Impire
Auf den ersten Blick sieht Impire wie ein typischer Dungeon-Keeper-Klon aus, auf dem zweiten irgendwie immer noch. Erst als wir selbst Handanlegen dürfen, fallen uns doch einige klare Unterschiede zwischen Impire und den Klassiker von Bullfrog auf. Zum Glück, denn damit umgehen die Entwickler die Gefahr, im Kielwasser von Hornys Vermächtnis unterzugehen. Daran sind ja schon einige Titel in den letzten Jahren gescheitert.
Impire ist keine typische Aufbau-Simulation, in der es um die Gestaltung des eigenen kleinen Verlieses geht. Ganz im Gegenteil, die vier Wände verkommen sogar zur Nebensache. Im Mittelpunkt stehen die vielen Kämpfe, die man als Oberbösewicht so täglich bewältigen muss. Da sind zum Beispiel Helden, die von den Schätzen in unserer Kammer gehört haben und nun in das Höhlenreich eindringen, um eben jene zu plündern. Oder irgendwelche Kreaturen, denen wir bei Stollenarbeiten über den Weg laufen. Nicht zu Letzt gibt es noch eine große Karte, auf der verschiedene Missionen angenommen werden können. Wenn man die Welt unterjochen möchte, muss man irgendwann auch mal aus seiner Höhle herauskommen - so ist das eben.
Wo es so viele Fronten gibt, müssen andere Dinge nach hinten geschoben werden. Der Aufbau-Part ist bei Weitem nicht so komplex wie seinerzeit bei Dungeon Keeper: Wir dürfen zwar aus diversen Räumen wählen, können die aber nicht in der Größe, Umfang oder Form beeinflussen. Stattdessen gibt es eine Blaupause, die wir irgendwo im Felsmassiv platzieren dürfen und schon fangen ein paar Imps an zu graben. Das macht nicht so viel Spaß, erfüllt aber den Zweck und erinnert an den typischen Basisbau in einem beliebigen Strategiespiel. Als solches sollte es auch betrachtet werden, fällt der kämpferische Part doch recht stark aus.
Wenn man nicht mit falschen Erwartungen an Impire rangeht, offenbart sich einem ein in den Grundzügen sehr interessantes Spiel. Für eine vernünftige Prognose konnten wir leider nicht genügend spielen, ich hoffe aber, dass die Kämpfe lange genug bei Laune halten können. Der Aufbau-Part wird es definitiv nicht.
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