Tech-Liebe: Bei dieser Hardware hat's für uns das erste Mal gefunkt

Diese Geräte vergessen wir nie: Passend zum Valentinstag wollen wir euch von unseren ersten Tech-Lieben erzählen. Welche Hardware hat bei euch das Feuer entfacht?

Bild: MBlairMartin, CC BY-SA 4.0 Bild: MBlairMartin, CC BY-SA 4.0

Man mag es kaum glauben, aber auch gestandene Tech-Redakteure hatten irgendwann in ihrem Leben mal überhaupt keine Ahnung, was es mit den ganzen Platinen, Displays, Tasten und Kommandozeilen-Befehlen auf sich hat.

Wie bei allen anderen auch musste unsere Liebe zur Technik erst entfacht werden. Meist war dafür ein ganz besonderes Stück Hardware verantwortlich, das natürlich für immer einen besonderen Platz in unserem Herzen hat.

Und weil es zum Valentinstag eben so schön passt, wollen wir unserer ganz besonderen, ersten Hardware-Liebe heute diesen Artikel widmen - und euch einladen, gemeinsam mit uns in den Erinnerungen zu schwelgen aus einer Zeit, in der dieses Tech-Ding für uns noch ganz neu und unverbraucht war.

Der iPod Touch

Mirco Kämpfer: Meine Begeisterung für Technik entfachten bereits Geräte wie der Game Boy oder das Tamagotchi in meiner Kindheit. Auch mein erster eigener Computer - ein Acer-Laptop, den ich mir von meinem Jugendweihe-Geld gekauft habe -, hat mit Sicherheit zu meiner Technikleidenschaft beigetragen. So richtig vernarrt bin ich aber erst seit 2008. Da bekam ich zu meinem 18. Geburtstag nämlich einen iPod Touch geschenkt - der mich über Nacht zum Apple-Fan machte

Mails checken, surfen, Spiele zocken, und das alles auf einem Gerät, das in jede Hosentasche passt. Das war genial, der Touchscreen eine Revolution. Spiele wie Doodle Jump oder später Fruit Ninja beherrschten die Hörsäle in meinem Studium. Denn ich war nicht der Einzige mit Apples Touchscreen-Flunder in meinem Jahrgang.

Kurz bevor der iPhone-Hype mit dem iPhone 3G auch nach Deutschland schwappte, ebnete mir der iPod Touch den Weg in den Apple-Kosmos. Ich war so angetan von der Verarbeitung, dem Feeling und dem App Store, dass im Jahr 2010 mein Sony Ericsson-Handy einem iPhone 4 weichen musste. Es folgte kurze Zeit später ein iPad für die Uni. Heute nutze ich täglich meine Apple Watch, AirPods, mein Apple TV und meinen Mac, auch wenn ich versucht habe, zumindest mein iPhone zu ersetzen:

Inzwischen hat Apple die komplette iPod-Produktlinie eingestellt, aber er wird immer einen Platz in meinem Nerd-Herz haben.

Der Intel 80286-PC

Nils Raettig: Was meine Liebe zur (PC-)Technik entfacht hat, ist äußerst leicht zu beantworten: der 286er von meinem Vater. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie auf einmal dieses Ungetüm von einem PC-Tisch samt beigem Gehäuse und CRT-Monitor bei uns im Wohnzimmer stand.

Mein Vater hat sich den Rechner zwar für sich selbst und für Büroarbeiten gekauft, aber ganz ohne Gaming kam der PC schon damals nicht aus. Und dass Bildschirme und Spiele kleine Kinder besonders faszinieren, galt damals genauso wie heute.

Mein erstes Computerspiel fällt aus aktueller Sicht allerdings sehr unspektakulär aus. Ich und meine Geschwister hatten aber dennoch viel Freude daran. Es nannte sich Blockout und war praktisch ein Tetris-Klon in 3D - sofern man denn die paar Polygone wirklich als 3D bezeichnen kann.

Später durften wir auch ab und an kleinere Jump-and-runs und Adventure darauf spielen. Ins Gedächtnis gebrannt hat sich dabei auch die Turbo-Taste eines späteren PCs, mit der man den Rechner auf Knopfdruck übertakten konnte. Besonders nützlich war es aber teilweise sogar, den PC herunterzutakten.

So lief so manches kniffliges Spiel spürbar langsamer, was es deutlich erleichtert hat, im richtigen Moment die passende Taste zu drücken. Cheaten per Hardware, sozusagen. Heutzutage würde ich sowas natürlich nie mehr machen! Wenn es denn noch solche Turbotasten geben würde.

Das HTC Desire HD

Patrick Schneider: Das HTC Desire HD entbrannte vor rund 12 Jahren meine Leidenschaft für Technik und insbesondere für mobile Computer und deren Betriebssysteme. Heute sind Smartphones ausgereift und die technischen Sprünge werden jährlich merkbar kleiner. Zum Start der Smartphone-Ära war das aber anders. Man konnte nur erahnen, was im nächsten Jahrzehnt auf uns wartete.

Das 4,3 Zoll große Display meines ersten Smartphones von HTC galt damals als waschechter Brocken für die Hosentasche. Heute sind derartige Displaygrößen bei den Handys kaum noch zu finden. Angetrieben wurde das Telefon mit einem 1-GHz-Prozessor und ganzen 756 MByte RAM, was damals als echtes Highlight galt.

12 Jahre sind eine lange Zeit. Dennoch bin ich auch heute noch erstaunt, was damals schon möglich war. Immerhin war das HTC Desire HD 2011 mein mobiler Begleiter fürs Internet, zum Zocken und zum Kommunizieren über Apps wie WhatsApp. Und das alles über den Mobilfunkstandard EDGE, der für damalige Verhältnisse vollkommen ausreichend war.

Kaputte Platinen und ein Game Boy Advance

Jan Stahnke: Meine Liebe zur Technik hat sich schon im Jahr 1999 entwickelt, als ich gerade im Kindergarten war. Damals gab es eine Art Computer Club im Kindergarten, in dem ich und die anderen Techies von der Eisbären-Gruppe gemeinsam Bauteile von Platinen gerissen und so getan haben, als würden wir dadurch verstehen, was vor sich geht.

Somit war eine Basis für weitere Tech-Interessen gelegt. Der Game Boy Advance, den ich 2004 zu Weihnachten geschenkt bekommen habe, hat dann wahrscheinlich sein Übriges getan. Unzählige Stunden habe ich damit verbracht, Pokémon Blattgrün und viele Titel mehr zu spielen. 

Ihr merkt schon, dass Technik bei mir auch immer mit Gaming zusammenhing. Deswegen habe ich dann später auch Informatik -  Game Engineering studiert … und abgebrochen. Dennoch hält meine Liebe zu Technik und Gaming bis heute an. Dank kaputter Platinen und einem Game Boy unterm Weihnachtsbaum - und Pokémon.

Das Super Nintendo Entertainment System

Alana Friedrichs: Ich war sechs Jahre alt und es war Weihnachten, als ich meinen ersten direkten Kontakt mit Technik hatte. Denn unter dem Weihnachtsbaum befand sich, was wie kein anderes Geschenk mein Leben prägen sollte: das Super Nintendo Entertainment System.

Noch am selben Abend musste mein neuer stolzester Besitz an den Wohnzimmer-Fernseher angeschlossen und ausprobiert werden - mit im Geschenk enthalten waren die Titel Super Mario Bros. und Das Dschungelbuch.

Dass die Konsole seit ihrem Japan-Release bereits stramme 13 Jahre auf dem Buckel hatte, hätte meinem sechsjährigen Ich nicht egaler sein können. In den Wochen und Monaten danach verging kein Tag, an dem ich meinen Eltern nicht in den Ohren lag, doch bitte noch etwas länger auf meiner geliebten, grauen Konsole spielen zu dürfen.

Mein schönster Moment mit der SNES? Eindeutig, als ich es ganz alleine und ohne Hilfe von Papa schaffte, den Disney-Platformer Aladdin von vorne bis hinten durchzuspielen. Ich weiß bis heute nicht, wie so viel Stolz in ein so kleines Kind gepasst hat.

Und mein traurigster Moment? Als ich mich etwas über zwei Jahre nach Erhalt wieder von der Konsole trennen musste - Teil des Deals mit meinen Eltern, um zum Geburtstag den neueren GameCube zu bekommen.

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Der Metz Planea 55 UHD

Maxe Schwind: Wie die anderen auch, bekam ich die Nintendo-Milch mit der Mutterbrust, denn meine Eltern hatten den Nintendo noch bevor ich da war (inklusive späterer Papa, kann ich Nindendo biiieeeeln?-90er-Jahre-Homevideos). Das hat meine Liebe zu Games entfacht, doch die Technik kam erst sehr viel später - genauer gesagt im Jahr 2016, als ich als Volontär bei der SFT - Spiele Filme Technik anfing.

Mein allererstes Testgerät war nämlich ein Planea 55 UHD-Fernseher des deutschen Herstellers Metz (Grüße gehen raus nach Zirndorf in Franken). Wann kommt man schon mal in die Verlegenheit, einen - oder später: ganz viele - TVs zu testen? Wenn man damit sein Geld nicht verdient, gar nicht. Auf einmal war da mehr auf dem Schirm als bloß ein Film oder ein Videospiel. Displays hatten Schwarzwerte, es gab LCDs und OLEDs und zig Abkürzungen wie HDR, UHD und DVB, mit denen ich mich vorher nur peripher beschäftigt hatte.

Schlussendlich habe ich dem Gerät damals eine Schulnote von 1,4 gegeben und es wäre gelogen, würde ich behaupten, eine gewisse Euphorie über mein neu erlangtes Wissen wäre da nicht mitgeschwungen. Kinder schauen einfach gerne Fernsehen.

Im Laufe meiner Karriere habe ich unzählige TVs getestet und ja, die Bilder sehen alle anders aus! Nach und nach kamen auch Audio-Systeme fürs Heimkino und Kopfhörer dazu. Man kann sich in alles hineinfuchsen! Der Nachteil: Wenn man die teuren Oschis testet, sieht man auch, wo man daheim eigentlich unbedingt nachrüsten müsste - Fluch und Segen also.

Nicht nur unsere Tech-Redaktion haben unseren ersten Hardware-Lieben einen Beitrag gewidmet. Auch die Gaming-Kollegen verraten euch zum Valentinstag, mit welchem Spiel ihr Zocker-Herz entbrannte:

Jetzt seid ihr dran! Welche Hardware hat bei euch das Feuer für Tech und Gaming entfacht? Welches Gerät machte euch zum Nerd? Und welche spannende, herzerwärmende oder melancholische Erinnerung bleibt euch an eure Hardware-Liebe für immer im Gedächtnis? Wir freuen uns auf eure Geschichten in den Kommentaren!

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