Space Marine 2 statt Call of Duty: Seit ich Service Games meide, habe ich mehr Zeit für andere Spiele

Dimi macht Pause von Service Games. Ergebnis der Detox-Kur: Er findet neuen Spaß an Spielen wie Space Marine 2 - und baut seinen Pile of Shame ab.

2023 hat Redaktionsleiter Dimi vor allem mit Service-Spielen verbracht. Aber Abstand tut manchmal erstaunlich gut. 2023 hat Redaktionsleiter Dimi vor allem mit Service-Spielen verbracht. Aber Abstand tut manchmal erstaunlich gut.

Service Games haben mir ein bisschen den Hintern gerettet – und das nicht nur während der Pandemie-Zeit, in der wir alle keine Bekannten treffen durften. Letztes Jahr ist mein bester Freund und langjähriger Mitbewohner mit seiner Freundin zusammengezogen, ich hocke also seit Monaten alleine in meiner Bude. Natürlich kenne ich in München viele Leute (vor allem hier im Team), mit denen ich gerne feierabends was unternehme; ich bin weit entfernt von echter Einsamkeit.

Aber Service-Spiele sind der Kitt, der gerade meinen älteren Freundeskreis in ganz Deutschland zusammenhält. Wir arbeiten in unterschiedlichen Jobs, leben unterschiedliche Leben, aber feierabends in Call of Duty sind wir alle wieder 20 Jahre alt und rasieren dem Gegnerteam lachend den Scheitel.

Moderne Service Games manipulieren uns, sie sind vollgestopft mit Mikrotransaktionen und verlangen permanente Aufmerksamkeit – diese Kritik müssen sie sich gefallen lassen, keine Frage. Aber die meisten erfolgreichen Service-Spiele bieten unter der Haube trotzdem spaßige Erfahrungen, die uns sowohl im Hirn-Aus-Modus, aber auch in kompetitiven Ranked-Modi eine Mordsgaudi bescheren.

Deshalb habe ich trotz aller Kritik Hunderte Stunden im 2022er CoD Modern Warfare 2 und 2023er Modern Warfare 3 verbracht, Ubisofts XDefiant zocke ich rauf und runter, außerdem natürlich immer mal wieder ein exotisches Experiment wie Gundam Evolution (Ruhe in Frieden) und über allem thronend: Hunt: Showdown!

Ich liebe Service-Spiele für das, was sie mir trotz aller Tricksereien an Spielspaß servieren. Ich liebe Service-Spiele für ihre permanenten kostenlosen Inhalts-Updates, für die lebendige YouTube-Kultur, für stetig wechselnde Metas, für immer neue Geschichten.

Diese Liebe geht so weit, dass ich in den letzten 15 Monaten fast nichts anderes als Service Games gespielt habe. Die meisten Abende waren: Hey, Leute, Bock zu zocken? → Einloggen → Drei bis vier Stunden Call of Duty und Co. → Ab in die Heia.

Aber gerade, weil ich so leichtfertig meine Zeit in Service Games versenke, brauchte ich dringend eine Pause. Und war überrascht, was die wiederum mit mir macht.

Dimitry Halley
Dimitry Halley

Eigentlich wollte Dimi nach dem Medien- und Kultur-Bachelor bloß per Praktikum ein bisschen Berufsluft schnuppern, aber zehn Jahre später leitet er das Tagesgeschäft der GameStar.de. Wie's eben manchmal im Leben so ist. Als Spieler saugt er Genres auf wie ein Staubsauger die Fusselmäuse: Von Shootern über Open World bis zum obskursten Rollenspiel, von SNES-Retro bis High-End-Grafikblender. Privat spielt er auch. Zu viel.

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