Outlaws versucht nicht als erstes Star-Wars-Spiel, uns ein Gefühl von Offenheit zu vermitteln. Schon Lego Star Wars: The Skywalker Saga setzte auf eine Art offene Galaxie und in Jedi: Survivor gab es zumindest Koboh als durchaus bemerkenswert großes Areal.
So konsequent wie in Outlaws hat bislang aber tatsächlich kein Star-Wars-Spiel seine offene Spielwelt umgesetzt – hier gehört die offene Galaxie zum grundlegenden Gefühl eines ungebundenen Schurkenlebens dazu. Doch die berüchtigte Ubisoft-Formel hängt bedrohlich über jedem Spiel aus diesem Haus und sät häufig Zweifel in der Spielerschaft.
11:03
Outlaws ist kein Star Wars-GTA - aber was ist es dann?
Wir haben die Open World bereits selbst ausprobiert und konnten im Interview einige Fragen an das Entwicklungsteam stellen. Darum fassen wir in diesem Text zusammen, was die wichtigsten Besonderheiten der Open World von Outlaws auszeichnet.
1. Kontrollierte Größe
Wie groß ist die offene Spielwelt von Outlaws? Das können auch die Entwicklerinnen und Entwickler nicht abschließend beantworten. Vergleiche stellen sich schwer an, da es natürlich auch immer darauf ankommt, wie ein Charakter sich durch die Welt bewegt. Im Falle von Outlaws-Heldin Kay Vess kann sie sowohl zu Fuß gehen, als auch auf ihrem Speeder rasen oder im Raumschiff rumfliegen.
Wir wissen schon, dass es in Outlaws insgesamt fünf Planeten beziehungsweise Monde geben wird. Keiner davon ist komplett frei begehbar, stattdessen gibt es Städte als zentrale Hubs sowie weitläufigere Umgebungen. Zu den größten Regionen zählen Tatooine und Toshara, hier soll es etwa 5 Minuten dauern, einmal mit dem Speeder über die Karte zu flitzen.
Direkte Vergleiche wollten die Entwickler im Interview aber keine anstellen:
Es ist wirklich schwer, es mit etwas zu vergleichen. Es ist nicht nur eine offene Welt, man muss die Erfahrung als etwas Ganzes betrachten. Man hat die Mondoberfläche und den Weltraum und man bewegt sich von einem ins andere relativ fließend. Es ist trotzdem noch eine Spielerfahrung. Beides zusammen ist schwer zu vergleichen.
Gerade der Umfang der Weltraum-Abschnitte lässt sich derzeit noch kaum abschätzen. Auch diese Umgebungen sind nicht leer, hier kann es Kram zu entdecken geben, nur eben dann hinterm Steuer der Trailblazer. Ob es aber langfristig zum Erkunden einlädt, bleibt noch unklar.
Im Interview bestätigte uns Benedikt Podlesnigg im Übrigen, dass jeder Planet einen eigenen Tag-Nachtwechsel mitbringt und das Wetter überall umschlagen kann. Auf Tatooine mit seinen zwei Sonnen soll es länger hell bleiben als auf dem winterlichen Kijimi.
2. Die Hinweis-Mechanik
Ubisoft wurde in der Vergangenheit für seine recht plumpe Spielerführung gerügt. Wir alle erinnern uns nur zu gut an die mit Symbolen und Hinweisen übersäten Ingame-Karten in Assassin's Creed und Co. Falls ihr ähnliche Sorgen bei Outlaws hattet, gibt es vorsichtige Entwarnung. Nach wie vor könnt ihr natürlich Questmarkern zu eurem Ziel folgen, aber ihr müsst keine Türme erklettern oder auf anderem Wege lohnenswerte Orte in der Welt aufdecken.
Stattdessen hat sich das Team bei Massive eine Mechanik überlegt, die deutlich besser zur Outlaw-Fantasie passt. Als Kay Vess könnt ihr gelegentlich auf sogenanntes Intel stoßen, also im Grunde Hinweise auf günstige Gelegenheiten. Das kann passieren, wenn ihr ein Datenpad durchstöbert oder zwei NPCs beim Dialog zuhört. Manchmal fängt Kay auch einen imperialen Funkspruch ab.
Folgt ihr diesen Hinweisen, findet ihr immer irgendwas. Sei es eine kleine Quest, eine Truhe voller Kram oder einen Schwarzmarkthändler.
Wenn ihr die offene Welt erkundet, stolpert ihr wahrscheinlich über Sachen, die zu Nebenaufgaben und so weiter führen. Es gibt definitiv Kram zu finden. Manchmal wird euch Nix auf etwas aufmerksam machen, alles ist miteinander verbunden. Haltet die Augen offen nach Hinweisen. [...] Wenn zwei Leute miteinander sprechen, solltet ihr vielleicht zuhören.
3. Fortschritt durch Experten
Kay Vess startet nicht als abgebrühte Gaunerin in ihr Abenteuer. Die junge Frau hat eigentlich keine Ahnung vom Leben auf der Flucht. Natürlich könnt ihr ihre Fähigkeiten im Verlauf der Story weiter ausbauen, aber nicht mithilfe von Erfahrungspunkten.
Stattdessen könnt ihr eben durch Hinweise Gerüchte über bestimmte Experten aufschnappen und sie dann ausfindig machen. Jedem Experten müsst ihr ersteinmal helfen, doch dann bieten sie neue Fähigkeiten oder Funktionen für Gadgets an. Um einen Skill freizuschalten, muss Kay allerdings eine bestimmte Anzahl an kleinen Aufgaben meistern. Beispielsweise dreimal einen Feind aus dem Hinterhalt ausschalten.
Die Experten und ihre Vorteile sind dabei optionale Inhalte. Ihr erleichtert euch das Leben, wenn ihr ihnen helft, aber es soll sogar möglich sein, das ganze Spiel ohne Hacking-Tool durchzuspielen, wenn ihr dem entsprechenden Experten nicht unter die Arme greift.
Ein sehr greifbares Beispiel ist das Hackinggerät. [...] Man hat dieses Gerät nicht von Anfang an und vielleicht bekommst du es überhaupt nicht. [...] Man muss einen Experten finden, der dir zeigt, wie man es benutzt.
4. Events und Aktivitäten
Neben der klassischen Story, den Sidequests und den Gelegenheiten durch Intel könnt ihr in der offenen Welt noch auf Events und Aktivitäten stoßen. Aktivitäten sind ganz klassische Minispiele oder Herausforderungen. Bekannt sind hier bislang:
- Arcade spielen
- Sabacc spielen (Weltraumpoker)
- Auf Pferderennen setzen
- An Speederbike-Rennen teilnehmen
Events auf der anderen Seite sind zufällige Ereignisse, die in der offenen Welt auf euch warten. Hier könnt ihr eingreifen, oder die Angelegenheit einfach ignorieren. Ein paar bekannte Beispiele sind ein Dorf vor Räubern zu verteidigen oder Leuten zu helfen, die von imperialen Truppen bedrängt werden.
Auch die Syndikate sollen laut der Entwickler Kay mit Verträgen versorgen, die auch zum Teil vom Spiel generiert werden und nicht alle von Hand gebaut sind. Womöglich könnt ihr auf diese Art also schier zahllose, wenn auch höchstwahrscheinlich recht generische Aufgaben anpacken.
5. Das Fahndungssystem
Seit der letzten Anspielsession können wir endlich erklären, wie das Fahndungslevel von Outlaws funktioniert. Ihr könnt nicht wie in GTA kopflos rumrennen und auf Sturmtruppen oder gar einfach Leute schießen. In Städten ist Kays Blaster deaktiviert, aber Sturmtruppen reagieren aggressiv, wenn ihr sie zu oft anrempelt oder vor aller Augen Nix zum Taschendiebstahl anstiftet.
Dann bekommt ihr eine Fahndungsstufe und werdet verfolgt. In einer Stadt kann das dazu führen, dass die Truppler Kay einkassieren und ein Game-Over aufploppt. Außerhalb einer Stadt darf Kay durchaus das Feuer auf Sturmtruppen eröffnen. Beispielsweise, wenn diese gerade nichts ahnend an einem Außenposten ihre Mittagspause genießen.
Dann wird aber auch direkt zurückgeschossen. Je mehr der Kampf eskaliert, umso höher klettert Kays Fahndungslevel. Ist die höchste Stufe erreicht, rücken extrem mies gelaunte Todestruppen an. Um das Fahndungslevel loszuwerden, muss Kay an bestimmten Terminals ihren digitalen Steckbrief löschen.
Gelegentlich kann euch bei einer Verfolgungsjagd auch ein Syndikat Feuerschutz geben, sofern ihr euch mit ihnen gut gestellt habt. Hutten, Pykes und Co. lassen sich von ein paar Helmträger nicht einschüchtern.
Outlaws kommt schon recht bald in die Läden. Am 30. August soll die Reise in die weit, weit entfernte Galaxie losgehen. Derzeit ist die Stimmung in der Community gespalten. Einige feiern die erste waschechte Star-Wars-Open-World, andere sind von den gezeigten Szenen bereits gelangweilt. Wie geht es euch? Schreibt es in die Kommentare! Aber sagt nichts, was nicht auch Han Solo sagen würde.
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