Seite 2: Rune 2 im Test: Zehn Jahre zu spät und trotzdem zu früh

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Zum Draufhauen!

Wir schlagen, wir blocken, ein bisschen Magie gibt es auch. Das war's mit dem Kampf in Rune 2. Gut, mehr braucht man zuweilen auch nicht zum Action-Glück, und nicht alles muss hardcore kompliziert sein, aber unpräzise Hitboxen, unbefriedigendes Trefferfeedback und häufige Glitches wie durch die Landschaft schwebende Gegner vermiesen uns einfach den Spaß.

Die Kämpfe gegen Monster und Wildtiere fallen anspruchslos und repetitiv aus, das eigentlich gut gemeinte Ausdauermanagement nervt da nur. Immerhin gibt es hin und wieder was zu lachen, wenn Monster etwa wie an einer Schnur aufgezogen hintereinander durch die Landschaft laufen, während wir auf sie eindreschen.

Auch Kämpfe gegen Minibosse laufen repetitiv und anspruchslos ab. Gutes Kampf-Gameplay sieht anders aus. Auch Kämpfe gegen Minibosse laufen repetitiv und anspruchslos ab. Gutes Kampf-Gameplay sieht anders aus.

Doch mit was hauen wir eigentlich zu? Mit Gefundenem und Selbstgemachtem. Das Crafting ist zwar auf den ersten Blick unübersichtlich, nachdem man sich etwas eingearbeitet hat, geht das Herstellen neuer Waffen und Rüstungen, das Zubereiten von Nahrung und Bandagen zum Heilen sowie das Verschrotten ungenutzter Items aber flüssig von der Hand.

Ach ja, um den Kram herstellen zu können, müssen wir ja auch welchen sammeln. Das machen wir, indem wir auf Steine und Bäume eindreschen. Das kann Spielern mit einem großen Herzen für derlei Aufgaben Spaß machen, reinen Action-Fans dürfte das Feature aber auch schnell auf den Geist gehen.

Mittels Nebenaufgaben jagen wir Wildschweine, um Belohnungen in Form von Erfahrungspunkten und Items zu bekommen. Das funktioniert quasi im Vorbeigehen und ist tatsächlich eine schöne Aufgabe-Belohnung-Schleife.

Haben wir ein Langhaus mit gefarmtem Holz repariert, können wir kostenlos unsere Ausrüstung reparieren und in sicheren vier Wänden Nahrung zubereiten. Haben wir ein Langhaus mit gefarmtem Holz repariert, können wir kostenlos unsere Ausrüstung reparieren und in sicheren vier Wänden Nahrung zubereiten.

Auch nicht schlecht: Wir können auf jeder Insel alte Langhäuser mit gefundenen Materialien reparieren. Die Gebäude dienen uns dann als Basis, wo wir Items lagern, unsere Ausrüstung kostenlos reparieren und auch mal durchschnaufen können. Das Prinzip dieser festen Basen funktioniert gut und fühlt sich belohnend an.

Zum Weglaufen

Aber auch dieses nette Feature wird von der veralteten Technik gefühlt wieder zunichte gemacht. Rune 2 sieht einfach nicht zeitgemäß aus. Matschige Texturen, ein graubrauner Einheitsbrei aus Farben, weitgehend uninspirierte Weltgestaltung - die Liste ließe sich fortsetzen.

Positiv sind uns dagegen einige Lichteffekte bei magischen Fähigkeiten aufgefallen, die teils knallig bunt leuchten und damit etwas Abwechslung in die sonst langweilige Präsentation bringen.

Gelegentliche Farbtupfer frischen die sonst eintönige Kolorierung von Rune 2 auf. Gelegentliche Farbtupfer frischen die sonst eintönige Kolorierung von Rune 2 auf.

Doch Performance-Probleme wie regelmäßige Mikro-Ruckler, Bugs und eine für die schwache Optik zu geringe Bildwiederholungsrate plagen die Release-Fassung obendrein. Stellt man die Grafikeinstellungen etwas herunter, läuft Rune 2 zwar deutlich runder, sieht aber noch schlechter aus, als es das auf »epischen« oder »filmreifen« Einstellungen ohnehin schon tut. Insgesamt wirken diese Fehler und Unzulänglichkeiten in ihrer Masse erdrückend auf das Spielerlebnis.

Um die Probleme zu beseitigen und Rune 2 zu einem lohnenden Erlebnis zu machen, fehlen aber unter Umständen die Ressourcen. Publisher Ragnarok verspricht zwar, ein Team zusammenzustellen und Rune 2 weiter zu unterstützen, unter anderem mit neuen Inhalten, Spielern wäre allerdings zu wünschen, dass erst die bestehenden Probleme angegangen würden.

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