»Der Weltraum - unendliche Weiten«, so beginnt für jeden deutschsprachigen Trekkie der Start ins Abenteuer, doch für den Rest der Welt heißt es »Space - the Final Frontier« (»der Weltraum - die letzte Grenze«). So unterschiedlich die Voraussetzungen fürs Abenteuer aber auch ausfallen, auf das neue Browser-MMO Star Trek: Infinite Space, das das deutsche Entwicklerstudios Keen Games (Sacred 3) im Auftrag von Gameforge entwickelt, treffen beide zu.
Dieses bietet zum einen die unendlichen Weiten des Star Trek-Universums, die wir erkunden und erforschen, aber auch bekämpfen und erobern können. Gleichzeitig fällt für die Marke Star Trek eine der letzten Grenzen der multimedialen Vermarktung. Nachdem mit Star Trek Online(2010) bereits ein Internet-Ableger den Online-Rollenspiel-Markt erschlossen hat, darf nun auch mittels Browser (und dem Unity-Plugin) als unbezähmbarer Klingone oder herzensgutes Föderations-Mitglied in das konfliktbeladene Universum zur Zeit der Dominionkriege aus den Deep Space Nine-Staffeln gezogen werden.
Das Szenario: Jeder gegen Jeden
Die Wahl des Szenarios von Star Trek: Infinite Space erscheint, um es vulkanisch zu formulieren, logisch, denn die sehr politische und komplexe Story bildet mit ihren andauernden kriegerischen Auseinandersetzungen und den wechselnden Allianzen den idealen Hintergrund für ein spannende Geschichte: Da verbündet sich Cardassia mit den Romulanern gegen das Dominion, nur damit kurz darauf Cardassia mit dem Dominion eine Allianz schmiedet, woraufhin das Klingonenreich (eigentlich der neue Verbündete der Föderation) seine Chance wittert und seinerseits die Föderation angreift, die genug mit dem Dominion, Cardassia und den Romulanern zu tun hat. Den Ferengi ist das wurscht, Hauptsache es gibt reichlich goldgepresstes Latinum zu verdienen.
Vergleichsweise komplexe politische Wechselspiele samt diplomatischer Intrigen machten in den Neunzigern die TV-Serie Deep Space Nine unter den Hardcore-Fans zur wohl beliebtesten aller Star Trek-Serien, während viele Gelegenheits-Gucker ob der Komplexität außen vor blieben.
Vor diesem Hintergrund treten wir nun als Captain eines einzelnen Schiffes entweder auf Seiten der Föderation oder der Klingonen unseren Dienst an. Durch das Erfüllen von Missionen steigen wir im Rang auf, verdienen Geld, um unser Schiff besser auszurüsten, und feilen an den Fertigkeiten unserer Crew. Wer weiß, vielleicht werden wir dann bald in einem Atemzug mit James T. Kirk, Jean-Luc-Picard oder dem unvergesslichen Kahless genannt.
Die Missionen: Erzählen, gucken, kämpfen
In der in 3D begehbaren Lounge (ähnlich wie »Zehn vorne«) einer Sternenstation, die gleichzeitig als Lobby für die Spieler dient, kaufen wir über Menüs im typischen Enterprise-Look Waffen und Systemkomponenten für unser Schiff, kümmern uns um die Charakterwerte des Captains oder nehmen neue Aufträge an. Dabei können wir zwischen drei unterschiedlichen Missionstypen wählen.
Da wären zum einen die Story-Missionen, die eine Geschichte parallel zu den Deep Space Nine-Staffeln vorantreiben. In diesen können wir je nach Auftrag den Verlauf der Mission mitbestimmen. Bei Treffen oder Ereignissen können wir über Dialogoptionen zum Beispiel diplomatische Lösungen suchen oder die kriegerische Linie einschlagen. Oder wir entschärfen ein Minenfeld mit Hilfe unseres Bordingenieurs, damit wir uns nicht durchballern müssen. Sehr komplex werden diese Entscheidungsprozesse zwar nicht, aber mit der Zeit spiegelt das Können unserer Crew den jeweiligen Spielstil wieder, da deren Fertigkeiten zum Teil von unseren Entscheidungen abhängen.
Daneben gibt es Erkundungs- bzw. Erforschungsaufträge, in denen wir Planeten scannen oder kartographieren sowie actionlastige Missionen, die rein auf die taktischen Kämpfe abzielen. Beispielsweise gilt es, einfach eine vorgegebene Anzahl von stärker werdenden Angriffswellen zu überstehen.
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