Ubisoft-Boss verärgert Mitarbeiter mit seinen Aussagen

Es war kein leichtes Jahr für Ubisoft: Bei mehreren Spielen blieben die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurück, andere Projekte mussten eingestellt oder verschoben werden. Gegenüber den Investoren kündigte man deshalb Sparmaßnahmen an und der Ubisoft-Chef wandte sich mit einem dringenden Appell an seine Mitarbeiter. Doch der hatte beim Studio in Paris nicht den gewünschten Effekt.

Update am 19. Januar 2023: Der Ubisoft-Chef hat sich mittlerweile für seine interne E-Mail entschuldigt, nachdem sich einige Mitarbeiter beschwerten.

Warum es für Ubisoft gerade schlecht läuft und wie das Unternehmen gegensteuern will, darüber berichteten wir zuvor:

Appell an die Mitarbeiter trifft auf Unverständnis

Kurz nach unserem Bericht über die Probleme bei Ubisoft wurde bekannt, dass CEO Yves Guillemot eine E-Mail an die Mitarbeiter von Ubisoft verschickt hatte, in der unter anderem offenbar folgende Aussage zu finden war:

Heute brauche ich mehr denn je Ihre ganze Energie und ihr Engagement, um sicherzustellen, dass wir wieder auf den Weg des Erfolgs zurückfinden. [...] Ich bitte außerdem darum, dass jeder von Ihnen besonders sorgfältig und strategisch mit Ausgaben und Initiativen umgeht, damit wir so effizient und sparsam wie möglich sein können. [...] Sie sind jetzt am Zug, dieses Line-Up rechtzeitig und in der erwarteten Qualität zu liefern, und jedem zu zeigen, was wir erreichen können.

Bei der Gewerkschaft, die die Mitarbeiter von Ubisoft Paris repräsentiert, kommen Guillemots Aussagen jedoch nicht gut an. In einem Tweet ruft man zum Streik am 27. Januar auf:

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Denn man fürchtet, dass der Appell Guillemots handfeste Folgen im Gepäck hat. Er versuche, die Schuld auf die Angestellten zu schieben und seine Worte würden bedeuten, dass er Überstunden und ungesunde Arbeitsbelastungen für die Angestellten möchte.

Die in einer Pressemitteilung angekündigten Einsparungen, so fürchtet man, kämen auch auf Kosten der Belegschaft. Geplant seien wahrscheinlich Entlassungen, die Auflösung von Studios, Gehaltskürzungen und mehr.

Die zum Streik aufrufenden Mitarbeiter fordern deshalb mehrere, weitgehende Maßnahmen:

Eine augenblickliche Gehaltserhöhung von zehn Prozent, um die hohe Inflation auszugleichen
Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, insbesondere die Einführung einer 4-Tage-Woche
Transparenz im Hinblick auf die Entwicklung der Belegschaft, lokal und international
Entschiedene Maßnahmen gegen versteckte Entlassungen und Geschäftspraktiken, die Angestellte zur Kündigung drängen

Dass Ubisoft Paris diese umfassenden Vorschläge umsetzt, erscheint unwahrscheinlich. Inwiefern die Bemühungen der Gewerkschaft von Erfolg gekrönt sein werden, muss sich natürlich erst zeigen.

Ubisoft-Chef entschuldigt sich für die Mail

Nach viel Beschwerde und sogar einer Streik-Ankündigung der Mitarbeiter von Ubisoft Paris entschuldigt sich Yves Guillemot für seine Aussagen in der internen E-Mail. In einem Meeting verkündete er laut einem Report von Kotaku:

Ich habe euer Feedback gehört und es tut mir Leid, dass es auf diese Weise aufgenommen wurde. [...] Als ich sagte "Sie sind jetzt am Zug", um unser Lineup pünktlich und in der erwarteten Qualität zu liefern, wollte ich damit zum Ausdruck bringen, dass ich nun euer Talent und eure Energie mehr als je zuvor benötige, um das zu erreichen. Das ist eine gemeinsame Reise, die natürlich bei mir und dem Führungsteam startet, damit wir die Bedingungen für unseren gemeinsamen Erfolg kreieren können.

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33:47 Kurz nach der Verschiebung: Ubisofts Skull & Bones zeigt massig neues Gameplay

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