Bullet-Hell-Multitasking
Wer wirklich in die höheren Highscoreregionen vordringen möchte, muss neben dem Überlebenskampf die Minilevel zusätzlich nach Geheimnissen absuchen. Das können versteckte Menschen sein, Zugänge zu geheimen Arealen oder besondere Gegner, die unter Zeitdruck zerstört werden müssen.
Der Haken an diesen Erkundungen ist aber, dass diese Geheimnisse geknackt werden müssen, bevor der letzte Gegner das Zeitliche segnet. Sobald das passiert, springen wir nämlich automatisch in den nächsten Level. Profis schließen die Gesamtlevel dann auch noch in Rekordzeit ab, um sich weitere Boni zu sichern.
Hilfreich dabei sind die einsammelbaren Power-ups, die sich in Kisten verstecken. Wer darauf achtet, sie einzustreichen, darf sich zum einen über passive Verbesserungen wie erhöhte Waffenstreuung oder ein Schild freuen und zum anderen über Spezialwaffen wie Raketenwerfer und Bomben, die wir neben der Primärwaffe aktiv einsetzen können, um besonders knackige Gegner vom Ernten der Menschen abzuhalten. Hier erfordert Nex Machina zusätzliches Geschick beim strategischen Einsammeln der Power-ups - manchmal ist es nämlich klüger, den Raketenwerfer zu meiden und beim Superlaser zu bleiben.
Wunderschöner Frust
Nex Machina kann gnadenlos sein und mächtig frustrieren, denn wenn der Multiplikator durch einen dummen Fehler wieder zurückgesetzt wird, ist meist auch der komplette Highscore-Run im Eimer. Dank der fünf fair ausbalancierten Schwierigkeitsgrade ist zwar prinzipiell für jeden Spielertypen die passende Herausforderung dabei, das ändert aber nichts am Ärger, wenn ein bis dahin perfekter Run sein jähes Ende findet.
Und so haben wir uns immer wieder dabei erwischt, wie wir dasselbe Level zigfach neu gestartet haben, sobald wir unserer Einschätzung nach zu früh ins Gras beißen mussten. Für jeden Spielmodus und gewählten Schwierigkeitsgrad bietet Nex Machina eigene Online-Ranglisten.
Um das Spiel einfach nur zu beenden und den finalen Boss in die Knie zu zwingen, braucht es nur vier bis fünf Spielstunden - ein perfekter Run dürfte sogar in weniger als 30 Minuten machbar sein. Aber die Betonung liegt eben auf perfekt: Seinen wahren Umfang enthüllt Nex Machina, wenn wir minutiös den nächsten Versuch planen, um so schnell und effizient wie möglich durch die Level zu sprinten, ohne den kostbaren Multiplikator in Gefahr zu bringen.
Langweilig wird Nex Machina schon deswegen nicht, weil jede Aktion des Spielers durch beeindruckende und befriedigende audiovisuelle Effekte belohnt wird.
Die Neonblitze und Voxelexplosionen können jedoch nicht über das dürftige Art Design von Nex Machina hinwegtäuschen. Schon bei Alienation wirkten Gegner und Spielwelt teilweise generisch, das ist beim retrofuturistischen Look von Nex Machina nicht besser geworden.
Und die eigene Spielfigur mit Outfits, Munitionsfarben und Helmen zu individualisieren, macht nur halb so viel Spaß, wenn der Charakter so oder so austauschbar bleibt. Aber wer will schon Items jagen, wenn es auch ein neuer Highscore sein kann?
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