Physiker bringt GTA 5 mit einem Trick auf den originalen Game Boy

In einem Video zeigt ein deutscher Physiker und Bastler, wie er GTA 5 und Crysis über seinen Game Boy spielen oder YouTube-Videos streamen kann.

Den zahlreichen Versuchen, den Klassiker Doom auf den verschiedensten Geräten, wie etwa übertakteten Taschenrechnern oder sogar Schwangerschaftstests laufen zu lassen, widmet sich sogar ein eigenes Subreddit. Ein weniger absurdes, aber dennoch erstaunliches Experiment wagte der deutsche Physiker Sebastian Staacks: Auf einem originalen Gameboy streamt und steuert er GTA 5, Crysis und ja, natürlich auch Doom.

Welche Spiele die Redaktion von GameStar und GamePro früher am liebsten auf dem Game Boy gespielt hat, erfahrt ihr übrigens (von den 5 Jahre jüngeren Versionen) von Dimi und Elena:

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So läuft GTA 5 auf einem Game Boy

Natürlich ist die Hardware der über 30 Jahre alten Konsole nicht mal annähernd in der Lage, ein modernes Computerspiel laufen zu lassen. Staacks bedient sich deshalb mehrerer Tricks um die Beschränkungen des Game Boy zu umgehen, ohne diesen aber zu modifizieren. Was man noch so alles mit einem alten Game Boy anstellen kann, erfahrt ihr hier:

WiFi-Kassette

Der wichtigste Bestandteil des Experiments ist eine von Staacks entwickelte, passende WiFi-Kassette, die es ihm ermöglicht, Daten zum Game Boy und von der Handheld-Konsole zu einem Computer zu senden. Diese zu entwickeln muss bereits ein relativ aufwändiges Projekt gewesen sein dem Staacks bereits ein eigenes Video widmete. Wenn sie in die Halterung des Gameboy gesteckt wird, ist es möglich Daten über eine WiFi-Verbindung an die Konsole zu senden.

Die wichtigste Voraussetzung war also mit der Internetverbindung schon geschaffen: Theoretisch könnte man nun ein Spiel auf dem Computer laufen lassen und auf den Display des Game Boy streamen. Wie Technik-Experten aber sicher wissen, mussten noch weitere Hürden überwunden werden.

Beschränkungen des Display

So kann der Display des Gameboy eigentlich keine individuellen Pixel anzeigen, sondern greift auf vorgefertigte Ausschnitte zurück, die zu einem Bild zusammengesetzt werden. Bilder, die auf dem Game Boy angezeigt werden sollen, müssen deshalb in diese Ausschnitte, oder Tiles aufgeteilt und wieder zusammengesetzt werden. Zu allem Überfluss kann die Handheld-Konsole aber nur eine begrenzte Menge individueller Tiles gleichzeitig darstellen, die nicht reicht, um das ganze Display mit ihnen zu füllen. Auch dieses Problem konnte Staacks jedoch erfolgreich umgehen. Wie das und alles weitere im Detail funktioniert, seht ihr euch am besten selbst an:

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Es funktioniert tatsächlich!

Am Ende war Staacks mit seinem Projekt ziemlich erfolgreich, gemessen an den Voraussetzungen. Wie ihr auch im obigen Video bewundern könnt, zeigt der Game Boy tatsächlich GTA 5, Crysis, Doom und mehr in ganzen 20 FPS in einer Auflösung von 160 mal 144 Pixeln. Um zu verdeutlichen, wie viel das für einen Game Boy ist, verwendet der Physiker in seinem Video einen passenden Vergleich: In 30 FPS wird pro Sekunde etwa die achtfache Datenmenge übertragen, die Tetris für den Game Boy insgesamt enthielt.

Und sogar die Steuerung funktioniert! Dank WiFi-Kassette sendet die Bedienung der Konsole einen Fake-Input an den Computer, so kann Staacks tatsächlich mit seinem Game Boy durch San Andreas rasen oder in Doom auf Dämonenjagd gehen. Außerdem kann der Physiker auch Videos ansehen: So zeigt er etwa, wie der erste Matrix-Film auf dem Game Boy aussieht - hier passt auch der Grünstich des Displays.

Zu erkennen ist das Ganze auf dem kleinen Schwarzweiß-Display der Konsole natürlich nur schlecht, und auch der Ton fehlt leider. Das Projekt bleibt eine technische Spielerei, die aber trotz allem beeindruckende Ergebnisse erzielt.

Wer noch länger in der Erinnerung an alte Zeiten schwelgen möchte, wirft am besten einen Blick auf die Höhepunkte der Pionierzeit der Videogeschichte, die wir in unserem Artikel präsentieren.

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