Ich bin begeisterungsresistent. Das behaupten jedenfalls meine Kollegen und Kolleginnen. Diablo 4? Schaut ganz cool aus. Starfield? Könnte recht unterhaltsam werden. Sogar bei der Frage nach meiner liebsten Gummibärchenfarbe könnte ich kaum leidenschaftsloser sein. Vielleicht liegt das an meinem fränkischen Ursprung, dass ein bassd schon
das größte Lob ist, was mir über die Lippen kommt. Heute löse ich mich aber von diesen Wurzeln, hämmere mit aller Liebe in die Tasten und sage voller Inbrunst: Spider-Man: Across the Spider-Verse ist der schönste Film, den ich je gesehen habe.
Eine gewagte Aussage. Das denkt nicht nur mit Sicherheit ihr, auch mein eigener, innerer Skeptiker meckert leise vor sich her. Immerhin habe ich wahrlich nicht wenige Filme gesehen, egal ob alt oder neu, Mainstream oder Indie, Animation oder Live-Action.
Natürlich vergleiche ich das neue Kinoerlebnis direkt mit meinem ungeschlagenen Filmfavoriten Arrival von Denis Villeneuve. Damals bin ich fast vom Kinosessel gefallen, als der Bass die Aliens eingeleitet hat ... während meine Begleitung mit offenem Mund die ganze Szene verschlief. Aber das ist eine andere Wunde an meinem Herzen, die ich nicht erneut aufreißen möchte.
Ich kann mich nicht sattsehen
Nein, besser als Arrival war Across the Spider-Verse nicht. Aber das Spinnen-Abenteuer von Miles Morales war schöner. Schon der erste Teil hat absolut verdient den Oscar für den besten Animationsfilm gewonnen, da er mit einem Stil daherkam, den es vorher schlicht in einem Film zuvor nicht in dieser Form gab. Die gepunkteten Schattierungen, die Unschärfe mittels CMYK-Farben – es gibt ganze Analysen, wieso der Film so aussieht, wie er aussieht. Across the Spider-Verse geht hier nun nochmal mindestens drei Schritte weiter.
Statt sich auf einen Stil zu fokussieren, findet sich diesmal in jedem Universum, das im Film besucht wird, ein anderer Animationsstil wieder. Hier gibt’s nicht nur den klassischen Comic-Look, sondern auch Aquarell-Malereien, dreckige Papierskizzierungen und noch viel mehr.
Jeder Frame in diesem Film ist ein Kunstwerk für sich. Ich hätte gerne etliche Screenshots gemacht, sie würden alle hervorragend als Bildschirm-Hintergründe dienen und meine bisherigen (zum großen Teil vom Vorgänger Into the Spider-Verse) ersetzen.
So großartig ich diesen Film aber finde, so unspektakulär kann er auf andere wirken. Erinnert ihr euch an meine Begleitung, die während des Kinobesuchs von Arrival ein Nickerchen hielt? Mit ihr war ich auch in Across the Spider-Verse im Kino. Immerhin ist sie zwar diesmal nicht eingeschlafen, aber während ich danach mit leuchtenden Augen über die Genialität dieses Films reden wollte, sagte sie trocken: Ich fand’s etwas verwirrend, dass das eine Universum plötzlich aussah wie ein Mädchen-Tagebuch.
Ich schiebe das auch mal auf ihre fränkischen Wurzeln.
Habt ihr Into the Spider-Verse schon gesehen, vielleicht ja sogar schon auch Across the Spider-Verse? Seid ihr auch Fraktion „bassd schon“ oder hegt ihr größere Gefühle für die Animationsfilme? Schreibt es mir gerne in den Kommentaren!
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