Seite 2: Sea of Thieves im Test - Die seichte Spielspaß-Lagune

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Schatzsuche à la carte

Nach einigen Minuten erreichen wir die Insel, die auf unserer Schatzkarte abgebildet ist. Den Auftrag haben wir vor dem Ablegen an einem Außenposten von den Goldsammlern gekauft, einer von drei Fraktionen, die uns mit zufallsgenerierten Missionen versorgen: Die Goldsammler suchen vergrabene Schätze, der Seelenorden will die Schädel untoter Piraten und für den Handelsbund besorgen und transportieren wir Waren.

Ausgerüstet mit Spaten und Kompass machen wir uns auf die Suche nach dem Schatz. Auf einigen Karten ist unser Ziel ganz klischeehaft mit einem roten X markiert, in unserer schwierigeren Version müssen wir einem Hinweis folgen: »Finde das dreiköpfige Mahnmal im Südosten und gehe fünf Schritte nach Ostsüdosten.«

Nach etwas Sucherei entdecken wir drei aufgespießte Totenköpfe. Wir zücken den Kompass, gehen drei Schritte, ein Spatenstich und - Bonk! - stoßen auf die Gesuchte Kiste.

Diese etwas kompliziertere Schatzkarte offenbart ihre Hinweise erst nach und nach. Diese etwas kompliziertere Schatzkarte offenbart ihre Hinweise erst nach und nach.

Crossplay, Crossbuy und Xbox Game Pass
Sea of Thieves erscheint auf PC (Achtung, Windows 10 ist Pflicht) und Xbox One und bietet das sogenannte Crossbuy-Feature. Wer das Spiel für eine Plattform kauft, kann es auch auf dem anderen System mit seinem Account spielen. Dank Crossplay zocken Konsolen- und PC-Spieler plattformübergreifend mit- und gegeneinander.
Sea of Thieves ist zudem im Xbox Game Pass enthalten. Dieser Abo-Service kostet 10 Euro monatlich und gewährt euch (auch auf dem PC) Zugriff auf ausgewählte Microsoft-Spiele. Die ersten 14 Tage sind kostenlos. Eine gute Möglichkeit, Sea of Thieves auszuprobieren.

Knochen brechen leicht gemacht

Doch nicht nur der Schatz war im Sand vergraben, rund um uns erheben sich Skelettkrieger, vermutlich, um ihre zweckentfremdeten Kollegen zu rächen. Sofort zückt Tobi die Donnerbüchse und gibt den Gerippen Schrot zu fressen. Ich greife zum Säbel und dresche auf die Knochenschädel ein. Das Kampfsystem von Sea of Thieves ist höchstens zweckmäßig und entbehrt jeder Finesse. Ich kann zwar Angriffe aufladen und blocken, doch simples Draufhämmern erfüllt meist seinen Zweck.

Immerhin erfordern einige Gegnertypen ein Mindestmaß an Köpfchen. Manche Skelette sind aus Gold und kaum zu besiegen - bis wir sie ins Wasser locken, wo sie rosten. Die finsteren Schattengerippe müssen wir dagegen mit Licht bestrahlen, um sie verwundbar zu machen.

Normales Gerippe Säbelduelle gegen normale Feinde sind ziemlich simpel und durch ein paar Klicks zu gewinnen.

Schattenskelett Diese Schattenskelette werden dagegen erst im direkten Sonnenlicht wirklich verwundbar.

Nach wenigen Hieben liegen die Knochen wieder leblos im Sand. Wir schnappen uns den Schatz, segeln zum nächsten Außenposten, bringen die Truhe unserem Auftraggeber und sacken die Belohnung ein. Anschließend wird gefeiert! Wir saufen Grog, machen Musik und tanzen (ja, all das ist im Spiel möglich und dient hauptsächlich dem Zeitvertreib), bis der Morgen graut.

Ein riesiger Spaß! Beim ersten Mal.

Monotonie auf See

Nur wenige Stunden später ist von unserer anfänglichen Euphorie nur noch wenig übrig, stattdessen herrscht die Monotonie einer langen Seereise.

Inzwischen haben Tobi und ich Dutzende Schätze gehoben, genügend Skelette verkloppt, um aus ihren Knochen ein neues Schiff zu zimmern und sind Hunderte Seemeilen über den wunderschönen, aber doch ziemlich leblosen Ozean geschippert. Und mittlerweile ist uns klar geworden: Da kommt nicht mehr.

Sea of Thieves bietet tatendurstigen Leichtmatrosen auf den ersten Blick ein Meer voller Möglichkeiten. In Wahrheit dümpelt man aber durch eine Spielspaß-Lagune. Hübsch anzuschauen, aber extrem seicht. Für eine echte Sandbox-Welt fehlen viel zu viele Mechaniken, Herausforderungen und Möglichkeiten.

Der Weg zur Piratenlegende bietet kaum spielerische Vielfalt und stattdessen eine üble Grind-Tretmühle. Erst wer bei allen drei Fraktionen Stufe 50 erreicht, bekommt den legendären Rang verliehen und soll damit angeblich neue Spielinhalte freischalten. Selbst eine Woche nach dem Release hat aber noch kein Spieler weltweit dieses Ziel erreicht.

Immerhin muss nur ein Pirat pro Crew eine Legende sein, um an die Endgame-Inhalte zu kommen, die restlichen Spieler profitieren von seinem Rang. Mittelfristig könnte das das den Grindfaktor in Sea of Thieves abmildern, wenn bereits einige legendäre Kapitäne durch die Karibik kreuzen, denen wir uns anschließen können.

Sea of Thieves - Video: Versteckte Features, Tipps + Tricks Video starten 4:30 Sea of Thieves - Video: Versteckte Features, Tipps & Tricks

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