Wer schon einmal GTA 5 oder Red Dead Redemption 2 gespielt hat, der weiß, wie viel Detailverliebtheit Rockstar in seinen Spielen an den Tag legt. Dass dieser Anspruch an einen hohen Grad an Realismus auch positive Effekte für den Spieler mit sich bringt, zeigt nun die Studie eines Biologielehrers aus Großbritannien.
Der zufolge profitieren nämlich Spieler von Red Dead Redemption 2 beziehungsweise Red Dead Online davon, in die immersive Tierwelt des Titels einzutauchen. Ziel der Studie war, herauszufinden, wie erzieherisch wertvoll vergleichbare High-Budget-Spiele sein können, wenn die Erziehung nicht im eigentlichen Vordergrund steht.
Inwiefern Videospieler hervorragende Lehrer sein können, thematisieren wir übrigens in diesem umfangreichen Plus-Report:
Von virtuellen über echte Tiere lernen
Spieler vs. Nicht-Spieler: Für die Studie zeichnet sich der Reddit-User SaiRookwood verantwortlich, der von der University of Exeter und dem Truro College unterstützt wurde. 586 Teilnehmer aus 55 Ländern waren insgesamt involviert, von denen 444 Red Dead Redemption 2 oder die Rolle des Naturkundlers von Red Dead Online gespielt hatten. Ein Großteil der Teilnehmer war zwischen 18 und 34 Jahren alt.
Die Teilnehmer an der Studie sollten 15 verschiedene Tiere, die allesamt in Red Dead Redemption 2 vorkommen, identifizieren und im Zuge einer Multiple-Choice-Aufgabe benennen. Einfach auszumachende oder allgemein bekannte Tiere wie Bären oder Wölfe wurden dabei übrigens ausgelassen, stattdessen standen Regenbogenforelle, Seidenreiher und Co. im Fokus.
Das Ergebnis: Die Teilnehmer, die zuvor Red Dead Redemption 2 gespielt hatten, waren dazu in der Lage, durchschnittlich zehn von 15 Tieren richtig zu benennen. Damit lagen sie mindestens drei Treffer vor den Teilnehmern, die keine Erfahrung mit dem Rockstar-Spiel gemacht hatten.
Die Studie kam letztendlich zu dem Schluss, dass Spieler von dem Eintauchen in eine immersive Welt mehr profitieren, als vom sturen Auswendiglernen, oder wenn dem Spieler offensichtlich und wenig subtil Lehrstoff eingetrichtert werden soll. Zugriff auf das Dokument des Lehrers bekommt ihr übrigens hier.
Was Leser beachten sollten: Natürlich ist die Studie keine uneingeschränkte Bestätigung, dass Spiele stets einen erzieherischen Mehrwert mit sich bringen. Bei Red Dead Redemption 2 besteht außerdem die Einschränkung, dass sich der Titel nicht für Spieler unter 18 Jahren eignet: Immerhin handelt es sich um ein Wild-West-Spiel um Outlaws und ihren blutigen Kampf gegen Gesetzeshüter, welches sich primär an ein erwachsenes Publikum richtet.
Außerdem merkten Teilnehmer selbst an, dass sich die Tiere in Red Dead Redemption 2 beziehungsweise Red Dead Online wesentlich aggressiver und damit teilweise weniger natürlich verhalten als ihre realen Gegenstücke. Denn trotz seines realistischen Anspruchs ist Red Dead Redemption 2 noch immer ein Action-Titel, der primär auf die Unterhaltung seines Konsumenten ausgelegt ist.
Realismus vs. Spielspaß: Mehr zum Thema Realismus in Videospielen erfahrt ihr übrigens im folgenden Video, bei dem Red Dead Redemption 2 der Ausgangspunkt war:
Was haltet ihr von dem Ergebnis der Studie und dem Gedankengang dahinter? Seid ihr Fan von realistischen Videospielen oder wollt ihr lieber ohne großen Anspruch darauf unterhalten werden? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.
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