Sherlock Holmes trifft Cyberpunk
Keine Sorge: Auch mit den Katzen wird Tales of the Neon Sea nicht vollkommen albern. Das Untersuchen von Mordfällen nimmt das Adventure nämlich durchaus ernst. Wir finden in der Demo eine leblose Frau auf dem Boden und müssen sie anschließend analysieren. Dazu untersuchen wir ihren Körper zunächst oberflächlich und können dann über einen X-Ray-Scan auch innere Verletzungen finden. Danach können wir die Hinweise noch kombinieren und später so den Tathergang rekonstruieren.
Dafür reicht es allerdings nicht, nur die Leiche zu analysieren. Wir müssen den ganzen Tatort miteinbeziehen und in diesem Fall deshalb erst einmal eine dicke Katze (natürlich mit Futter) weglocken, um anschließend die Mülltonne, auf der sie saß, beseite zu schieben. Darunter finden wir Schleifspuren, die darauf hindeuten, dass die tote Frau bewegt wurde.
Weil auch hier nicht alles markiert wird, müssen wir viel selbst suchen, überlegen und kombinieren, was das Ermitteln sehr unterhaltsam macht. Zumal es mit Inventar wahrscheinlich noch komplexer wird. Hat man alle Hinweise gesammelt, darf man sie in Form eines Minispieles zusammensetzen: Jedes Indiz wird durch ein Zahnrad symbolisiert. Nur wenn wir sie in der richtigen Reihenfolge einsetzen, wird der Mechanismus in Gang gesetzt und wir sehen eine kurze Sequenz, die den (gesichtslosen) Täter zeigt.
Die kleine Knobelei spielt sich durchaus fordernd, aber ein wenig witzlos, weil man nicht weiß, welcher Hinweis welchem Rad entspricht. Man leitet also nicht wirklich den Ablauf her, wie man es beispielsweise bei einem The Vanishing of Ethan Carter tut, indem man einzelne Sequenzen zeitlich ordnet.
Als Katzen-Detektiv über den Dächern
Generell kann man auch Dinge in der Welt verpassen, Mordhinweise soll man aber immer alle finden müssen, damit es weitergeht. Variation in der Geschichte findet also eher im Kleinen statt. Zum Schluss sind wir noch als William unterwegs. Wir müssen ein Gebäude über kleine Plattform-Rätsel erklimmen und dabei mit den Katzen dort reden.
Die Aufgaben hier sind ein Beispiel für ein deutlich kreativeres Puzzle als am Anfang: Wir brauchen ein bestimmtes Werkzeug, um weiterzukommen. Das gibt uns der Katzenbesitzer aber nur, wenn wir seine Fragen beantworten können. Dafür müssen wir den Streunern auf dem Weg dorthin genau zuhören.
In seinem Raum sehen wir wiederum ein Bild an der Wand, das wir uns gut einprägen sollten. Später müssen wir nämlich eine Leuchttafel so arrangieren, um in den nächsten Abschnitt zu gelangen. Wer aufmerksam erkundet und sich unterhält, wird also belohnt. Gerade die Passagen als Katze spielen sich außerdem sehr atmosphärisch: Zwischen Neon-Schildern, Feuerleitern und kaputten Fenstern schleichen wir weit oben über den Straßen einer chinesischen Cyberpunk-Stadt, die zwar nicht so düster wie in einem Deus Ex ausfällt, aber deshalb nicht weniger spannend.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.