Panorama über »Killerspiele« - Wahrheit und Dichtung - Eine Entgegnung [Update]

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»Es geht immer ums Töten. Je brutaler, je realistischer, desto besser. Computerspiele und vor allem so genannte Killerspiele gehören inzwischen zum normalen Freizeitprogramm von Jugendlichen.« Mit diesen Worten eröffnete NRD-Moderatorin Anja Reschke am gestrigen Abend im ARD-Magazin Panorama einen Bericht über »Killerspiele im Internet«. In dem rund sechs Minuten langen Beitrag ging es um die Verbreitung von Killerspielen und den von Bayern sowie Niedersachsen unternommenen Versuch, diese per Gesetz in Deutschland zu verbieten.

Wie bereits bei zahlreichen früheren TV- und Zeitungsberichten (Frontal 21, Hart aber fair, Bild-Zeitung) war der Beitrag einseitig und wies zudem inhaltliche Fehler auf. Statt Aufklärung zu leisten und echte Probleme aufzuzeigen, wurden bekannte Vorurteile wieder aufgegriffen und dem Zuschauer Meinungen der Redaktion als Fakten vorgelegt.

Bereits zu Beginn der Sendung heißt es: »Die Wirkung dieser Spiele ist umstritten. Die meisten Spieler behaupten, wenn man da jemanden abknallt, zersägt oder vergewaltigt, hätte das ja nichts mit der Wirklichkeit zu tun.« Die Wirkung von gewalthaltigen Medien ist aber entgegen der Darstellung von Panorama nicht nur bei Spielern umstritten, sondern auch unter Wissenschaftlern. Die Zahl der Studien ist bisher gering und Langzeituntersuchungen nahezu nicht vorhanden. Bisher konnten Tests einen schwachen bis mittelstarken Zusammenhang zwischen Gewaltmedien und einem kurzzeitigen Anstieg von Aggressivität nachweisen. Panorama entscheidet sich konsequenterweise dann auch dagegen einen Psychologen, Jugendschützer oder Wissenschaftler zu Wort kommen zu lassen, sondern zeigt Spielszenen aus Call of Duty 2 und befragt zwei erwachsene Spieler.

Update: Nach zahlreichen Emails und Forenbeiträgen hat die Panorama-Redaktion auf die Kritik der Zuschauer reagiert. Die Stellungnahme können Sie im NDR-Forum nachlesen. Darin wird gesagt, der Beitrag solle nicht generell Computerspiele verunglimpfen, sondern über die politische Verbotsdebatte berichten. Die Panorama-Redaktion sieht sich daher zu Unrecht kritisert und missverstanden.

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