Nvidia Geforce GTX 470 - Ist die 350-Euro-Grafikkarte besser als die GTX 480?

Zum Preis von 350 Euro stellt Nvidia die Geforce GTX 470 gegen die Radeon HD 5850. Im Test: Benchmark-Leistung, Laustärke und Stromverbrauch.

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Die Nvidia Geforce GTX 470 kostet mit 350 Euro deutlich weniger als das 480 Euro teure High-End-Flaggschiff Geforce GTX 480. Damit postiert der Hersteller diese Oberklasse-Grafikkarte genau zwischen Radeon HD 5870 (400 Euro) und Radeon HD 5850 (300 Euro). Auch die GTX 470 unterstützt DirectX 11, GPU-PhysX und 32fache Kantenglättung, hat aber weniger Shader-Prozessoren als die GTX 480 und reduzierte Taktfrequenzen. Ob die Geforce GTX 470 wie die GTX 480 von einem extremen Stromverbrauch und einem lauter Lüfter geplagt wird oder sich deutlich besser schlägt, untersuchen wir im Test mit Hunderten von Benchmarks, sowie Stromverbrauchs- und Lautstärkemessungen in der Schallschutzkammer.

Im Handel sollen beide neuen Geforce-Grafikkarten ab dem 12. April zu kaufen sein. Viele Internet-Versandhändler führen GTX 480 und GTX 470 bereits im Sortiment und nehmen Bestellungen entgegen. Die Preise liegen trotz der vermutet knappen Verfügbarkeit ziemlich nah bei Nvidias Preisempfehlungen von 480 beziehungsweise 350 Euro.

Günstigere DirectX-11-Grafikkarten von Nvidia wird es zunächst nicht geben. Die Gerüchteküche erwartet die vermutlich Geforce GTS 400 genannten Karten nicht mehr vor Mitte des Jahres. Auf der Computex-Messe in Taiwan Anfang Juni könnten Sie das erste Mal öffentlich gezeigt werden.

Achtung: Dieser Test wurde auf unser neues Grafikkarten-Wertungssystem umgestellt und ist deshalb nicht ohne Weiteres mit vorhergehenden Tests vergleichbar. Alle wichtigen Tests gleichen wir sukzessive an das neue Wertungssystem an.

Die Geforce GTX 470

Die Geforce GTX 470 basiert wie die Geforce GTX 480 auf dem GF100-Grafikprozessor mit Nvidias neuer Fermi-Architektur, die wir im Test der GTX 480 bereits eingehend erläutert haben. Hier noch einmal eine kurze Zusammenfassung: Der Grafikchip besteht aus über 3 Milliarden Transistoren, die zu zwei Dritteln auf die 512 Shader-Prozessoren und zu einem Drittel auf den einmalig großen L2-Cache (768 KByte) entfallen.

Für mindestens zwei, drei Monate wird die Geforce GTX 470 (350 Euro) Nvidias günstigste DirectX-11-Grafikarte bleiben. Für mindestens zwei, drei Monate wird die Geforce GTX 470 (350 Euro) Nvidias günstigste DirectX-11-Grafikarte bleiben.

Der Chip unterstützt DirectX 11 und kann auf insgesamt 16 Tesselatoren zurückgreifen, mit denen die Grafikkarte den Detailgrad von Polygonobjekten dynamisch anpassen kann. Im Gegensatz dazu hat AMDs RV870-Grafikprozessor auf der ATI Radeon HD 5870 lediglich eine dieser Einheiten zur Verfügung. Außerdem kann der GF100 laut Nvidia um das Zehnfache schneller als der GT200b auf der Geforce GTX 285 zwischen den beiden Betriebsarten Grafik und CUDA für allgemeine Berechnungen wechseln. Das soll vor allem die Performance von PhysX-Effekten erhöhen, die auf der Grafikkarte berechnet werden. Mit zu den Neuerungen gehören neben einer effizienten 32fachen Kantenglättung auch das Spielen auf nun zwei Monitoren mit einer Grafikkarte (AMD erlaubt bei seiner Radeon HD 5000 sogar drei). Nur wer zwei Karten per SLI zusammenschließt, kann ebenfalls auf drei Monitoren spielen. Mit einem kommenden Treiber dann sogar in 3D, solange alle TFT-Monitore mit 120 Hz arbeiten und als 3D-Brille Nvidias Geforce 3D Vision zum Einsatz kommt. Zu diesem Zweck hat die Geforce GTX 470 zwei Dual-Link-fähige DVI-Anschlüsse und einen Mini-HDMI-Ausgang, für den Sie zwingend einen Adapter brauchen. Der ersten von uns getesteten, verkaufsfertigen DirectX-11-Geforce, der Colorful Geforce GTX 470, liegt der allerdings nicht bei.

Bei der Geforce GTX 470 hat Nvidia von den insgesamt 512 Shader-Einheiten 448 freigeschaltet, also einen 32er-Block weniger als bei der GTX 480 mit ihren 480 aktiven Shadern. Dementsprechend sinkt die Zahl der Tesselatoren von 15 bei der GTX 480 auf nun 14. Die Taktfrequenzen liegen mit 607/1.215/3.348 MHz deutlich unterhalb der 700/1.401/3.696 MHz der GTX 480. Kombiniert mit der nun 320 statt 384 Bit breiten Speicher-Anbindung fällt die Speicher-Bandbreite von 177,4 auf 133,9 GByte/s. Wie viele Daten eine Grafikkarte pro Sekunde zwischen Chip und Speicher hin und her schaufeln kann, beeinflusst die Leistung in hohen Auflösungen und mit aktivierter Kantenglättung.

Von oben nach unten: HD 5850, GTX 470, GTX 480, HD 5870. Von oben nach unten: HD 5850, GTX 470, GTX 480, HD 5870.

Trotz deutlicher Leistungskürzungen sinkt der Stromverbrauch unter Volllast lediglich von 250 auf 225 Watt - die ATI Radeon HD 5870 braucht nur 188 Watt. Die nötige Energie holt sich die GTX 470 über zwei sechspolige Stromanschlüsse direkt vom PC-Netzteil. Mit einer Länge von 24 cm ist die Geforce GTX 470 kürzer als die Geforce GTX 480 mit 26,5 cm und genauso lang wie eine ATI Radeon HD 5850. Wegen der geringeren Stromaufnahme und der damit einhergehenden niedrigeren Hitzeentwicklung, verzichtet Nvidia auf die ausladende GTX-480-Konstruktion aus herausragenden Heatpipes und mächtiger Metallplatte. Dadurch misst die Platine in der Breite die üblichen 9,8 statt 11 cm.

Technische Daten

Geforce GTX 470

Grafikchip

GF100

GF100

2x RV870

RV870

RV870

Chiptakt

700 MHz

607 MHz

725 MHz

850 MHz

725 MHz

Shader

480

448

640

320

288

Shader-Takt

1.401 MHz

1.215 MHz

725 MHz

850 MHz

725 MHz

Textur-Einheiten

60

56

160

80

72

GDDR5-Speicher

1.536 MByte

1.280 MByte

2x 1.024 MByte

1.024 MByte

1.024 MByte

Speichertakt (effektiv)

3.696 MHz

3.348 MHz

4.000 MHz

4.800 MHz

4.000 MHz

Speicher-Interface

384 Bit

320 Bit

2x 256 Bit

256 Bit

256 Bit

Speicher-Bandbreite

177,4 GByte/s

133,9 GByte/s

256 GByte/s

153,6 GByte/s

128 GByte/s

Stromverbrauch Volllast (TDP)

250 Watt

225 Watt

294 Watt

188 Watt

151 Watt

Stromverbrauch Leerlauf (TDP)

50 Watt

30 Watt

51 Watt

27 Watt

27 Watt

Preis

480 Euro

350 Euro

600 Euro

400 Euro

300 Euro

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