The Walking Dead: Episode 1 im Test - Interaktiver Zombie-Comic mit Tiefgang

Unser Test zur ersten Episode des Telltale-Adventures The Walking Dead zeigt, dass A New Day am Ende gar kein Adventure ist, sich aber trotzdem wie eines anfühlt.

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So kann's gehen: Nach der seit knapp zehn Jahren erfolgreichen Graphic-Novel-Reihe und der mit Lob und Preisen überhäuften TV-Serie war es nur eine Frage der Zeit, bis auch das Spiel The Walking Deaderscheinen würde. Und wer zeichnet dafür verantwortlich? Niemand geringeres als die Adventure-Spezialisten von Telltale, die seit jeher einen Hang zu starken und bekannten Lizenzen haben.

Allerdings lösten wir früher in Telltale-Spielen noch in den Sam & Max-Episoden aberwitzige Kriminalfälle, begleiteten danach in Tales of Monkey Islandden trotteligen Möchtegern-Piraten Guybrush Threepwood durch die Karibik und zu guter Letzt halfen wir Marty McFly und Doc Brown dabei, Zurück in die Zukunftzu kommen. Alles schön familienfreundlich. Und nun? Nun zertrümmern wir Zombie-Schädel! Denn die Spielumsetzung des Comics The Walking Dead steht in dieser Hinsicht seiner Vorlage in nichts nach – das gilt auch für viele anderen Aspekte, die das Vorbild auszeichnen. Positiv auszeichnen.

Telltale-typisch wird das Zombie-Adventure ebenfalls im Episodenformat veröffentlicht. Episode 1: A New Day ist nun die erste von insgesamt fünf »Folgen«, die restlichen sollen jeweils in einem Abstand von einem Monat folgen. Trotzdem müssen wir bereits jetzt den vollen Preis von circa 25 Euro für alle Episoden bezahlen.

Steam, Sprache & Mac:
The Walking Dead ist derzeit lediglich als Download verfügbar, etwa über Valves Steam oder die Herstellerseite. Wir rechnen aber auch mit einer Retail-Fassung, sobald alle Episoden veröffentlicht wurden. Zudem liegt das Spiel derzeit nur mit englischer Sprachausgabe und Untertiteln vor. Für Spieler, die der englischen Sprache nicht all zu mächtig sind, kann das bei den Multiple-Choice-Dialogen unter Zeitdruck durchaus zum Problem werden. Übrigens: The Walking Dead gibt’s an der selben Stelle auch für den Mac.

Umfang:
Da Telltale bereits im Voraus den vollen Preis von knapp 25 Euro für The Walking Dead haben möchte, bisher aber nur die erste Episode abgeliefert hat, lassen wir für das Spiele auch ganz normale Kriterien bei der Umfangs-Wertung gelten. Sobald alle Episoden erschienen sind, passen wir die Teilwertung entsprechend an.

Zwischen Mordanklage und Zombie-Apokalpyse

The Walking Dead plappert nicht einfach stumpf die Handlung von Comic oder Fernsehserie nach, sondern widmet sich einer parallelen Erzählung. Dabei werden dem Spieler keine Vorkenntnisse abverlangt und Kennern von Comic und TV-Serie trotzdem diverse Aha-Effekte beschert. Wir schlüpfen in die Rolle des ehemaligen Lehrers Lee Everett. Der sitzt zu Beginn auf der Rückbank eines Polizeiwagens und soll ins West Central Prison in Georgia verfrachtet werden. Vergehen: Mord. Dabei wirkt Lee gar nicht wie ein Mörder? Was steckt hinter seiner Tat? Diese Frage ist zentraler Bestandteil der Story.

Lee wurde wegen Mordes verhaftet. Was hat er getan? Lee wurde wegen Mordes verhaftet. Was hat er getan?

Allzu viel kann er dem freundlichen Polizeibeamten auf dem Fahrersitz allerdings nicht über den vermeintlichen Mord erzählen, da der Staatsdiener in einem unachtsamen Moment einen mitten auf dem Highway herumschlurfenden Passanten überfährt. Der Wagen überschlägt sich. Lee erwacht wenig später verletzt auf dem Rücksitz. Keine Sekunde zu spät, denn irgendetwas bewegt sich draußen vor dem Streifenwagen …

Soviel sei verraten: Lee kann sich aus dem Auto befreien und vorerst in Sicherheit bringen. Dann dauert es auch nicht mehr lange, bis er auf erste Überlebende der frisch angebrochenen Zombie-Apokalpyse trifft.

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