Ich weiß schon, was ihr jetzt denkt. Was redet Géraldine jetzt schon wieder? Soll das nächste Elder Scrolls etwa eine Farming-Simulation werden? Ja, super Idee. Kann ja nicht jeder so viel Spaß als Kohlbauer in Skyrim haben wie du, Géraldine. Kümmere du dich mal lieber um deine Hopfenfelder.
Mach ich. Aber ihr könnt mich trotzdem nicht stoppen, euch von meinem bösen Plan zu erzählen, der Elder Scrolls 6 zu einem viel besseren Rollenspiel machen würde! Ich rufe es euch einfach von meinen Hopfenfeldern aus herüber. Denn es geht mitnichten um den Teil mit dem Gemüse und dem Dünger, es geht darum, wie Stardew Valley seine Geschichten erzählt!
Ich spiele gerade mal wieder sowohl Skyrim als auch Stardew Valley. Und während ich so Skelette verkloppe, Kartoffeln ernte, Dungeons durchstreife und Hühner jage (ihr dürft euch jetzt aussuchen, von welchem Spiel ich dabei spreche), fallen mir immer mehr die Unterschiede im Storytelling auf.
Wenn The Elder Scrolls 6 verstehen würde, wie einzigartig Stardew Valley Spieler bei der Stange hält, könnte es zu einem besseren Rollenspiel werden. Denn während in Skyrim der Spielspaß endet, wenn alle Quests erledigt sind, fängt die Handlung in Stardew Valley gerade einmal an.
Die Geisterstadt von The Elder Scrolls
Es schlägt die 100. Spielstunde in meinem aktuellen Skyrim-Spielstand. Ich komme von einer belanglosen Sammelquest für die Abgeschworenen, die Diebesgilde oder vielleicht auch die Dunkle Bruderschaft zurück. Wer weiß das schon. Nach so vielen Ingame-Jahren verschwimmen die Tage und womit ich sie fülle. Und ob nun die Beschaffung eines langweiligen Items oder ein Auftragsmord - das macht mittlerweile keinen Unterschied mehr.
Ich betrete eines meiner zahlreichen Häuser, in dem meine Ehefrau Lydia auf mich wartet. Nicht, dass wir einander lieben würden. Ich habe sie aus reiner Höflichkeit geheiratet, da sie mir so viele Jahre als Huscarl diente, in denen sich sie regelmäßig hinter irgendeinem Felsen vergaß. Mit gelangweilter, emotionsloser Miene begrüßt sie mich mit den gleichen Worten, die ich schon so oft gehört habe: »Bin immer noch da.«
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