Urban Strife hat so viele coole Elemente, wir verzeihen ihm sogar das Setting

Noch ein Spiel in der Zombie-Apokalypse. Davon gibt doch schon viel zu viele! Urban Strife bietet aber noch sehr viel mehr als ein wenig Zombie-Geballer.

In Urban Strife sollen alle Schießerein eine realistische Ballistik aufweisen. In Urban Strife sollen alle Schießerein eine realistische Ballistik aufweisen.

Was haben wir schon alles für Zombies gesehen! Es gibt Zombies die schlurfen und Zombies die sprinten. Zombies die beißen und Zombies die spucken. Dicke Zombies, kleine Zombies und Zombies die klickern. Es gibt halt einfach so unheimlich viele Zombie-Videospiele da draußen und nicht jedes davon erfindet das Genre vollkommen neu.

Jetzt hat das Entwicklerstudio White Pond Games zusammen mit dem wiedererweckten Publisher MircoProse ein neues Spiel angekündigt. Und zwar mit - Zombies. Sofern wir das einschätzen können, handelt es sich dabei um ganz normale Zombies, die hauptsächlich in großen Scharen unterwegs sind - und das nicht erst seit gestern. In Urban Strife dauert die Apokalypse nämlich schon weit über zwei Jahre an und es geht nur noch um das Überleben der letzten Hinterbliebenen.

Alles nichts außergewöhnliches, aber immerhin bietet Urban Strife zusätzlich noch Rollenspiel-Elemente, Basenbau, einen Fokus auf Realismus und vor allem ein für das Setting ungewöhnliches Genre. Urban Strife wird ein rundenbasiertes Taktikspiel. Also ein Genre, das sich mit haufenweisen Zombies etwas schwer tut. Jetzt will Urban Strife diese Krux gelöst wissen und bietet über Zombies und Rundentaktik hinaus noch viele weitere Elemente an, für die wir uns begeistern können.

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Wie funktioniert Rundentaktik mit Zombies?

Urban Strife steht in der Tradition eines XCOM oder Jagged Alliance 2. Die Kämpfe laufen rundenbasiert ab und wir kommandieren eine Gruppe aus Überlebenskämpfern. Mit Aktionspunkten legen wir fest, was der jeweilige Charakter während seines Zuges alles erledigen kann. Dann sind die Gegner an der Reihe. Diesen Ablauf sieht man eher selten mit Zombies. In XCOM 2: War of the Chosen gab es die sogenannte Lost und 2014 erschien noch ein Spiel namens Dead State. Mehr aber auch nicht.

Laut der Entwickler liegt das an einem alten Problem der Rundentaktik: Sobald wir es mit sehr vielen Gegnern zu tun haben, spielen sich die Gefechte unglaublich zäh. Immerhin müssen wir jedes Mal den Zug eines Feindes abwarten. Und wer will schon ein Zombie-Spiel, in dem wir nur 5 oder 6 Untote auf einmal beseitigen. Damit die Taktikgefechte spannend bleiben, bietet Urban Strife drei spielerische Ergänzungen:

  1. Horden-Züge: Damit der Spieler nicht ewig auf die schlurfende Gefahr warten muss, bewegen sich die Zombies nicht nacheinander. In Urban Strife rückt die Horde, sobald sie am Zug ist, gleichzeitig vor. Zusätzlich soll während dieses Zuges aber jeder einzelne Zombie eine individuelle Entscheidung fällen.
  2. Realistische Kämpfe: Alle Schießeisen sollen eine realistische Ballistik aufweisen. Das soll dazu beitragen, dass jede Waffe sich anders anfühlt und spezielle Vor- oder Nachteile mitbringt. Bei einer Schrotflinte werden etwa alle Schrotkugeln einzeln berechnet, die sich entweder Summieren oder mehrere Gegner treffen können. Außerdem können wir Feuer einsetzen, das sich dann dynamisch ausbreitet und brennbare Materialien verzehrt.
  3. Tag und Nachtzyklus: Die Zeit vergeht in Urban Strife und das wird auf den Karten sichtbar, denn es gibt einen dynamischen Tag- und Nachtwechsel. Je dunkler es draußen wird, um so geringer wird die Sichtweite der Feinde - aber auch unsere eigene. Wer will, kann sich dann anschleichen und mit Nahkampfangriffen lautlos die Gegner ausschalten.

Die Dunkelheit hat einen Einfluss darauf, wie gut uns menschliche Gegner ausmachen können. Zombies richten sich allerdings sehr viel mehr nach ihrem Gehör. Die Dunkelheit hat einen Einfluss darauf, wie gut uns menschliche Gegner ausmachen können. Zombies richten sich allerdings sehr viel mehr nach ihrem Gehör.

Basenbau, Survival und Rollenspiel

Basenbau und Survival gehen Hand in Hand. Es macht eben keinen Spaß am Leben zu bleiben, wenn man dabei nicht auch noch seine Chancen sukzessive verbessert. Etwa indem die Heimatbasis eine richtige Mauer bekommt oder ein Gewächshaus nahrhafte Kartoffeln großzieht. Das alles geht auch in Urban Strife. Je besser unsere Unterkunft, um so größer die Chance, dass unsere Gruppenmitglieder weder Zombies, noch Kugeln, noch Krankheiten oder Hunger zum Opfer fallen.

Die nötigen Ressourcen sammeln wir dafür auf Missionen ein. Oder wir verbünden uns mit einer der drei anderen Fraktionen. Urban Strife soll uns in den Dialogen mit anderen Charakteren viele rollenspielerische Freiheiten lassen und Entscheidungen können schwere folgen haben. Dieser erzählerische Anspruch wird durch die NPCs unterstrichen, die alle einen eigenem Tagesablauf folgen und persönlichen Überzeugungen anhängen. Wer ihnen hilft oder bequatscht, gewinnt womöglich einzigartige Ressourcen oder ein neues Mitglied für seine Gruppe.

Wenn das alles klappt, könnte Urban Strife womöglich wieder ein ähnliches Gefühl wie dereinst Jagged Alliance beschwören. Nur eben mit Überlebenden statt Söldnern und wildwütigen Untoten. Bevor wir das aber final einschätzen können, gilt es noch ein wenig zu warten. Urban Strife erscheint frühestens im Herbst 2021.

Fabiano Uslenghi
@StillAdrony

Als ich die Ankündigung von Urban Strife gesehen habe, wollte ich das Thema eigentlich direkt zu den Akten legen. Wirklich? Noch ein Zombiespiel? Ich persönlich kann dieses spezielle Setting einfach nicht mehr sehen. Zumindest solang mit dem Konzept nicht so innovativ umgegangen wird, wie bei einem The Last of Us. Dass ich mich dann doch etwas genauer über Urban Strife informiert habe, lag viel mehr an seinem Spielgenre. Mit Rundentaktik bekommen sie mich einfach. Aber auch damit konnten die wandelnden Toten die letzten Jahre bei mir auch noch keinen großen Eindruck hinterlassen. Im Nachhinein bin ich froh, Urban Strife eine Chance gegeben zu haben. Auf dem Papier klingt das alles nämlich sehr viel spannender als ich anfänglich dachte. Ich werde es mal im Blick behalten und bin gespannt, ob die Entwickler ihre Versprechen von realistischen Rundenkämpfen und bedeutungsvollen NPC-Interaktionen wirklich einhalten können.

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