Prince of Persia: The Lost Crown angespielt - Dieses Metroidvania solltet ihr nicht unterschätzen

Die Stimmung zu Prince of Persia: The Lost Crown ist bereits nach dem ersten Trailer völlig im Eimer. Alex hat das Spiel aber bereits spielen können und sagt: Der Titel ist cooler, als ihr vermutet.

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Was ist nur aus der einst so glorreichen Spielereihe geworden? Über ein Jahrzehnt ohne frischen Nachfolger ist Prince of Persia nicht nur wegen all des Sandes verstaubt. Das Remake von Sands of Time lässt noch lange auf sich warten und jetzt, statt wie gewohnt den Prinzen selbst zu spielen, wurde er in The Lost Crown entführt! Und dann sieht das auch noch so bunt und effektreich aus, dass Fans schon jetzt maßlos enttäuscht sind.

Dabei verbirgt sich im Kern von The Lost Crown ein wirklich starkes Spiel, das viele aufgrund der Vorverurteilung nie erleben werden!

Ich konnte Prince of Persia: The Lost Crown nämlich schon ausführlich anspielen. Ubisoft hat mich in die südlichen Gefilde Frankreichs eingeladen, um mir einen ersten Gameplay-Eindruck zu verschaffen. Ein paar Spielstunden später kann ich euch nun verraten, was das Metroidvania zu bieten hat und ob es überzeugen kann. Spoiler: Mehr, als ihr wahrscheinlich vermutet.

Alexander Bernhardt
Alexander Bernhardt

Alex ist mal in Teheran notgelandet, da die Frontscheibe des Flugzeugs zerbrochen ist. Das hat zwar nichts mit Prince of Persia zu tun, er wollte seine zwölfstündige Begegnung mit dem persischen Land hiermit aber mal erwähnen. In Montpellier hat es ihm deutlich besser gefallen, auch wenn er von den starken Anime-Einflüssen in The Lost Crown anfangs kein großer Fan war. In Japan ist er jedoch noch nie notgelandet.

Weg mit dem Prinzen

Ich starte mal mit dem Offensichtlichsten: der Hauptfigur! Zum ersten Mal wird nicht der namensgebende Prinz von Persien gespielt (gut, im 2008er PoP war man streng genommen auch kein echter Prinz), sondern ein junger Krieger mit dem Namen Sargon. Der gehört zu den Unsterblichen, einer persischen Elitetruppe, die offenbar nicht besonders viel Wert auf Teamplay legt. Direkt zu Beginn steht Sargon allein da, seine Mitstreiter wollen schlicht nichts mit ihm zu tun haben. Wie relevant die im späteren Spielverlauf noch werden, kann ich noch nicht sagen.

Sargon zeichnet sich besonders durch sein Äußeres aus: Undercut, Ohrringe und dunkler Eyeliner lassen ihn eher wie das provokante Mitglied einer Boyband wirken als wie einen gefürchteten Krieger. Sein Aussehen ist ihm auch im Kampf wichtig, ständig zeigt er in effektreichen Animationen, wie cool er doch ist. Diese Stilmischung aus Fortnite, Anime und persischem Setting spricht gelinde gesagt keine große Zielgruppe an, was sich an den immensen Negativ-Reaktionen zum ersten Trailer gut erkennen lässt.

Das neue Prince of Persia zeigt sich im Gameplay-Trailer und verrät das Release-Datum Video starten 1:49 Das neue Prince of Persia zeigt sich im Gameplay-Trailer und verrät das Release-Datum

Objektiv betrachtet ist der Stil aber keineswegs schlecht oder billig. Mit schicken Animationen und Cinematics konnte mich The Lost Crown sogar doch recht schnell überzeugen, obwohl ich mit dem Stil anfangs nicht viel anfangen konnte.

Falls ihr von der Hip-Hop-Musik im Trailer ebenfalls enttäuscht seid, kann ich hier eine Entwarnung geben: Im Spiel wird das Geschehen mit den Stücken einer iranischen Künstlerin untermalt, die mit einem Mix aus traditionellen Instrumenten und moderner Musik (nicht so „modern“ wie im Trailer) einen durchaus hörenswerten Soundtrack zusammengestellt hat.

Welche Story?

Sargons Persönlichkeit ist im Laufe des Anspielevents wie die restliche Story geblieben: blass und kaum erwähnenswert. Die Geschichte knüpft an keine vorangegangenen Titel an, ein bisschen Hintergrund-Lore gibt’s aber dennoch. Hin und wieder finden sich Steintafeln, in denen die Geschichten über einen einstigen König eingraviert sind. Die könnten aber kaum uninteressanter sein und bremsen den Spielfluss nur unnötig – können aber natürlich auch ignoriert werden.

Story öde, Stil gefällt den wenigsten, Hauptfigur enttäuschend. Falls ihr euch fragt, wann denn nun der gute Part kommt: Jetzt ist es so weit. Das Gameplay in The Lost Crown macht nämlich richtig viel Spaß.

Ihr müsst euch auf einige Fallen gefasst machen. Ihr müsst euch auf einige Fallen gefasst machen.

Gameplay

Ich durfte mehrere Umgebungen erkunden, allerlei Gegner kleinschnetzeln, gegen drei Bossgegner antreten und Parkour-Sequenzen geschickt überwinden. Aber eins nach dem anderen.

  • Klettern: Die Parkour-Passagen spielen sich intuitiv und Sargon steuert sich sehr präzise. Besonders herausfordernd wie beispielsweise Super Meat Boy sind diese Abschnitte nicht gewesen, könnte sich im Verlauf des Spiels aber noch ändern.
  • Gegner: Sargon trifft auf verschiedenste Typen – ob nun der klassische Zombie, Waldwesen oder ein blinder Riese, der mich mit einem Treffer in den Knast schicken kann – hier wird’s abwechslungsreich.
  • Bossgegner: Drei Obermacker haben sich mir während meiner Spielsession in den Weg gestellt. Anfangs habe ich zwar noch öfters in den Sand gebissen, je mehr ich Sargons Fähigkeiten aber verinnerlicht habe, desto schneller konnte ich ihnen den Garaus machen.

In The Lost Crown stoßt ihr auf einige Gegnertypen, die teils unterschiedliche Herangehensweisen erfordern. In The Lost Crown stoßt ihr auf einige Gegnertypen, die teils unterschiedliche Herangehensweisen erfordern.

Sargons Fähigkeiten

Die Angriffs-Möglichkeiten sind auf dem ersten Blick sehr beschränkt: Mit der einen Taste säbelt Sargon mit den Schwertern herum, mit der anderen wird Pfeil und Bogen ausgepackt.

Mit der Zeit habe ich aber auch diese recht begrenzte Auswahl zu nutzen gewusst. Mit einem aufgeladenen Pfeil kann Sargon beispielsweise eine große Kugel abschießen, die wie ein Bumerang wieder zu ihm zurückkehrt. Wenn ich die eigene Kugel dann aber im richtigen Moment blocke, fliegt sie eine weitere Runde – das lässt sich einige Male wiederholen und macht überraschend viel Spaß.

Dass das Blocken etwas trainiert wird, schadet mit Sicherheit auch nicht: Wer diese Mechanik nämlich beherrscht, wird selten vor Herausforderungen stehen. Fast jeder Angriff eines Gegners kann so zum eigenen Vorteil genutzt werden: Bei Standard-Attacken betäubt es den Angreifer, wenn die Augen gelb aufleuchten, ist sogar ein besonders kräftiger Gegenschlag möglich. Nur vor rotäugigen Angriffen sollte sich Sargon in Sicherheit begeben.

Prince of Persia: GameStar scheitert in The Lost Crown am ersten Bossgegner Video starten 2:14 Prince of Persia: GameStar scheitert in The Lost Crown am ersten Bossgegner

So ein Konter muss aber erst Mal geübt sein! Sargon hält zwar eine Weile seine Schwerter zur Verteidigung in die Höhe, das Zeitfenster fürs Parieren ist aber deutlich kürzer, als seine Bewegungen den Anschein machen. Besonders anfangs hat es somit eine Weile gedauert, bis ich die Mechanik richtig drauf hatte – im obigen Clip seht ihr, wie ich gegen den ersten Boss noch kläglich gescheitert bin.

Neben all dem üblichen Kram hat Sargon aber noch eine Fähigkeit drauf, bei der sich The Lost Crown auch richtig nach Prince of Persia anfühlt: die Zeitreise! Der Hitzkopf kann zwar nicht die gesamte Zeit zurückdrehen, aber sich selbst zurückteleportieren, wo er einst stand. Bei Parkour-Abschnitten ist die Mechanik hin und wieder nützlich. In späteren Abschnitten soll die Fähigkeit auch für einige Rätsel notwendig sein. Im Kampf konnte mir die kleine Zeitreise jedoch keinen nennenswerten Vorteil bieten, nur bei bestimmten Gegnertypen lässt sie sich halbwegs sinnvoll nutzen.

Der Teleport ist im Kampf selten so sehr von Vorteil, wie es in diesem Bild den Anschein hat. Der Teleport ist im Kampf selten so sehr von Vorteil, wie es in diesem Bild den Anschein hat.

Einen kleinen Vorteil kann man sich mit Amuletten verschaffen. Je nachdem, welche wir im Laufe unseres Abenteuers ausrüsten, gewähren die uns verschiedene Buffs. Die verschaffen einem beispielsweise ein neues Angriffsmuster, Heilung durch erfolgreiches Parieren oder mehr Angriffsstärke –

Die Spielwelt

Prince of Persia: The Lost Crown ist durch und durch ein Metroidvania. Die Welt ist ein riesiges Labyrinth mit etlichen Wegen, bei denen sich manche Gänge noch nicht direkt öffnen lassen. Damit der bisher unerreichbare Pfad aber nicht in Vergessenheit gerät, lässt sich ein Ingame-Screenshot von der Stelle machen und an die Map hängen. Ich kann also ständig nachsehen, wieso ich den Gang nicht weitergelaufen bin, anstatt umständlich zum besagten Ort zurückzukehren.

Mehr zur Spielwelt zeigt euch dieser Gameplay-Trailer Video starten 3:42 Mehr zur Spielwelt zeigt euch dieser Gameplay-Trailer

Es lohnt sich auch, mal abseits der Hauptroute Ausschau zu halten. Dort finden sich nämlich auch Nebenmissionen. Ich bin zum Beispiel auf einen NPC gestoßen, der mich dazu rekrutieren wollte, die verschollenen Splitter des echten Mondes zu suchen – der Mond, der im Himmel zu sehen ist, ist nämlich in seinen Augen nur ein billiges Replika.

Wie sich diese und andere Nebenaufgaben jedoch spielen, ob sie sich lohnen und auf wie viele im Spiel stecken, kann ich noch nicht einschätzen. Während des Events konnte ich die Mission nicht weiterverfolgen.

Ab dem 18. Januar 2024 soll Prince of Persia: The Lost Crown für den PC als auch für Last- und Current-Gen-Konsolen erhältlich sein.

1 von 2

nächste Seite


zu den Kommentaren (21)

Kommentare(21)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.