»Wieder ganz schön langweilig bei dir«. Das sagt mein Zahnarzt immer, wenn ich zweimal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung gehe. Ergo: Ich habe gesunde Beißer. Ich nutze eine popelige Zahnbürste, so wie die meisten von euch, und hatte mit den elektrischen Vettern eigentlich nie was am Hut – bis zur IFA 2024.
Zusammen mit meinem Chef Mirco spazierte ich über den Stand von Laifen, einem Hersteller für elektrische Bad-Accessoires. Dort haben wir uns mit dem Mitarbeiter über elektrische Zahnbürsten unterhalten und er hat mir prompt die neue Titan-Variante in die Finger gedrückt. Mein erster Gedanke: »Woah, die fühlt sich klasse an!«.
In dem Moment wurde mir mal wieder klar: Auf einer Webseite Zahlen vergleichen verblasst gegenüber dem Anfassen von Technik – und ich möchte diese Erfahrung gerne wieder öfter machen.
Liebe auf den ersten Blick? Nicht immer!
Ich bin ein pragmatischer Mensch. Wenn ich ein Buch oder einen Artikel schreibe, dann mit Logik und Wissen; wenn ich Geld für etwas ausgebe, mache ich mich schlau. Gute Werte machen mich glücklich. Ist ja schließlich Technik, nicht wahr?
Die IFA hat mich gleich zweimal belehrt, dass die Finger am Gerät zu haben viel mehr wert sein kann, als Zahlen auf dem Bildschirm.
Tatsächlich hatte ich noch eine zweite »Zahnbürsten-Situation« mit dem Honor Magic V3. Auch hier eine ähnliche Situation. Bis dato hatte ich noch nie ein Foldable in der Hand gehabt, aber das Honor-Phone hatte mich sofort in seinen Bann gezogen. Schmal, modern und aufregend, gerade weil es eine neue Art von Handy für mich war.
Man kann sich aber auch langsam in neues technisches Gerät vergucken, wie mir ausgerechnet meine Frau bewiesen hat – und die ist nicht sonderlich technikaffin. Das Gelump soll halt machen, was es machen soll und gut is'.
Im Oktober fliegen wir nach Japan. Im Zuge dessen haben wir ihr für den Flug ANC-Kopfhörer mit gutem ANC und langer Akkulaufzeit (die Yamaha TW-E7B) besorgt.
Zuerst hat sie mit den Earbuds gefremdelt. Sie hört weder exzessiv Musik, noch trägt sie oft Kopfhörer, doch je mehr sie sich mit den In-Ears auseinandergesetzt hat, desto mehr haben sie ihr gefallen und desto feiner haben wir sie für sie eingestellt.
Fast jeden Tag kam meine Frau mit einer neuen Erkenntnis von der Arbeit nach Hause.
- Man hört die Leute in der U-Bahn ja gar nicht mehr.
- Die Musik klingt ja toll.
- Der Transparenz-Modus ist ja praktisch.
Und mittlerweile hat sie die Kopfhörer immer dabei. So kann’s gehen.
From Zero to Hero
Ich hatte eine ganz ähnliche Situation. Letztes Jahr, als Gaming-Handhelds noch relativ neu waren, wollte ich mir auch einen zulegen; ich war schon immer ein Game Boy-Kind. Neben dem Steam Deck gab es damals noch nicht viel Auswahl. Als Testgerät fiel mir das Ayaneo Air Plus in die Hände – und damit war ich super unzufrieden:
- Windows 11 als OS hat mir die Nerven geraubt.
- Die hauseigene Software von Ayaneo war buggy.
- Beides war auf einen kleinen Bildschirm nicht angepasst.
- Ich konnte meinen Steam-Account nicht verbinden.
Ich war voller freudiger Erwartung und wurde dann herb enttäuscht. Das Ergebnis: Gaming-Handhelds waren für mich erstmal verbrannt …
… bis mir das Schicksal ein gebrauchtes Steam Deck vor die Füße geworfen hat. Impulskäufe sind nicht gut, aber der Preis für den Handheld war es, also habe ich blind zugeschlagen. Die ganze Story lest ihr in meiner Kolumne dazu:
Im Nachhinein stellte sich das Steam Deck als absoluter Glücksgriff heraus und ich bin sehr glücklich mit dem Gerät, da es auf mich und meine Anforderungen passt. Dieses Gefühl kann einem auch nicht das beste Spec-Sheet geben.
Mein Appell: Sammelt Erfahrungen
Ich habe gute Zähne, bin ein pragmatischer Mensch – und absolut kein Messegänger. Meine sechste IFA hat mir allerdings gezeigt, wie wichtig es ist, eben doch mal Hand anzulegen, vielleicht auch, um etwaige Fehlkäufe zu vermeiden, siehe meine Erfahrung mit dem Ayaneo Air Plus.
Natürlich sollten wir Impulskäufe vermeiden und technische Daten nicht aus den Augen verlieren. Wir wollen ja nicht die Katze im Sack kaufen, ganz egal, wie happy wir beim ersten Eindruck sind.
Ich habe einen guten Ratschlag, der mir schon oft geholfen hat, wenn mich ein potenzieller Kauf enthusiastisch stimmt: schlaft die berühmte Nacht darüber. Wenn euch beim örtlichen Elektrofachhändler oder bei einem Verwandten zu Hause etwas begeistert, lasst das Gefühl »passieren«. Wenn es sich am nächsten Tag immer noch nach Wow anfühlt, schlagt gerne zu.
IFA in fünf Minuten: Das waren die 6 spannendsten Neuheiten auf der Messe
Sammelt gerne haptische Erfahrungen mit dem Gerät eurer Wahl, wenn ihr könnt. Nehmt Gaming-Handhelds bei Freunden in die Hand, sitzt Gaming-Stühle Probe, wenn es sich anbietet, schaut euch einen neuen TV im Laden an – oder lauft nächstes Jahr einfach mal über die IFA.
Welche Errungenschaft oder Anschaffung hat euch zuletzt so richtig glücklich gemacht? Schreibt es in die Kommentare.
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