Die Geschichte klingt fast wie ein modernes Märchen: Es war einmal ein junger Programmierer, der auszog, ein Spiel zu machen. Da sprach sein weiser, reicher Großvater: »Warum in die Ferne ziehen, wenn du auch im schönen Schwabenland vorm Computer hocken kannst?
Hier, nimm diesen Sack voll Geld und bastele etwas Schönes! Und damit du das nicht alles verplemperst, gründe eine Firma und stelle deine ganzen Cousins und Cousinen ein, die dir bei der Arbeit helfen.« So ungefähr entstand das unabhängige deutsche Entwickler-Studio Acony und deren Team-Shooter Parabellum. Und es geht märchenhaft weiter, zumindest für uns, die Spieler: Parabellum kostet nichts.
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Helm auf
»Parabellum ist kein Produkt, sondern eine Dienstleistung«, erklärt André Herbst, der Marketing-Chef von Acony, bei unserem Besuch des »Familienbetriebs« in Villingen-Schwenningen. Und als solche ist das Spiel grundsätzlich gratis. Parabellum finanziert sich über Werbung und so genannte Mikro-Transaktionen: Wer in Parabellum nicht aussehen will wie die anderen Leute, kauft sich für ein paar Cent virtuelle Klamotten.
Die genauen Preise stehen noch nicht fest. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch Battlefield Heroes, doch während dort tatsächlich alle Spieler ziemlich gleich aussehen, bietet Parabellum auch für Zahlungsverweigerer Dutzende von Kleidungsstücken, angefangen bei Schuhen und Hosen über T-Shirts und Kopfbedeckungen bis hin zu Kleinkram wie Zigarren, Sonnenbrillen oder Schminke. Wir erstellen uns einen Söldner im Military-Look, um im Gefecht nicht aufzufallen, doch auf dem Schlachtfeld treffen wir auch einen Witzbold mit knallrotem Strampelanzug und Wikingerhelm.
»Normalerweise werden sich die Spieler wohl eher tarnen«, vermutet Herbst, »aber wenn einer richtig gut ist und dann noch mit Neon-Klamotten und Clownsnase rumrennt, dann sendet das ein ziemlich deutliches Signal.« Sei es, wie es sei: Der Kollege mit den Hörnern auf dem Kopf ist auf jeden Fall als Erster fällig.
Kopf hoch
Wir probieren neben Team-Deathmatch noch eine taktische 5-gegen-5-Variante aus, die stark der Bomben-Spielart von Counterstrike ähnelt. Hier treten zwei Söldnerteams gegeneinander an. Das eine versucht, einen Peilsender in einer von zwei Zielzonen auf der Karte zu platzieren, die andere Mannschaft muss das verhindern. Simpel, schnell, spaßig.
Spielerisch muss sich Parabellum nicht hinter Counterstrike verstecken, und grafisch hat Aconys Shooter jetzt schon die Nase vorne. Gut, im Vergleich zu Counterstrike ist das nicht sonderlich schwer, doch Parabellum sieht wirklich gut aus. Und die Animationen gehören zweifellos zur Oberklasse: Die Körper- und Kopfhaltung der Charaktere zeigt deutlich, wohin die jeweiligen Spieler gerade schauen. Das haben wir so noch nicht einmal in Vollpreis-Titeln gesehen.
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