Wie schnell ein Jahr rumgeht, merke ich vor allem daran, dass Kollegin Petra plötzlich bei mir auf der Matte steht und ihr »Heikorakel« bestellt. Ja, sie nennt das wirklich so.
Natürlich weiß ich in der Regel, welches Datum wir haben, und dass sich das Jahr möglicherweise demnächst dem Ende nähert. Und trotzdem fühlt es sich für mich immer so an, als hätte ich meine letzten Prognosen doch gerade erst zu Papier gebracht!
Möglicherweise ist das aber auch meine Form der Verdrängung, dass ich mich dann gezwungenermaßen mit den Prognosen vom letzten Jahr auseinandersetzen muss, was gern mal sehr schmerzhaft ausfallen kann. Aber hilft ja nix, da muss ich durch. Sagt Petra.
1. Einige Blockbuster werden sich nochmal verschieben. Wie schlau es doch von mir war, auch euch zu fragen, welche Prognosen ihr am wahrscheinlichsten findet! Denn jetzt kann ich sagen, dass ich mich mit meiner Fehleinschätzung in bester Gesellschaft befinde. 36% von euch sind mir ins Verderben gefolgt. Denn ja, ein Starfield hat sich nochmal ein bisschen verschoben. Aber eben nur ein bisschen. Und ein Baldur’s Gate 3 besaß sogar die Frechheit, seinen Release vorzuziehen! Es gab jedenfalls selten ein Jahr, in dem so viele Blockbuster ohne größere Verzögerungen erschienen sind. Setzen Klinge, 6.
2. Die Hardware-Verfügbarkeit wird sich deutlich bessern. Mit Sicherheit der Punkt, bei dem ich am meisten Recht behalten habe. PS5, Xbox Series X und Nintendo Switch blieben ebenso durchgehend verfügbar wie die aktuellste Grafikkarten-Generation. Letztere freilich nach wie vor zu teils unverschämten Preisen, aber dafür könnt ihr nun wirklich nicht mir die Schuld geben.
3. Cross-Plattform wird zum Standard. Den Punkt würde ich mir geben, objektiv wie ich bin. Via Xbox App spiele ich morgens auf dem PC den gleichen Starfield-Spielstand wie abends auf der Konsole. Bei Call of Duty: Modern Warfare 3 wird standardmäßig plattformübergreifend aufeinander geschossen. Und falls ein Blockbuster mal keine Cross-Plattform-Unterstützung anbietet, wirkt das inzwischen fast schon aus der Zeit gefallen.
4. AA-Spiele werden wieder spannender und relevanter. Jagged Alliance 3, Lies of Pi, The Invincible, Robocop: Rogue City, The Talos Principle 2, Warhammer 40.000: Rogue Trader, Ready or Not, Ghostrunner 2, Party Animals, Dune Spice Wars, Remnant 2, Age of Wonders 4, Wartales, Everspace 2, Sons of the Forest, Atomic Heart … ich denke, ihr versteht, worauf ich hinaus will. Aber mal im Ernst: Ich kann mich in all meiner Zeit als Gaming-Journalist an kein Jahr erinnern, in dem so viele qualitativ starke und kommerziell erfolgreiche AA-Spiele erschienen sind wie 2023.
Drei Treffer bei vier Versuchen, da hatte ich schon weitaus schlechtere Quoten. Wobei die Prognosen für 2023 zugegebenermaßen auch nur so mittel riskant waren. Ich muss also wohl oder übel den Gewagtheitsgrad für 2024 wieder etwas anziehen. Sonst schimpft Petra.
Die Entlassungswelle wird 2024 anhalten
Meine am wenigsten riskante Prognose für 2024 ist blöderweise auch die negativste. Aber leider rechne ich feste damit, dass Studioschließungen und Massenentlassungen auch im nächsten Jahr noch ein regelmäßiger Gast in unseren News sein werden. Das hat zwei zentrale Ursachen:
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