Seite 2: The Wanderer: Frankenstein's Creature im Test: Wenn Leid zu Kunst wird

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Spielerisch flach, emotional tief

Neben der opulent inszenierten Story bleibt der spielerische Anspruch allerdings auf der Strecke. In langen Rumlauf-Abschnitten lassen wir Hintergrundmusik, grafische Gestaltung und Textschnipsel auf uns wirken. Das Geschehen wird durch einige eingestreute Minigames aufgelockert. Darin lösen wir simple Rätsel oder versuchen wie in Guitar Hero zum richtigen Zeitpunkt Musiknoten abzuspielen.

Bis auf die reichlich schwammig ausfallende Steuerung beim Holzhacken und Kaninchenfangen stellen uns die Minigames vor keinerlei Herausforderung. Lösungshinweise zu nicht ganz so offensichtlichen Puzzles erhaltet ihr mit einem genaueren Blick in die jeweilige Umgebung - bequemer geht's fast nicht. Adventurefans mit Lust auf knackige, mehrteilige Rätsel bleiben damit natürlich auf der Strecke.

Bei diesem Minispiel spielen wir für einen Blinden ein Musikstück. Bei diesem Minispiel spielen wir für einen Blinden ein Musikstück.

Wertvolles Erlebnis trotz kurzer Spielzeit?

Aber darum geht es schließlich auch nicht: Vielmehr möchte uns das Spiel eine Geschichte erzählen, die uns unter die Haut geht und uns zum Nachdenken über den Umgang der Gesellschaft mit andersartigen Personen anregt. Selbst bei einem bitteren Ende stimmt uns der bereits von der Buchvorlage bekannte Ausgang der Geschichte versöhnlich, immerhin endet das stets greifbare Leid der Kreatur auch mit dem Spiel.

Natürlich lässt sich darüber streiten, ob es sich lohnt, für eine mit zweieinhalb Stunden für einen Durchgang sehr kurz ausfallende Spielzeit 15 Euro in die Hand zu nehmen. Das vom optischen und emotionalen Anspruch her ähnliche Gris beschäftigt immerhin gute vier Stunden und stellt uns mehr Herausforderungen. Sucht ihr aber nach einem künstlerisch dicht gestalteten, nachhallenden Erlebnis und einer interessanten Neuinterpretation der vielfach bedienten Romanvorlage, ist The Wanderer: Frankenstein's Creature euer Geld wert.

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