewohnt ist. Jedes weitere Wort dazu wäre aber zu viel verraten - die Überraschung will ich euch keinesfalls nicht vorwegnehmen.
Z Nation
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Genre: Comedy/Horror-Trash | Serienstart: 12. September 2014 | Laufzeit pro Folge: circa 30 bis 50 Minuten | Staffeln: 5 | Hinter den Kulissen: Karl Schaefer, Craig Angler | Darsteller: Kellita Smith, Keith Allan, Russell Hodgkinson, Nat Zang
Habt ihr ein Herz für unsinnigen Horror-Trash, dann seid ihr mit Z Nation an der richtigen Adresse. Die TV-Serie um eine bunt zusammengewürfelte Truppe nimmt sich selbst alles andere als ernst und besticht nicht gerade mit den aufwendigsten Szenerien oder qualitativ hochwertigen Effekten. Auch die schauspielerischen Künste des ein oder anderen Darstellers kann man guten Gewissens infrage stellen.
Dafür vereint Z Nation einen charismatischen Cast, der Fans über die Laufzeit von insgesamt fünf Staffeln immer mehr ans Herz wächst. Das Ensemble wird außerdem immer wieder mit kuriosen Ideen gepaart, die häufig völlig unerwartete Richtungen einnehmen. Z Nation mag zwar auch hin und wieder inkonsequent sein, was die Storylines oder die Entwicklung verschiedener Charaktere angeht, aber so wirklich übel nehmen konnte ich das der kurzweiligen Serie eigentlich nie.
Sucht ihr beispielsweise eine Zombie-Serie, die ihr ganz entspannt neben dem Zocken laufen lassen könnt, solltet ihr auf jeden Fall einen Blick riskieren. Seid allerdings gewarnt: Z Nation wurde nach fünf Staffeln nicht fortgesetzt und so ein richtiges Ende fehlt damit der Geschichte. Ein Jammer, denn die Asylum-Produktion ist definitiv eine kleine Perle des Zombie-Genres, die definitiv einen würdigen Abschluss verdient gehabt hätte. (Übrigens noch ein kleiner Fun Fact am Rande: Das bierernste Black Summer ist ein Prequel zur selbstironischen Trash-Serie Z Nation. Hätte ich beim Gucken auch nie vermutet.)
Resident Evil
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Genre: Action | Kinostart: 21. März 2002 | Laufzeit: 100 Minuten | Regie: Paul W.S. Anderson | Darsteller: Milla Jovovich, Michelle Rodriguez, Colin Salmon, Martin Crewes, Pasquale Aleardi
Die Resident Evil-Filme von Regisseur Paul W.S. Anderson mit Milla Jovovich kann man lieben oder hassen - oder auch beides. Denn natürlich bin ich alles andere als glücklich damit, in welcher Form es eine meiner liebsten Spielereihen auf die große Leinwand geschafft hat. Trotzdem kann ich den Resident Evil-Filmen nicht absprechen, einen gewissen Unterhaltungswert mit sich zu bringen.
Und tatsächlich mag ich den allerersten Kinostreifen richtig gerne - und das meine ich völlig unironisch. Zwar muss man schon ein Auge zudrücken, damit Resident Evil als Prequel zu den Spielen durchgeht, aber auch ganz unabhängig davon erwartet euch hier ein recht solider Actionfilm mit ein paar gelungen Gruselmomenten. So richtig bergab geht es mit der Filmreihe meiner Meinung nach erst, sobald Heldin Alice in Teil 2 auf einem Motorrad durch das Kirchenfenster kracht.
Aber zurück zum Thema: Unabhängig davon, wie trashig oder fremdschämig gerade die neueren Resident Evil-Filme ausfallen, sind sie doch immer wieder für einen Lacher gut. Ihr dürft das hirnlose und teilweise sogar stümperhaft inszenierte Leinwandspektakel einfach nicht zu ernst nehmen - nur so kann ich euch eins meiner persönlichen Guilty Pleasures bedenkenlos empfehlen. Und nein, Welcome to Raccoon City war letztendlich auch nicht die Kinoadaption, die ich mir von Resident Evil erhofft hätte. Vielleicht klappt’s ja beim unvermeidbaren nächsten Versuch. Hört übrigens ganz passend zum Thema in unseren GameStar-Podcast rein:
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Natürlich gibt es abseits von Netflix noch so viel mehr und teilweise sogar bessere Filme und Serien, die sich um die lebenden Toten drehen. Auf Disney Plus gibt’s beispielsweise 28 Days und Weeks Later. Bei Amazon Prime Video findet ihr Train to Busan. Und The Girl with all the Gifts auf Joyn solltet ihr definitiv nicht übersehen. Was davon würdet ihr empfehlen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
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