Unterstützung für Gollum-Entwickler: Bekannte Devs zeigen gerade stolz ihre schlechtesten Spiele

Das neue Herr der Ringe-Spiel von Daedalic ist gescheitert. Jetzt gibt’s mentale Unterstützung für die Entwickler von Kollegen, die ihre größten Flops zeigen.

Die Grafik von Gollum gehört zu den größten Kritikpunkten. Die Grafik von Gollum gehört zu den größten Kritikpunkten.

Das deutsche Stealth-Adventure Der Herr der Ringe: Gollum wird gerade komplett von den Fans und der Spielepresse zerrissen. Laut Metacritic ist Gollum aktuell sogar das am schlechtesten bewertete Spiel des Jahres.

Auch bei den Spielerzahlen sieht es wirklich düster aus: Zum Release waren maximal 758 Leute gleichzeitig im Spiel unterwegs, der Indie-Shooter Warhammer 40.000: Boltgun kommt etwa auf einen Wert, der zehnmal so hoch ist und mausert sich langsam zum größten Steam-Hit der Woche.

Die Entwickler von Daedalic haben sich noch nicht offiziell geäußert, aber die aktuelle Situation wird ihnen sicher nicht gefallen. Doch die Deutschen sind nicht das erste Studio, das nun mit dem Gefühl des Scheiterns umgehen muss. Auf Twitter zeigen viele Entwickler-Veteranen jetzt ihre Unterstützung für die Gollum-Macher und präsentieren mit stolzer Brust ihre eigenen Misserfolge.

So machen Kollegen dem Gollum-Team Mut

Losgetreten wurde die Unterstützung von Dannie Carlone, der bei Sonys Santa Monica Studios unter anderem an Hits wie God of War Ragnarok mitgearbeitet hat. Vor dem großen Erfolg hat er aber auch an Sonic Boom: Lyrics Aufstieg mitgewirkt – einem tatsächlich ziemlich miserablem Jump-’n'-Run mit dem blauen Igel Sonic für die Wii U.

Bereut hat er dieses Projekt aber bis heute nicht – ganz im Gegenteil:

Spiele sind schwer zu machen. Unabhängig von der Punktzahl hat jedes Projekt seine positiven Seiten und Lehren.
Ich zeige mein Spiel mit der niedrigsten Punktzahl, weil ich stolz auf die Zeit bin, die ich mit einigen meiner Lieblingsleute in dieser Branche verbracht habe.

Manche Dinge liegen nicht in eurer Hand. Seid nett zueinander.

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Mit seinem Tweet löste er eine Welle der Unterstützung aus: Zahlreiche Entwickler zeigen unter seinem Beitrag stolz ihre eigenen Misserfolge.

Unter anderem meldete sich der Grafiker Arman Nouri, der am Spiel zum Star Trek Film von 2013 mitgearbeitet hat und später mit Spielen wie Mechwarrior 5 größere Erfolge feiern konnte:

Mein erstes Spiel, an dem ich in der Spieleindustrie gearbeitet habe. Wir wussten alle, dass es schlecht war, während wir daran arbeiteten. Aber ich habe mich als Künstler weiterentwickelt und gelernt, was ich bei all meinen zukünftigen Spielen nicht tun sollte.

Auch John Butkus, der mittlerweile Entwickler bei World of Warcraft ist, begann seine Karriere 2000 mit einem großen Reinfall – dem Wrestlingspiel WCW Backstage Assault:

Hier ist meine „niedrigste Punktzahl“ … es war mein erster Job in der Branche nach dem Studium, und das Team war absolut spitze. Die Arbeit daran hat mir sehr viel Spaß gemacht.

In den Antworten zu Carlones Tweet outen sich noch zahlreiche weitere Entwickler, die einen ganzen Haufen vergessener Spieleperlen ausbuddeln. Unter anderem haben die Devs Titel wie die Filmversoftungsflops Terminator Salvation und Blade 2, Gladiatorerna (eine Art American Gladiators aus Schweden) und Rock'em Sock'em Robots, das am schlechtesten bewertete Spiel für den Gameboy Advance, in ihrer Vita stehen.

Doch heute ärgert sich niemand mehr über seine oder ihre Misserfolge, schließlich haben alle von ihnen später beruflich auch wieder erfolgreichere Zeiten erlebt. Und wir drücken natürlich die Daumen, dass es den Entwicklerinnen und Entwicklern bei Daedalic bald genauso gehen wird.

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