Die Königin der Klingen
Auch nachdem wir unsere erste Zerg-Streitmacht ausgehoben haben, bleibt Kerrigan als Heldin auf dem Schlachtfeld stets präsent. Und das ist gut so: Denn während wir noch mit Zerglingen herumkrebsen, werfen uns Terraner und Protoss schon Belagerungspanzer und Archonten entgegen. Ohne Kerrigans Kräfte wären wir da schnell aufgeschmissen – so ist sie nicht nur Dreh- und Angelpunkt der Handlung, sondern steht auch während der eigentlichen Einsätze im Rampenlicht.
Das kommt obendrein der Atmosphäre zugute: Anders als den Terranern mit ihren markigen Soldatensprüchen geht den austauschbaren Zerg-Einheiten jede Persönlichkeit ab. Klar, das macht den Schwarm aus und das würden wir uns auch gar nicht anders wünschen, trotzdem freuen wir uns in jeder Schlacht über Kerrigan als Frontfrau mit Charakter.
Nachdem wir uns die erste Zergbrut untertan gemacht haben, bekommt Kerrigan den Leviathan, ein Zerg-»Raumschiff«, mit dem sie von Welt zu Welt reist. In ihrer persönlichen Kammer lernt Sie dort neue Fähigkeiten wie Kettenblitze oder die Möglichkeit, Overlords sofort zu erschaffen –aber erst, wenn wir durch erfolgreiche Missionen und erfüllte Nebenziele die nötigen Machtpunkte verdient haben.
Ähnlich wie bei der Forschung in Wings of Liberty müssen wir uns immer für eine von zwei Möglichkeiten entscheiden, können zwischen Missionen aber jederzeit wechseln. Das weckt Erinnerungen an die jederzeit änderbare Talentwahl Diablo 3 und bringt dieselben Vorteile und Probleme mit sich: Wir können experimentieren und uns auf jeden Feind einstellen, müssen aber weniger bedeutsame Entscheidungen treffen.
Ähnlich sieht es mit den Mutationen für unsere Einheiten aus: Hier müssen wir uns immer für eine von drei Varianten entscheiden, etwa mehr Leben, höhere Angriffsgeschwindigkeit oder schnellere Bewegung für unsere Zerglinge. Alle drei Mutationen stehen von Anfang an zur Verfügung und können jederzeit ausgetauscht werden, das macht sie austauschbarer als die mühsam verdienten und dauerhaften Upgrades der Terraner-Kampagne.
Aber was nicht ist, kann ja noch werden: Später werden wir uns in Evolutionsmissionen auf die Jagd nach Genmaterial machen, um für jeden Truppentyp permanent eine von zwei Weiterentwicklungen bestimmen zu können.
Bislang haben wir nur an der Oberfläche von Heart of the Swarm gekratzt. Unsere erste etwas anspruchsvollere Mission führte uns auf einen der neuen Eisplaneten. Der sah nicht nur gut aus, wir mussten uns auch mit seiner mörderischen Witterung auseinandersetzen: Alle paar Minuten kommt ein Kryosturm auf, der uns und die feindlichen Protoss gleichermaßen einfriert – es sei denn, wir absorbieren Genmaterial der örtlich angepassten Wildtiere in den Schwarm und fallen dann über die wehrlosen Protoss her.
Für Heart of the Swarm hat Blizzard also wieder originelle Missionsideen ausgeheckt, auch wenn das Schneetreiben im Endeffekt nur darauf hinausläuft, bewegungsunfähige Gegner niederzumetzeln. Anspruchsvoll geht anders. Obendrein haben wir auf einem unser Testrechner mit langen Hängern und Rucklern zu Beginn jeder Mission zu kämpfen - sehr nervig.
Trotzdem sind bereits die Ansätze vieler spannender Ideen zu erkennen. Heart of the Swarm führt uns genau wie das Originalspiel behutsam an diese heran und erkauft sich Zugänglichkeit mit einem für Veteranen langsamen Einstieg. Dafür hält uns die von Anfang an spannende Story bei der Stange, und wir freuen uns darauf, tiefer ins Spiel einzutauchen. Davon werden wir morgen im zweiten Teil des Tagebuchs berichten.
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