»Spieler müssen sich dran gewöhnen, ihre Spiele nicht zu besitzen« - sagt der Abo-Boss von Ubisoft

Abo-Services wie Ubisoft-Plus und der Game Pass von Microsoft gewinnen an Popularität, doch noch stehe ein wichtiger Schritt aus, ist der Abo-Boss von Ubisoft überzeugt.

Gehören eure Spiele eigentlich euch? Oder sind sie nur geliehen - teilweise oder für ewig? Viele Fragen, wir antworten. Gehören eure Spiele eigentlich euch? Oder sind sie nur geliehen - teilweise oder für ewig? Viele Fragen, wir antworten.

Im Fahrwasser der Änderungen bei Ubisoft-Plus macht der Abo-Chef von Ubisoft, Philippe Tremblay, nun von sich hören, indem er seine Gedanken zur Zukunft von Spielekäufen in einem Gespräch mit gamesindustry.biz offenlegt.

Wir erklären euch, was seine Äußerungen zu bedeuten haben und was unbedingt bedacht werden sollte, wenn über das Thema Besitz von PC-Spielen gesprochen wird.

Abschied, wie einst von DVD und CD

Philippe Tremblay argumentiert, dass sich Spieler für ein weiteres deutliches Wachstum der Abodienste erst daran gewöhnen und damit wohlfühlen müssen, Spiele nicht mehr zu besitzen. Es müsste Vertrauen wachsen, dass jeder zu seinem oder ihrem Spiel auch nach Monaten oder Jahren zurückkehren könnte, ohne es sein Eigen zu nennen.

Er vergleicht dies mit dem Übergang von DVD, CDs - wobei er Blu-Rays außen vor lässt - zum Streaming. Hierbei hätten die Käufer ja auch mit der Zeit Streamingdienste akzeptiert.

Abo nicht gleich Abo: Beispielsweise auf den Game Pass von Microsoft lässt sich Tremblays Argumentation übrigens nicht allgemeingültig anwenden. Denn hier verlassen monatliche Titel das Angebot. Bei Ubisoft-Plus bleibt der Katalog, Stand heute, ewig erhalten.

Lage auf dem Markt

Welchen Anteil am Umsatz haben Abodienste? Nach Daten von Mordor Intelligence - ja, die heißen wirklich so - weist der globale Markt für abonnementbasierte Spiele im Jahr 2023 ein Volumen von 9,94 Mrd. USD auf (geschätzt). Bis 2028 wird ein Wachstum auf rund 16 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Für den betrachteten Zeitraum ergibt das einen Anteil am Gesamtmarkt von rund 10 Prozent.

Welche Rolle spielen Boxen aus dem Handel eigentlich noch? Der Trend ist bereits seit Langem eindeutig und schon ein Blick auf die etwas älteren Zahlen für die USA bei statista.com, die bis 2018 reichen, zeigen eines glasklar: Die physische Version stirbt, digitale Verteilung hat gewonnen. Über 80 Prozent der Käufe von Computer- und allgemein Videospielen erfolgten übers Internet.

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Der Elefant im Raum: Besitzen wir unsere Spiele eigentlich`?

In den allermeisten Fällen von neuen Spielen wahrscheinlich nicht. Denn eine Mehrheit kauft auf Plattformen wie Steam, Nintendo, Microsoft, Sony oder bei Epic im Shop. Dabei werden nur durch DRM (digitales Rechtemanagement)-Maßnahmen in der Nutzung geschützte Lizenzen erworben. Diese können rein theoretisch jederzeit entzogen werden.

Wird das morgen oder übermorgen passieren? Nein, wohl kaum. Aber wir besitzen die Spiele bei Steam und Co. in den Bibliotheken nicht. Eine der Ausnahmen ist GOG und die hatten auch etwas zu sagen...

Widerspruch aus Polen

Ein Konkurrent lässt diese Chance zum Marketing nicht stillschweigend verstreichen: Er verweist stattdessen auf sein Alleinstellungsmerkmal in den Weiten der digitalen Ladenfronten für PC-Spiele: GOG.

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Ihr solltet euch extrem wohl dabei fühlen, Spiele auf GOG zu besitzen. Sie sind DRM-frei :)

Damit nehmen sie direkt Bezug auf die emotionale Ebene, die auch vom leitenden Ubisoft-Angestellten angesprochen wird. Und ja: GOG ist der wohl klarste Gegenentwurf zu Abomodellen bei der digitalen Distribution von Videospielen.

Wie haltet ihr das? Mögt ihr Abo-Modelle? Oder lehnt ihr diese ab und nutzt stattdessen den Lizenzkauf von Steam und Epic? Oder geht ihr gar noch einen Schritt weiter und nutzt wirklich nur Wege, die euch DRM-freien Zugang zu Videospielen ermöglichen? Schreibt uns eure Meinung gerne in die Kommentare!

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