Steam Charts: Wieso ausgerechnet Rust Cyberpunk 2077 vom Thron stößt

Das sieben Jahre alte Survival-Spiel Rust verdrängt Cyberpunk 2077 von der Spitze der Steam Charts. Doch woran liegt's?

Rust verdrängt Cyberpunk 2077 von der Spitze der Steam Charts. Rust verdrängt Cyberpunk 2077 von der Spitze der Steam Charts.

Die vergangenen Wochen wurden die Steam Charts einzig und allein von Cyberpunk 2077 dominiert, das seit seinem Release am 10. Dezember 2020 die Spitzenposition innehielt. Doch ab sofort gibt's einen neuen Spitzenreiter: Nachdem sich das Survival-Spiel Rust vergangene Woche auf dem vierten Platz hochkämpfen konnte, ergattert es nun die Spitzenposition.

Doch woran liegt es, dass mit Rust nun ein Spiel, welches bereits 2013 in den Early Access startete, plötzlich wieder zum Bestseller wird?

Falls ihr jetzt übrigens selbst Lust auf Rust bekommen habt: In unserem Plus-Guide gibt ein Experte mit über 5.000 Stunden Spielzeit euch wichtige Tipps für den Start in das Survival-MMO:

Twitch macht Rust zum Spitzenreiter

Wie wir bereits vor kurzem berichteten, erlebt Rust gerade seinen zweiten Frühling. Bis zu 240.000 Spieler sind in diesen Tagen gleichzeitig auf den Servern unterwegs und bauen, craften, looten und kämpfen mit- und gegeneinander:

Grund dafür sind zahlreiche bekannte Twitch-Persönlichkeiten wie xQc, Pokimane und Shroud, die gemeinsam auf einem eigenen Server unterwegs sind und so den Titel wieder in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Wenn die größten Streamer alle gleichzeitig online sind, schauen da auch gerne mal knapp 1,4 Millionen Zuschauer gleichzeitig zu, wie die Statistik-Seite Twitchtracker verrät.

Von den zahlreichen Viewern dürfte dann ein Teil Lust bekommen haben, das Spiel selbst zu spielen und kauft es sich anschließend bei Steam - fertig ist der Steam Bestseller. Könnte man zumindest meinen.

Der besondere Reiz von Rust

Rust - Gameplay-Trailer: Ein Tag in Rust Video starten 0:39 Rust - Gameplay-Trailer: Ein Tag in Rust

Nicht jedes Spiel, das von den großen Streamern gespielt wird, mutiert auch danach automatisch zum Hit: Ubisoft bezahlte etwa beispielsweise zahlreiche bekannte Twitch-Streamer, um Immortals: Fenyx Rising im Rahmen einer Kooperation zu Spielen - der Erfolg bliebt aber scheinbar aus, nicht mal einen Monat nach seinem Release gab's das Open-World-Rollenspiel schon im Sale mit satten 50 Prozent Rabatt.

In der Vergangenheit gab es immer wieder große Twitch-Hypes, die die Verkäufe von Spielen in die Höhe schnellen ließen: Im vergangenen Jahr gehörten dazu beispielsweise Among Us und Phasmophobia und vor einigen Jahren sorgten Streamer, die gemeinsam auf einem Rollenspielserver GTA 5 spielten, für eine Flut von neuen Käufern.

Der aktuelle Publikumsmagnet Rust hat viele Ähnlichkeiten mit den genannten Titeln: Wie bei den anderen Spielen steht auch hier die Interaktion zwischen den Streamern im Fokus. In den aktuellen Streams hat man mitunter das Gefühl, eine Art Reality Show zu sehen - haufenweise Drama inklusive.

Rust erinnert an Reality TV

Der kontroverse Streamer xQC - ein ehemaliger Overwatch-Profi und aktuell der größte Star der Plattform - lieferte in dieser Hinsicht direkt ab: Während ein Großteil der Servermitglieder sich dem Rollenspiel widmet, legt xQc mit seinem Clan namens Team Rocket eine extrem aggressive Spielweise an den Tag: Seine Truppe überfiel quasi pausenlos andere Spieler und erleichterte diese um ihren Loot - sie verkörpern hier quasi die Bösen.

Doch als xQc selbst einmal ins Gras beißen musste, unterstellte er seinem Mörder umgehend »Stream Sniping« - also, dass dieser sich durch das Anschauen seines Streams Vorteile verschafft hätte. Im Anschluss stürmten Tausende xQc-Fans den Stream des Angeklagten, beleidigten ihn und drohten sogar mit Mord.

Eine weitere Streamer-Gruppierung gründete auf dem Server eine Polizeistation - doch auch diese wurde von xQc und seinen Leuten überfallen. Als Retter in der Not tauchte hier Shroud auf, der bekanntermaßen zu den besten Shooter-Spielern der Welt gehört. Im Alleingang säuberte er das Gebäude und erledigte alle Feinde - ganz zur Begeisterung der Community, die das tägliche Treiben auf dem Server verfolgte:

Link zum YouTube-Inhalt

Unterm Strich erinnert das Ganze an Shows wie »Das Sommerhaus der Stars«: Hier stecken starke Charaktere zusammen auf einem Server fest und jeder will auf seine Weise den besten Content für seine Zuschauer liefern. Dass es da bei den unterschiedlichen Herangehensweisen zu Konflikten kommt, ist selbstverständlich - aber auch für den Erfolg notwendig. Schließlich würde sich wohl kaum jemand Big Brother anschauen, wenn die Bewohner jeden Tag in purer Harmonie zusammenleben.

Steam Verkaufscharts (4. Bis 10. Januar)

  1. Rust
  2. Valve Index VR Kit
  3. Cyberpunk 2077
  4. Sea of Thieves
  5. Phasmophobia
  6. Raft
  7. Hades
  8. Counter-Strike: Global Offensive - Operation Broken Fang
  9. Grand Theft Auto 5
  10. Red Dead Redemption 2

Die Liste setzt sich aus den Top-10-Bestsellern auf Steam in der vergangenen Woche zusammen. Die Platzierungen werden jeden Sonntag aktualisiert und via XML-Feed ausgegeben.

Übrigens: Habt ihr gewusst, dass ihr GameStar direkt auf Steam folgen könnt? Mit unserem Kurator-Programm seht ihr Tests und Empfehlungen immer direkt im Shop und seid beim Stöbern noch besser informiert.

zu den Kommentaren (37)

Kommentare(32)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.