Die Vertex-SSDs des amerikanischen Herstellers von RAM- und Flash-Speichern, OCZ, gehörten aufgrund der guten Performance und den niedrigen Preisen zu den beliebtesten SSDs der vergangenen Jahre. OCZ setzte wie viele Hersteller auf einen Controller der Firma SandForce. Allerdings hatten viele dieser SSDs anfangs mit großen Problemen zu kämpfen. Durch eine unausgereifte Controller-Firmware kam es immer wieder zu kompletten Systemabstürzen, und einige Festplatten gaben ganz den Geist auf. Zwar wurde das Problem von Seiten SandForce durch die Verteilung eines Firmware-Updates behoben, das Vertrauen der Kunden in SSDs mit einem SandForce-Controller war jedoch nachhaltig geschädigt.
OCZ übernahm bereits 2011 den Controller-Hersteller Indilinx, arbeitet seitdem an eigenen Steuereinheiten für die OCZ-SSDs und ist somit unabhängig von externen Controller-Lieferanten. Das neuste Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist der Barefoot-3-Controller, der in dem Vertex-Nachfolger OCZ Vector erstmals zum Einsatz kommt.
In Kombination mit synchronem 25-nm-Flashspeicher von IMFT (Joint Venture zur Flash-Speicher-Herstellung von Intel und Micron) soll der Barefoot-3-Controller für besonders hohe Übertragungsgeschwindigkeiten und Lese-/Schreibraten sorgen. Im Test haben wir die derzeit ab rund 230 Euro erhältliche OCZ Vector mit 256 GByte, außerdem gibt es noche 128-GByte-Variante ab 115 Euro und eine 512-GByte-Version ab 450 Euro. Beachten Sie aber, dass sich die Testergebnisse der 256-GByte-Version wegen der technischen Eigenheiten von SSDs nicht auf die Modelle mit anderer Kapazität übertragen lassen.
Die Ausstattung der OCZ Vector jedenfalls ist schon einmal vorbildlich: Neben dem üblichen 3,5-Zoll-Adapter für den Einbau in ältere Gehäuse liegt der Speicherlösung auch ein Produktschlüssel für »Acronis True Image« bei. Die Software ermöglicht das Spiegeln einer bestehenden Windows-Partition und erspart Ihnen somit das Neuinstallieren und Einrichten. Ebenfalls inklusive ist das Programm »OCZ Toolbox« mit dem sich die Firmware updaten sowie Daten auf der SSD sicher (»Secure Erase«) löschen lassen. OCZ hat zudem wohl großes Vertrauen in den neuen Barefoot-Controller und gibt anstelle der üblichen drei ganze fünf Jahre Garantie auf die OCZ Vector.
Wie wir testen
Um vergleichbare Messwerte zu erhalten, nutzen wir für den Benchmarks den »AS SSD Benchmark« in der Version 1.7. Das Programm ermittelt die Lese- und Schreibleistung der SSDs, indem es die Festplatten zum Beispiel große, zusammenhängender Dateien wie etwa einen Film oder ein umfangreiches .zip-Archiv verarbeiten lässt. Die Ergebnisse aus diesem Test finden Sie im Benchmark-Kasten »Sequenzielle Performance«. Zusätzlich misst der Benchmark die Geschwindigkeit beim Lesen und Schreiben vieler kleiner, unzusammenhängender Dateien - die Benchmark-Resultate in dieser Disziplin finden Sie unter »Random Performance«. Diese Ergebnisse bieten im Gegensatz zu den Werten bei den großen Dateien einen besseren Einblick, wie schnell die Vector unter Windows arbeitet. Im dritten Abschnitt überprüft der AS SSD Benchmark die Kopierleistung der SSDs bei unterschiedlichen Datentypen. Dafür testet das Programm die Punkte »ISO« (zwei große Dateien), »Programm« (viele kleine Dateien) und »Spiel« (Mix aus großen und kleinen Dateien). Bei allen Messungen nehmen wir den Mittelwert aus fünf Durchläufen als Ergebnis.
Zusätzlich zu den Durchläufen mit dem AS SSD Benchmark testen wir die OCZ Vector daher noch beim Einsatz als Windows- und Spielelaufwerk. Nur so lässt sich mit Gewissheit sagen, ob die Speicherlösungen auch in einem Spiele-Rechner Sinn machen.
Wir stoppen die Zeit, die vom Drücken des Startknopfes an unserem Testsystem bis zum Erscheinen des Windows 7-Desktops vergeht (inklusive Virenscanner, Skype und Steam). Wie beim Benchmark-Programm nehmen wir auch hier den Mittelwert aus fünf Messungen. Als Tauglichkeitstest für Spiele prüfen wir die Zeit bis ein Spielstand einer großen Stadt in Anno 2070 (das überraschenderweise kaum von einer SSD profitiert) fertig geladen ist. Auch beim Betreten einer 64-Spieler-Karte von Battlefield 3 (wo eine SSD die Ladezeit deutlich senkt) lassen wir die Stoppuhr mitlaufen. Neben den Ergebnissen der OCZ Vector finden Sie auch die Werte anderer aktueller SSDs in den Diagrammen. Zum besseren Vergleich haben wir alle Tests auch mit einer herkömmlichen Magnetfestplatte durchgeführt. Die Ergebnisse der Seagate Barracuda (1,0 TByte, SATA3, 7.200 U/Min) finden Sie deshalb ebenfalls in den Benchmarks
Benchmark-Tests große Dateien
Beim Lesen und Schreiben der beiden großen, zusammenhängenden Dateien schneidet die OCZ Vector im Test sehr gut ab. Der AS SSD Benchmark misst hier eine Leserate von satten 507,6 MByte pro Sekunde. Auch bei der Schreibgeschwindigkeit liegt die OCZ weit vorne und erreicht 491,7 MByte/s einen sehr guten Wert. Von den anderen SSDs im Testfeld kann sich die Vector weit absetzen und liegt nur wenige MByte hinter der dennoch günstigeren Samsung SSD 840 Pro. Mit diesen Werten stößt die OCZ Vector sowohl beim Lesen als auch Schreiben bereits an das SATA3-Limit.
Sequenzielle Performance
AS SSD Benchmark
- Lesen
- Schreiben
- 0,0
- 104,0
- 208,0
- 312,0
- 416,0
- 520,0
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