Seite 3: Operation Flashpoint: Red River im Test - Hirn aus, Knarre an

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50 Kilometer Laberei

Klammert man die Ungereimtheiten aus, dann bietet Red River ein gerüttelt Maß an Abwechslung und Action. Wenn der Feind ein Städtchen, in dem wir uns verschanzt haben, mit Mörsern eindeckt und die Einschläge sich immer mehr unserer Position nähern, dann wird uns doch etwas flau in der Magengrube. Wenn wir zusammen mit Team Alpha und Charlie eine Straße entlangstürmen, nicht wissend, wie viele chinesische Soldaten uns hinter der nächsten Kurve erwarten, dann krabbelt eine leichte Gänsehaut unseren Rücken hoch.

Test-Video zu Operation Flashpoint: Red River Video starten 8:05 Test-Video zu Operation Flashpoint: Red River

Wie schön wäre es, wenn Red River in solchen Momenten einfach mal die Klappe halten würde. Aber gerade zu Beginn nerven die KI-Begleiter mit ihren menschenverachtenden Äußerungen. Später im Spiel legt sich das, es wird nicht mehr alle naselang von »verfickten Tadschi-Pissern« geredet. Und zugegeben: Wenn Alpha und Charlie über Funk miteinander kabbeln, dann muss man zuweilen doch grinsen.

Staff Sergeant Knox (rechts) würden wir gerne einfach mal das Maul verbieten. Staff Sergeant Knox (rechts) würden wir gerne einfach mal das Maul verbieten.

Trotzdem wird für unseren Geschmack zu viel schwadroniert, auf der bereits erwähnten Ladefläche des Humvees oder in den Bäuchen von Transporthelikoptern. Red River eröffnet und beendet nahezu jede Mission mit einer Fahr- oder Flugsequenz. Die Szenen lassen sich nicht abbrechen -- was weniger tragisch wäre, wenn die Texte nicht oft so schmerzhaft peinlich wären und wenn die Fahrten nicht so lange dauern würden. Wir haben am Ende der Kampagne fast 50 Kilometer in Vehikeln zurückgelegt, davon aber nur wenige selbst am Steuer gesessen. Man kann sich also denken, wie lange man in Red River zum Zuhören verdonnert ist.

Das kleine blaue Auto

Immerhin kann man bei den Fahrsequenzen die stimmige Landschaft genießen. Tadschikistan ist zwar karg, aber nicht ohne Charme. Und weil’s kaum Bodenbewuchs gibt, müssen wir uns auch nicht mehr über in der Distanz ausgeblendetes Gras wie beim Vorgänger aufregen. Grundsätzlich aber: Red River ist kein Grafik-Brett. Dafür fehlt es an scharfen Texturen, Landschaftsdetails und insgesamt an Abwechslung. Vielleicht macht sich ja einer mal die Mühe und zählt, wie oft dieser kleine blaue Wagen an den unterschiedlichsten Stellen des Spiels vorkommt.

Die gescheite Ausleuchtung der Räume hat Codemasters wohl hier und da schlicht vergessen. Die gescheite Ausleuchtung der Räume hat Codemasters wohl hier und da schlicht vergessen.

Die Animationen sind zwar größtenteils flüssig, aber manchmal gibt’s keine, wo welche sein sollten. Staff Sergeant Knox neigt zum Reden, ohne dabei die Lippen zu bewegen. Und gelegentlich gleiten die Gegner wie auf Schienen über den Boden. Auch die Beleuchtung hat ihre Macken. Trauen Sie sich mal in die Schule in einer der ersten Missionen. Schatten? Nein. Dafür aber Schmerzen verursachende Überstrahl-Effekte. Da macht man besser schnell die Augen zu. Oder meidet die Schule. Als ausgebildeter Marine sollte man die ohnehin schon einige Jährchen lang besucht haben.

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