Im Weltraum hört dich niemand gähnen
Zu Spielbeginn entscheiden wir uns zwischen den Modi »Kampagne« und »Freeroam«, also mit oder ohne Geschichte und den damit verbundenen Hauptquests. Das Spiel beginnt in jedem Fall mit einer Zwischensequenz, die die Geschehnisse im Vorgänger kurz erläutert. Wählen wir die Hauptquest, steuern wir das Kanonenboot des jungen Adrian, dessen Vater recht bald von unbekannten Angreifern abgeschossen wird.
Zu Rache entschlossen, bricht Adrian also in die Weiten des Weltalls zu einer Schnitzeljagd auf der Fährte der Mörder auf und kommt so manchen Intrigen und Geheimnissen auf die Spur. Ohne an dieser Stelle zu viel zu verraten: Erwarten Sie nix, was nicht dem offensichtlichstem Sci-Fi-Klischees entspricht.
Die Story ist lahm und wird auch so präsentiert, unter anderem weil die Texte nicht sehr professionell vertont aus den Lautsprechern quellen. Bestenfalls klischeehaft kommen uns auch die Akzente der ausländischen Figuren vor - das hätte wirklich nicht sein müssen und wirkt stellenweise einfach lächerlich. In der deutschen Version kommen dann noch ungelenke Formulierungen hinzu - Weltraum-Epos sieht anders aus.
Dass uns die müde erzählte und spielerisch höhepunktearme Hauptquest im Zickzack durchs All scheucht, zeugt auch nicht unbedingt von einem guten Händchen beim Design, sondern eher von Zeitschinderei, denn das Universum von Starpoint Gemini 2 ist ziemlich groß. Ohne teuren Hyperraumsprung oder lebensgefährliche Wurmlochreise sind wir von einem Ende der »Karte« bis zum anderen rund 20 Minuten unterwegs.
Viel Zeit muss man bei Starpoint Gemini 2 sowieso einplanen. Fast alles im Spiel ist unverschämt teuer. Sogar die Preise, die wir für gekaperte Schiffe angeboten bekommen, sind auch bei einem hohen Handels-Skill lachhaft niedrig. Das frustet und frisst unangemessen viel Zeit. Wieder ein Punkt auf unserer Wunschliste für kommende Updates.
Postkarten aus dem Deep Space
Woran die Entwickler vorerst nicht mehr arbeiten müssen, ist die Grafik. Im direkten Vergleich zum Vorgänger sieht Starpoint Gemini 2 um Welten besser aus. Mächtige Nebel und die Spiralarme der Galaxie türmen sich im Hintergrund auf und bieten eine majestätische Kulisse. Strahlend rot, lila pulsierend oder tiefblau leuchtet das kosmische Farbspektakel. Mit der Spitzenklasse im Genre kann Starpoint damit zwar nicht mithalten, stimmungsvoll genug ist das All aber ganz sicher.
Und leer ist die Galaxie keinesfalls, Asteroidenfelder, Sonnen und bewohnte Planeten sorgen für Abwechslung in den unendlichen Weiten. Der meist ruhige Hintergrundsound aus E-Gitarrenklängen und Synthesizer-Effekten rundet den guten Gesamteindruck ab und lässt uns fast vergessen, dass wir im Spiel oft zu viel Zeit mit langen, eher ereignislosen Reisen verbringen.
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