Seite 2: Outlast im Test - Der reinste Horror

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Lauf, Miles, lauf!

Damit uns die Wahnsinnigen nicht finden, verstecken wir uns in Schränken, Luftschächten oder wie hier unter einem Bett. Damit uns die Wahnsinnigen nicht finden, verstecken wir uns in Schränken, Luftschächten oder wie hier unter einem Bett.

Wer jetzt an eine Ballerorgieà la F.E.A.R.denkt, der hat sich kräftig geschnitten. Wie in Amnesia sind wir völlig unbewaffnet unterwegs. Sobald wir auf Feinde treffen, sollten wir rennen, was das Zeug hält, und uns möglichst schnell ein passendes Versteck suchen. Dabei hetzen wir durch Gänge, verrammeln Türen, um uns einen Vorsprung zu verschaffen, kriechen unter Betten, in Schränke oder Lüftungsschächte und hoffen inständig, dass wir nicht doch entdeckt werden.

Diese Fluchtsequenzen sind fantastisch inszeniert, spielen sich flüssig und sind nichts für schwache Nerven. Lediglich einige Trial&Error-Momente, in denen wir einfach keinen blassen Dunst haben, wohin wir fliehen sollen, trüben den ansonsten genialen Gesamteindruck dieser Passagen.

Nachtaktiv

Als wären solche Wettrennen in der Irrenanstalt noch nicht packend genug, haben wir mit einem weiteren Pulsbeschleuniger zu kämpfen. In Mount Massive herrscht größtenteils völlige Finsternis. Um nicht komplett im Dunkeln zu tappen, können wir die Nachtsicht-Funktion unserer Kamera aktivieren - allerdings nur, wenn wir auch Batterien zur Hand haben. Dabei sitzt uns die Angst ständig im Nacken, denn diese Batterien sind zwar fair verteilt, im Überfluss besitzen wir sie aber nie. So erschafft das Spiel eine erdrückende, ja panische Atmosphäre.

Ohne wertvolle Batterien, kein gut funktionierender Nachtsicht-Modus. Ohne wertvolle Batterien, kein gut funktionierender Nachtsicht-Modus.

Wenig spannend sind hingegen die Aufgaben, die wir im Laufe dieses Horror-Trips erledigen müssen. Finde Schlüssel X, aktiviere Schalter Y: Viel mehr bietet Outlast nicht. Ähnliches gilt für die gelegentlichen Sprungpassagen: Die Klettereien steuern sich zwar gut, Überlegungen, wie genau wir jetzt von A nach B kommen, müssen wir aber nie anstellen.Als größter Kritikpunkt erweist sich jedoch die Spieldauer. Die ist selbst für ein 20-Euro-Spiel mit knapp über vier Stunden vergleichsweise kurz geraten, und Outlast keinerlei Wiederspielwert bietet.

Gänsehaut-Technik

Bei einem Spiel, das so konsequent mit seiner Atmosphäre steht und fällt wie Outlast, muss natürlich auch die Inszenierung stimmen - und die entsprechende Soundkulisse sowieso. Zwar wiederholen sich die stellenweise detailarmen Standard-Insassen sehr häufig, dafür sind die gelegentlichen Bossgegner über jeden Zweifel erhaben, und die Lichtstimmung sorgt gerade im Verbund mit dem authentisch wirkenden Nachtsicht-Modus immer wieder für Gänsehautmomente. Schlicht brillant fallen übrigens der Soundtrack sowie die Geräuschkulisse aus. Ob das nun die genial vertonten (englischen) Dialoge, Selbstgespräche der Insassen, das Keuchen unserer Spielfigur, kreischende Geigen oder unheilschwangere Klavierklänge sind - alles wirkt wie aus einem Guss.

Der Nachtsicht-Modus sieht nicht nur extrem cool aus, ohne ihn sind wir meist auch völlig aufgeschmissen. Der Nachtsicht-Modus sieht nicht nur extrem cool aus, ohne ihn sind wir meist auch völlig aufgeschmissen.

Nicht zuletzt deshalb hat uns Outlast trotz seiner kurzen Spieldauer und der simplen Aufgaben blendend unterhalten. Zumal es im weiteren Spielverlauf auch noch einige aufrichtig überraschende und bitterböse Überraschungen gibt. Aber die wollen wir an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Sie sollen sich ja gepflegt selbst gruseln.

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