Kriminalfälle zu lösen – das kann man richtig gut auf die Leinwand bringen, aber auch richtig schlecht. Für Zweiteres wird jeden Sonntagabend ein neues Beispiel im deutschen Fernsehen geliefert, ihr wisst welcher Kanal. Wie auf dem Fließband, wunderbar bürokratisch.
Aber in wirklich guten Kriminalserien gehen Ermittler an ihre Grenzen. Sie müssen Rätsel lösen, die ihren Verstand überschreiten. Und zu guter Letzt muss die Atmosphäre stimmen und die Ermittlung besonders aufladen, was meiner Meinung nach das allerwichtigste und allerschwierigste ist. Es muss etwas Bedrohliches in der Luft liegen, ihr könnt das Geheimnis zwar nicht sehen, aber fast ausmachen. Immer nur fast. Wie fremde Schritte in einem dunklen Treppenhaus.
Hierzu ein Beispiel: Ich werde nie vergessen, wie mein Vater damals zu mir meinte: »So, jetzt bist du alt genug. Jetzt müssen wir ›Das Schweigen der Lämmer‹ schauen.« Scheinbar war das so etwas wie eine Feuertaufe, mein Vater hat bis heute solche Momente.
Aber sie zeigte an diesem Herbstabend ihre Wirkung: Dieser Film ist nicht nur gut, er ist mystisch. Es gab nur ein Problem: Lange Zeit dachte ich, dass ich niemals mehr etwas finden werde, das auch nur annähernd in diese Richtung geht. Ja, »Twin Peaks«, irre verstörend und charmant, aber die Hölle kennt doch noch tiefere Stockwerke, oder? Ja, kennt sie. Doch es dauerte viele Jahre, bis ich den Beweis erhalten sollte.
Bei GameStar Plus erkläre ich euch, was »True Detective« für mich so besonders macht und wieso es sich auch heute noch lohnt, zumindest die erste Staffel der HBO-Serie zu schauen.
Zwei Männer betreten den Wald, zwei Monster verlassen ihn
Ich kenne »True Detective« nur dank eines Freundes und der kennt die Serie wiederum nur, weil er das Internet mal für eine Uni-Arbeit nach künstlerischen Serien-Intros durchwühlen musste. Ja, künstlerisch trifft es vollkommen. Der Einstieg funktioniert wie eine mythische Erzählung – der Schauplatz ist zwar Louisiana, aber alles ist metaphorisch aufgeladen.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.