- Wer das Tarotkarten-Spiel Taboo spielt, bekommt nicht nur die Zukunft vorausgesagt - er stirbt!
- Das jedenfalls ist die Legende, die über das NES-Spiel Taboo: The Sixth Sense erzählt wird. Creepypasta, moderne Internet-Horrorgeschichten, über das vergessene Nintendo-Machwerk machen die Runde.
- Sind wirklich mehrere Taboo-Spieler einen vorzeitigen Tod gestorben - und gibt es eine okkulte Verbindung zur Weissagung auf dem Bildschirm? Oder ist das alles nur Quatsch und das Spiel selbst allenfalls unfreiwillig komisch? GameStar Plus geht der Sache nach.
Was sich in den Untiefen des Internets über die 1989 erschienene Tarotkarten-Simulation Taboo: The Sixth Sense erzählt wird, ist ebenso rätselhaft wie schaurig. Das Spiel selbst war kommerziell komplett erfolglos. Es ist nicht mehr als eine Randnotiz der Videospielgeschichte. Aber eine, um die sich über die Jahre seltsame Gerüchte zu bilden begannen. Denn es heißt, das Spiel könne den Tod vorhersagen und lasse Menschen verschwinden.
Was ist dran an den Gruselgeschichten? Alles Humbug? Handelt es sich bei Taboo um eine urbane Legende? Oder steckt vielleicht doch ein Körnchen Wahrheit in der Fiktion, ist was dran an okkulter Geisterbeschwörung und verbotener Hexerei? Wir machen uns auf Spurensuche.
Die Autorin
Nora Beyer ist Romanautorin und Journalistin, die früher beim mongolischen Fernsehen und im Deutschen Bundestag gearbeitet hat. Seit 2017 schreibt sie Reports für GameStar und spricht dafür mit Entwicklern oder recherchiert in der düsteren Creepypasta-Szene, etwa was es mit Kindermorden in Fallout: New Vegas oder Wahnsinns-Mods in Morrowind auf sich hat. Horrorgeschichten rund um Videospiele faszinieren sie genauso wie unsere Leser. Schließlich weiß man nie, ob an so einer Gruselstory nicht doch etwas Wahres dran ist ...
Vom Flop zur Creepypasta
1989 erscheint für das Nintendo Entertainment System ein bizarres Spiel, entwickelt vom britischen Studio Rare. In den mittlerweile langen Jahren seit seiner Gründung 1985 hat das Studio viele erfolgreiche Spiele quer durch alle Genres auf den Markt gebracht. Darunter Donkey Kong, Perfect Dark oder zuletzt Sea of Thieves. In den Anfangsjahren seines Bestehens macht sich der Entwickler aber an ein Spiel, das angeblich den Tod voraussagt - und kommerziell ein absoluter Flop bleibt: Taboo: The Sixth Sense.
Worum es geht? Taboo ist ein Tarotkartensimulator. Ein Spiel also, das vorgibt, die Zukunft des Spielers zu lesen. Nicht als Charaktererstellungs-Gadget wie bei Ultima 9: Ascension oder als Spielmechanismus, der die Story vorantreibt wie in Sayonara Wild Hearts. Sondern einfach nur ein Kartenlegesimulator. Punkt.
Das Spiel erscheint nur in Nordamerika für das NES und ist ein Ladenhüter. Kein Wunder:»Taboo: Die Zeitmaschine auf deinem Nintendo!« heißt es großspurig im Intro. Was dann kommt, ist eine simple, repetitive Kartenlegesimulation. Spielspaß gleich null, Wahrsagepotential Doppelnull. Ödnis statt Mysterium.
Große Versprechungen
Da helfen auch die Warnungen und Versprechungen nichts, die vielversprechend und vollmundig überall auf der Spielebox angebracht sind und Tiefe und Transzendenz versprechen:»Taboo ist deine persönliche Verbindung zur Zukunft - dein Fenster ins Unbekannte!«, heißt es da. Angeblich beruhen die im Spiel angewandten Kartenlegemechanismen auf »jahrhundertealten Traditionen«. Taboo kombiniere »das uralte Tarotsystem der Ereignisvorhersage mit moderner Hightech des Computersystems.« Aha.
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