Seite 2: The Whispered World im Test - Außergewöhnlicher Stil, tolles Spiel

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Die Handlung: melancholisch

Die Zeit steht still und die Welt bricht auseinander. Hat Sadwick etwa versagt? Stimmt die Prophezeiung? Die Zeit steht still und die Welt bricht auseinander. Hat Sadwick etwa versagt? Stimmt die Prophezeiung?

Passend zum einzigartigen Grafikstil erzählt The Whispered World eine außergewöhnliche Geschichte. Durch düstere Visionen und die niederschmetternde Prophezeiung angestachelt zieht der junge Clown Sadwick durch eine ferne fantastische Welt, um sie vor dem Untergang zu bewahren. Während die meisten Adventures dieses Grundgerüst dazu nutzen würden, um entweder düstere Verschwörungsgeschichten zu erzählen oder sich mit lauten Gags und popkulturellen Anspielungen zu überbieten, geht The Whispered World leiser, ja beinahe flüsternd vor. Erwachsene Elemente und subtiler Humor vermischen sich kunstvoll mit kindlicher Naivität und münden in ein traurig schönes Ende. Dabei erinnert die Stimmung an erwachsene Anime-Filmklassiker wie Chihiros Reise ins Zauberland (2001, Regie: Hayao Miyazaki), die laut Deadalic eine Hauptinspirationsquelle für das Spiel waren.

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Der traurige Clown Sadwick ist der Held des Spiels. Zwischensequenzen laufen als fein animierte Zeichentrickfilme ab. Der traurige Clown Sadwick ist der Held des Spiels. Zwischensequenzen laufen als fein animierte Zeichentrickfilme ab.

Gut festmachen lässt sich dieser Stimmungseindruck an der Hauptfigur selbst. Einerseits ist Sadwick ein junger Clown, der von seinem großen Bruder herumkommandiert und auch sonst von niemandem ernst genommen wird -- die typischen Probleme eines kleinen Jungen. Andererseits besitzt er eine melancholisch-schwermütige Ader, die entfernt an den depressiven Roboter Marvin aus Per Anhalter durch die Galaxis erinnert. Zur Freude des erwachsenen Spielers stellt er diese bei vielen Gelegenheiten raus. Sieht er beispielsweise in einen See, sagt Sadwick: »Das Wasser sieht ausgesprochen trübe aus. Halt, nein ... das ist nur mein Spiegelbild.« Der häufige Humor fällt also eleganter als gewöhnlich aus und wird dabei (fast) nie ordinär. Statt brüllendem Gelächter erzeugt The Whispered World leises Dauerschmunzeln.

Die Dialoge: ironisch

Ein mies gelaunter Lokführer hat jede Menge Jobs für uns. Ein mies gelaunter Lokführer hat jede Menge Jobs für uns.

Die zahlreichen Dialoge in The Whispered World lesen sich nicht nur rundweg amüsant, sondern sind darüber hinaus exzellent vertont. Das ist ein wichtiges Element für die Gesamtatmosphäre. Jeder Charakter besitzt ein eigenes Profil, und zwar nicht nur durch das, was er sagt, sondern vor allem durch die Art, wie er es sagt. So trifft Sadwick im Laufe seines Abenteuers zum Beispiel zwei Steine, die unbeweglich in der Sonne liegen und von dort aus die Welt erobern und versteinern wollen. Der dazugehörige Sprecher moduliert die witzigen Dialoge mit den beiden als eine Mischung aus Bernd das Brot und Pinkyand the Brain. Perfekt! Untermalt wird das Ganze von einem traumhaften Soundtrack, der mit echten Instrumenten wie Klavier, Fagott oder Querflöte aufwartet. Wie schon bei der Grafik macht sich Deadalics Aufwand auch bei der Vertonung von The Whispered World mehr als bezahlt.

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