Wer einmal in The Boys reingeschaut hat, weiß: Die Serie strotzt geradezu vor brachialer Gewalt, gemeingefährlichen Supermännern und sexuellen Perversionen. Was könnte dann dem kreativen Kopf, der dafür verantwortlich ist, schlaflose Nächte bereiten?
Das verrät Eric Kripke jetzt in einem neuen Interview mit Collider. Dabei stellt sich heraus: Kripkes größte Angst ist, zu dem zu werden, was The Boys parodiert.
Wovor sich der Chef von The Boys fürchtet
Kleine Gedächtnisauffrischung gefällig? The Boys hält sich mit seiner Satire auf Marvel, DC und der Comicfilm-Industrie alles andere als zurück. Die fällt oft mehr und mal weniger subtil aus. Erst in Staffel 4 gab es zum Beispiel einen unmissverständlichen Seitenhieb gegen das Marvel Cinematic Universe und dessen exzessive Pläne für Fortsetzungen und Spin-offs.
Eric Kripke hat im Ausblick auf die fünfte und letzte Staffel von The Boys das Folgende dazu zu sagen. Konkret geht es ihm darum, nicht die eigene Seele zu verkaufen, wenn es um den Ausbau eines großen Franchises geht:
Wir müssen uns die Karten, die auf dem Tisch vor uns liegen, ganz genau angucken. Ich lebe in ständiger Angst davor, zu dem zu werden, über das wir uns seit fünf Jahren lustig machen. The Boys ist Punkrock - und es tut besonders weh, wenn sich Punkrocker verkaufen.
Ich arbeite wirklich hart daran, mich nicht zu verkaufen. Wir machen diese Serien, weil sie uns wirklich am Herzen liegen und wir mit Leidenschaft dabei sind. [Diese neuen Serien] können neue Geschichten erzählen, für die in The Boys kein Platz ist.
Es geht nicht um schnelle Expansion, stattdessen müssen wir sehr vorsichtig und bedacht sein, was die Entscheidungen angeht, die wir treffen: Wir müssen in der Lage sein, zu verteidigen, warum wir diese Entscheidungen treffen.
Darüber zerbreche ich mir jeden Tag den Kopf. Ich möchte nur, dass die Leute für sich selbst entscheiden, ob [eine neue Serie] etwas für sie ist oder nicht. Die Hauptsache ist, dass sie ein konstantes Qualitätsniveau halten.
Ist The Boys wirklich Punkrock
?
Die Aussage von Eric Kripke wird auf sozialen Netzwerken wie zum Beispiel X (ehemals Twitter) oder Reddit kontrovers diskutiert. Hier wird zum Beispiel argumentiert, dass The Boys längst zu dem geworden ist, was die Serie parodiert - oder das vielleicht schon von Anfang an war.
Neolithobject meint zum Beispiel:
Punkrock von einer Multi-Milliardenfirma? Na klar.
Dem schließt sich Baratheoncook250 an:
Inwiefern ist The Boys Punkrock, wenn du zu der Serie Funko Pops, Actionfiguren, Klamotten, DVDs kaufen kannst - [die Serie Teil von Amazon Prime Video ist, in den Mainstream-Medien vertreten ist und in Mobile-Spielen vorkommt?
Top3879 meint dazu:
Das ist doch schon vor Jahren passiert? Mit zwei Spin-offs, während sich die Staffeln 3 und 4 so anfühlen, als ginge es nur noch ums Geld. [The Boys] fühlt sich für mich wie Marvel in edgy an.
In eine ähnliche Kerbe schlägt Thesleepingpillow123:
Das ist doch eigentlich schon so. Aber immerhin scheint er sich diesem Umstand bewusst zu sein.
Darauf antwortet Duncan_PhD:
Sie verkaufen Skins für [Call of Duty]. Damit war es eigentlich schon vorbei.
Ist die Kritik berechtigt? Fairerweise muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass Kripke sich der Tatsache bewusst ist, dass The Boys zu einem dicken Franchise geworden ist. Ihm geht es gemäß der Aussage nicht darum, keine neuen Spin-offs zu produzieren, sondern dass er guten Gewissens dahinterstehen kann.
Außerdem ist Kripke wohl kaum in der Position, darüber zu entscheiden, was Amazon aus der Marke macht und was nicht. The Boys wächst auch nach dem bevorstehenden Ende der Mutter-Serie immer weiter und Eric Kripke möchte guten Gewissens dahinterstehen können, was er und sein Team produzieren.
Wenn ihr euch dafür interessiert, wie die aktuellen Zukunftspläne für The Boys aussehen, werdet ihr unter den Links oben fündig. So startet zum Beispiel 2025 Staffel 2 von Gen V, während 2026 das Finale von The Boys folgt. Währenddessen wird bereits an der Prequel-Serie Vought Rising mit Soldier Boy und Stormfront im Fokus gearbeitet.
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