Scheitern vor Augen
Ganz einfach:
Es würde katastrophal enden. Zunächst vollkommen berauscht von den vielfältigen Möglichkeiten der Portalwaffe würde es vermutlich keine zweieinhalb Wochen dauern, bis sich der erste Gauner in ein Juweliergeschäft portiert.
Nach Ladenschluss.
Die Juweliere würden weitere zwei Wochen später mit automatisierten Überwachungsportalkanonen antworten, die unerwünschte Eindringlinge direkt auf die Anklagebank purzeln lassen. Darüber könnte man ja noch lachen.
Weltweit würden Mediziner in Kooperation mit dickbuchstabigen Boulevardzeitungen eindringlich vor weiten Portalreisen warnen, dies würde zwangsläufig irgendwann zu Chikungunya-Fieber, Bruccelose und Pseudorotz führen und zwar gleichzeitig. Vom Sekunden-Jet-Lag ganz zu schweigen.
Der Verkehr im Allgemeinen und der Schwatz auf der Straße im Speziellen würden der Vergangenheit angehören, denn die Infrastruktur würde brach liegen wie ein zertretener Ameisenhaufen. Öffentliche Fahrwege dienten nur noch der Eröffnung neuer Portale und innerhalb weniger Monate hätte der Planet Ähnlichkeit mit einem Schweizer Käse nach Schrotflintenbeschuss. Stets müsste man außerhalb der eigenen vier Wände auf jeden Schritt achten, die eigene Portalkanone immer am Mann, man weiß ja nie was passiert. Wer durch das Loch eines Spaßvogels rutscht, findet sich plötzlich runterkullernd an den Pyramiden von Giseh wieder, an deren Ende schon das nächste Loch in kaukasisches Kampfgebiet führt. Wer da seine eigene Rückfahrkarte nicht dabei hat, braucht Geduld, eine schusssichere Weste und die Hoffnung, dass die Bundesbahn noch fährt. Bei einem derartigen Stress wünscht man sich schnell den harmonischen Gleichklang eines ausgeprägten Verkehrsstaus zurück.
Und der Müll? Während der ehrliche Bürger zunächst ganz verzückt ist über die Möglichkeit, seinen Unrat in die Portaltonne zu befördern, der somit direkt auf der städtischen Deponie landet, spart der geizknochige Wutbürger und entsorgt brennende Reifen, rostige Kühlschränke und fischschwarmvergiftende Substanzen durch spontan sich öffnende Löcher an den Hauswänden problematischer Stadtbezirke.
Politiker aller Welt erzürnen sich über das Zusammenbrechen des Exportgeschäfts und das zügellose zollfreie Hin und Her sämtlicher Güter und prominente Schauspieler empören sich über ad hoc auftauchende Hobbystalker, die auf Filmpremieren mit den Jack Nicholsons dieser Welt auf purpurroter Auslegeware in die Kameras grinsen.
Letztlich wird man die Kanone weltweit verbieten, weil selbst die soziale Vorteilskomponente sich ins Gegenteil verkehrt. Steht man im Wohnzimmer des alten Klassenkameraden und erinnert sich erst dort daran, wie er einem armverdrehend stets den Tafelschwamm im Nacken ausdrückte, landet die Portalkanone in der Ecke und ward nie mehr gesehen.
Voller Frust bleibt dann nur noch eins: Kuchen backen!
Sascha Gerson (33) lebt in Dortmund und geht dort eigentlich dem Beruf des Bankkaufmannes nach. In seiner Freizeit produziert er aber mit Vorliebe satirische Texte, die im Jahr 2003 im GameStar-Forum ihren Anfang nahmen. In acht Jahren sind 133 Wochenrückblicke erschienen, hinzugekommen sind nun tägliche Pausen-Plaudereien, die das aktuelle Tagesgeschehen satirisch aufarbeiten
Alles nachzulesen auf www.pennys-wochenrueckblicke.blogspot.com
Nun sind Sie dran! Was würden Sie alles mit einer real existierenden Portalkanone anstellen? Lassen Sie Ihren Ideen freien Lauf und füllen die Kommentarbox.
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